Ausschuss in Kempenich befasst sich mit einer Reihe von Projekten

Bürgerinnen und Bürger ander Dorfentwicklung beteiligen

Kempenich. Bürgerschaftliches Engagement und die zivilgesellschaftliche Beteiligung spielen in Deutschland eine immer wichtigere Rolle. Und es gibt gute Gründe sich zu engagieren, ein Mitwirken schafft Gemeinschaft und Verbundenheit mit anderen Menschen. Darüber hinaus kann der freiwillige Einsatz Kompetenzen und Erfahrungen vermitteln, die für berufliche und private Zwecke genutzt werden können.

In Kempenich gibt es schon eine Vielzahl von Vereinen und Initiativen, die sich dem ehrenamtlichen Dienst für die Gemeinschaft verschrieben haben. Diesen Kreis möchte die Gemeinde durch weitere Beetpaten, die sich aktiv um die Gestaltung von Baumscheiben und Pflanzbeeten kümmern, vergrößern.

Beetpaten erhalten Unterstützung

In seiner jüngsten Sitzung befasste sich der Dorfentwicklungsausschuss mit einem Konzept zu diesem Thema.

Dabei zeigte sich, dass Kathrin Braun, Diana Hedrich und Yvonne Werle eine sehr gute Vorarbeit geleistet hatten. Rasch verständigte man sich auf wesentliche Eckpfeiler. So soll es als Hilfestellung für noch nicht so erfahrene Gärtnerinnen und Gärtner eine Pflanzenliste mit Empfehlungen für sonnige und schattige Standorte geben. Die Gemeinde wird unterstützen, wenn Mutterboden oder Rindenmulch benötigt wird und im Ausschuss war man sich auch einig, finanzielle Aufwendungen für den Kauf von Pflanzen bis zu 40 Euro pro Jahr zu erstatten. Um die Abwicklung für alle Beteiligen so einfach wie möglich zu machen, gibt es künftig eine gesonderte E-Mail Adresse „beetpaten@kempenich.de“.

Alle Informationen zum Thema „Beetpaten“ werden in einem separaten Menüpunkt auf der Webseite der Gemeinde zu finden sein. Befürwortet wird auch, dass die Gemeinde Aktivitäten zur Stärkung des Ehrenamtes entwickelt. Die Dreiergruppe bleibt als Projektteam Ansprechpartner für alle Dorfbewohner, die mithelfen möchten, ihr Dorf grüner, bunter und damit lebenswerter zu gestalten. In einer seiner nächsten Sitzungen soll der Gemeinderat entscheiden, ob die vorgeschlagene Vorgehensweise in dieser Form umgesetzt wird. Bei einem positiven Votum erfolgen dann Ansprachen und Informationen, um für die Pflanzsaison im Frühjahr 2021 möglichst viele Freiwillige zu finden.

Projekt „Blumenwiese“

Insektenschutz und ein schöneres Ortsbild zu verbinden hat auch das Projekt „Blumenwiese“ zum Ziel. Auch hier hat sich das vorgenannte Trio intensiv mit der Thematik beschäftigt, sodass die übrigen Ausschussmitglieder zahlreiche Informationen erhielten. Etwa zur Auswahl des richtigen Saatgutes, der Kosten, die mit einer erstmaligen Einsaat verbunden sind, aber auch zu möglichen Förderungen und Einsparpotentialen, weil bestehende Grünflächen nicht mehr so oft wie bisher gemäht werden müssen. Gespräche bezüglich möglicher Kooperationen gab es unter anderem schon mit der Grundschule. Mit dem Wiesendreieck Frankenweg / B 412 und dem Bolzplatz in Engeln, der ohnehin neu gestaltet werden soll, wurden auch bereits konkrete Vorschläge für mögliche Standorte solcher Blumenwiesen gemacht. Der Dorfentwicklungsausschuss sieht die Überlegungen positiv, der Gemeinderat soll einen Grundsatzbeschluss fassen, ob dieses Thema weiter verfolgt wird.

Wettbewerb

„Unser Dorf hat Zukunft“ 2021

Im kommenden Jahr will die Gemeinde wieder an dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ teilnehmen. Der Wettbewerb gliedert sind in mehrere Abschnitte, die jeweils mit Punkten bewertet werden. Zur besseren Übersichtlichkeit werden die einzelnen Bewertungskriterien getrennt voneinander beschrieben. Anschließend werden alle Gemeinderats- und Ausschussmitglieder aufgefordert, sich bei der Ausarbeitung eines Abschnitts zu beteiligen. Diese Vorgehensweise ermöglicht es, fachliche Kenntnisse und private Interessen einzubringen und ist für den Einzelnen nicht so arbeitsintensiv, da sich immer nur mit einem oder vielleicht zwei Punkten zu beschäftigen ist. Dass Bürgerinnen und Bürger aktiv ihre Vorstellungen von einem „guten Zusammenleben“ in der Dorfgemeinschaft einbringen, ist ein Ziel der Dorfmoderation, die der Gemeinderat im Juni dieses Jahres auf den Weg gebracht hat. Allerdings wird es noch eine Weile dauern, bis dass die Mitgestaltungsmöglichkeiten zur Dorfentwicklung auch wirklich wahrgenommen werden können. Mit einer Bewilligung der Fördermittel ist frühestens im ersten Quartal 2021 zu rechnen. Vorher darf keine Ausschreibung für die Bewerbung von Beratungsbüros, welche die Dorfmoderation durchführen, erfolgen. Rechnet man hierzu auch nur eine kurze Bewerbungs- und Entscheidungsfrist, dürften vor dem zweiten Quartal 2021 keine Aktivtäten wie Start einer Umfrageaktion oder eine Auftaktveranstaltung möglich sein.

Einrichtung eines

offenen Bücherschranks

Ein positives Zeichen für eine aktive Bürgerbeteiligung setzen die Eheleute Heinz-Bernd Baumeister und Gudrun Howey-Baumeister. Sie wollen sich um die Einrichtung eines offenen Bücherschranks kümmern. Das Prinzip ist simpel: Der Schrank steht im öffentlichen Raum, für jedermann zugänglich. Wer mag, nimmt sich Bücher heraus, wer mag, stellt welche hinein. Kostenlos, unverbindlich, anonym ist das Ganze, und frei von Formalitäten: Es gibt keine Mitgliedschaft, keine Beiträge, keine Leihfristen. Die Anschaffung des Schrankes, voraussichtlich in Form einer ausrangierten Telefonzelle oder eines alten Kassenhäuschens, und eine ansprechende Gestaltung organisiert der MSC Kempenich. Die Gemeinde war um Mithilfe bei der der Suche nach einem geeigneten Standort gebeten worden. Nach Rücksprache mit der Leiterin des Seniorenheims Marienburg, Rita Gasper, soll das neue Angebot seinen Platz unmittelbar hinter der kleinen Brücke, die über den Goldbach führt, finden.