SGD Nord genehmigt Millionenprojekt zur Sanierung des Rheindeichs bei Neuwied-Engers

Der in den Jahren 1928- 1932 gebaute Deich benötigt eine umfassende Sanierung

Der in den Jahren 1928- 1932 gebaute Deich benötigt eine umfassende Sanierung

Die komplette Naturdeichanlage am Engerser Rheinufer soll aus Sicherheitsgründen neu gestaltet werden.

Der in den Jahren 1928- 1932 gebaute Deich benötigt eine umfassende Sanierung

Fotos: Jürgen Grab

Neuwied-Engers. Ganz aktuell ist derzeit die Meldung der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord als Obere Wasserbehörde, dass sie den Planfeststellungsbeschluss nach dem Wasserhaushaltsgesetz zur Ertüchtigung des Rheindeichs bei Neuwied-Engers erteilt hat. Wie von dieser Behörde weiter mitgeteilt wurde, ist Bauherr für das rund 4 Millionen Euro teure Projekt das Land Rheinland-Pfalz. Von dort kommt der Hinweis, dass die entsprechenden Bauarbeiten voraussichtlich im Frühjahr 2021 beginnen werden.

„Der Deich hat seit seiner Errichtung in den Jahren 1928 bis 1931 die Stadt Neuwied schon mehrfach vor schweren Hochwassern geschützt, braucht aber dringend eine Sanierung. Mit dieser Baumaßnahme wird zugleich das Wasserschutzgebiet ‚Engerser Feld‘ geschützt, das auch in Dürrephasen im Zuge des Klimawandels große rechtsrheinische Bereiche sicher mit sauberem Trinkwasser versorgen kann“, erläutert Dr. Ulrich Kleemann als Präsident der SGD Nord das künftige Projekt mit besonderer Freude, da er als studierter Geologe und einstmals als Erster Beigeordneter des Landkreises Neuwied tätig war.

Von der Pressereferentin der SGDN, Sandra Hansen-Spurzem (Kettig), kommen dahingehend weitere Informationen, in dem sie darauf verweist, dass der in die Jahre gekommene Engerser Rheindeich nicht mehr standsicher und die Technik veraltet ist. „Deshalb soll er in Abschnitten zurückgebaut und als 3-Zonen-Deich mit Stützkörper, Oberflächenabdichtung und Auflastfilter wieder aufgebaut werden. Der neue Deich wird insgesamt rund 860 Meter lang sein. Westlich der Eisenbahnlinie verläuft er weitgehend in der Trasse des bisher vorhandenen Deiches. Östlich schwenkt er von der alten Trassenführung, die parallel zum Rheinufer verläuft, ab und folgt dem Elmsweg nach Nordosten, wo er am Ortsrand von Engers in dem dort natürlich ansteigenden Gelände ausläuft. Im Bereich der Eisenbahnbrücke wird aufgrund der beengten Platzverhältnisse die landseitige Deichböschung durch eine Stützmauer abgefangen.“ Weiter heißt es in der ausführlichen Pressemitteilung der Behörde: „Die Hochwasserschutzanlage erhält über eine Strecke von rund 170 Metern eine Untergrundabdichtung, die mit Spundwänden - in Ergänzung zu einer bereits vorhandenen Rüttelschmalwand - hergestellt wird. Diese dient als Sickerwegsverlängerung und führt zu einem Druckabbau, was zu einer Erhöhung der Standsicherheit der Hochwasserschutzanlage führt. Weitere wesentliche Elemente der Deichanlage sind ein Deichverteidigungsweg, zwei Deichschutzstreifen, die Deichkrone mit Fuß- und Radweg, die Deichoberflächen, eine Untergrundabdichtung und Deichüberfahrten. In einer ausführlichen Darstellung wird schließlich darauf verwiesen, dass dieser rechtsrheinische Hochwasserschutzdeich westlich der Ortslage Neuwied-Engers ein wichtiger Bestandteil der gesamten Hochwasserschutzanlagen der Stadt Neuwied ist. Er erstreckt sich von Rheinkilometer 601,96 bis Rheinkilometer 602,58 und riegelt einen ehemaligen Altarm des Rheins ab, welcher durch das Engerser Feld verläuft. Neben dem Schutz der Innenstadt von Neuwied wirkt sich der Deich auch schützend auf die für die Region unverzichtbaren Trinkwassergewinnungsanlagen aus. Im Falle eines Hochwassers wird der Eintrag von verunreinigtem Rheinwasser in das hinter dem Deich gelegene Trinkwasserschutzgebiet und somit in das Grundwasser vermieden. jg