Meinungsaustausch im Bürgerhaus zum Thema Verkehrszunahme

Die Heerstraße istentlastet, Lohrsdorf ist belastet

Die Heerstraße ist
entlastet, Lohrsdorf ist belastet

Gut 40 Lohrsdorfer waren zu dem von Ortsvorsteher Hans-Jürgen Juchem moderierten Meinungsaustausch zur Verkehrssituation Sinziger Straße/B266 ins Bürgerhaus gekommen.Foto: DU

Bad Neuenahr-Ahrweiler/Lohrsdorf.Seit Jahrzehnten leidet Lohrsdorf unter dem im Laufe der Zeit stetig gestiegenen Durchgangsverkehr, der tagtäglich massenhaft den Ort durchquert. Hiervon sind ganz besonders die Anwohner der Sinziger Straße/B266 betroffen. Schon lange kämpft man für den Bau einer Umgehungsstraße. Mit der Aufnahme in den Bundesverkehrswegeplan ist seit einiger Zeit in Sachen „Umgehung Lohrsdorf“ zumindest ein Licht am Ende des Tunnels erkennbar. Doch inzwischen ist es ausgerechnet eine andere Umgehungsstraße, die für eine zusätzliche Potenzierung des Pkw- und vor allem Lkw-Verkehrs in Lohrsdorf gesorgt hat. Seit im Oktober 2018 die Ortsumgehung B266 Bad Neuenahr-Ahrweiler ihrer Bestimmung übergeben wurde, beobachtet man in Lohrsdorf einen nochmals gestiegenen Durchgangsverkehr, auch an Lastkraftwagen – zumeist mit auswärtigen Kennzeichen.

Lärmbelästigung

und Gefahr für Fußgänger

Die daraus resultierende Lärmbelästigung hat somit ebenso zugenommen, wie die Gefahr für Fußgänger und Radfahrer. Daher trafen sich jetzt auf Initiative von Ortsvorsteher Hans-Jürgen Juchem und des Ortsbeirates gut 40 Einwohner im Bürgerhaus zu einem Meinungsaustausch. Dabei wurde die Verkehrszunahme, insbesondere in Sachen Lkws, unisono bestätigt. „Die Heerstraße ist jetzt entlastet, Lohrsdorf noch mehr belastet“, so eine Anwohnerin.

Dabei ist es nicht nur das Fahrzeugaufkommen, sondern auch das Verhalten der Fahrzeugführer, das in Lohrsdorf für Frustration sorgt. Ob überhöhte Geschwindigkeit, Missachtung von Vorfahrt und roter Ampel oder allgemeine Rücksichtslosigkeit – die Sinziger Straße ist ein gefährliches Pflaster, auch wenn man zu Fuß den Heimersheimer Bahnhof erreichen möchte. Als Ursachen für die weitere Verkehrszunahme wurden Abkürzungseffekte, Vorgaben von Navigationsgeräten sowie die Möglichkeit der Umgehung staugefährdeter Autobahnbereiche genannt. „Wir sind in direkter Autobahnnähe und somit praktisch auch eine Autobahnausfahrt“, merkte ein Bürger an.

Möglichkeiten der

Problemlösung wurden erörtert

Natürlich machte man sich auch Gedanken, wie das Problem zu lösen, oder zumindest zu verbessern ist. Dabei reichten die Vorschläge von angemeldeter Demonstration mit „Blockade“ über Transparente/Plakatierung, Ermittlung von Emissionswerten, einer Kameraanlage für die vielen bei rot fahrenden Fahrzeuge bis hin zu organisiertem Protest-„drücken“ der Ampel. Letzteres wurde in der Vergangenheit schon durchgeführt, hatte jedoch die Rache mancher Autofahrer durch nächtliches, intensives Hupen zur Folge.

Letztlich einigten sich die Teilnehmer des Abends auf die Bildung einer achtköpfigen Arbeitsgruppe, die konstruktive Lösungen erarbeiten soll. Das erste Treffen der Arbeitsgruppe findet am 22. Januar ab 19 Uhr im Bürgerhaus Lohrsdorf statt.