Begräbnisstätte „Vallis Rosarum“wird in Binningen gesegnet

Die letzte Ruhe in der Natur finden

Die letzte Ruhe in der Natur finden

Bürgermeister Albert Jung, Ortsbürgermeister Günter Urwer und Landtagsabgeordneter Benedikt Oster freuen sich mit Mitgliedern des Gemeinderates, dass nach nur kurzer Planung die Begräbnisstätte jetzt ihrer Bestimmung übergeben werden kann.Georg Schneider

Binningen. Die Zeiten ändern sich - und mit ihnen die Bräuche und Gewohnheiten. In den vergangenen Jahren ist eine auffallende Trendwende zu verzeichnen. Die Urnenbestattung wird die zunehmend am häufigsten gewählte Bestattungsform. Im Vorfeld dieser Entscheidung gibt es mit Sicherheit viele verschiedene individuelle Überlegungen, mit denen sich die Menschen auseinandersetzen. Es sind auch gewiss unterschiedlich motivierte Gründe, die letztendlich zu dem Entschluss der Urnenbeisetzung führen. Einen wichtigen Aspekt zu diesem Thema gibt es dennoch - viele Menschen wollen ihren Nachkommen die Grabpflege ersparen. Durch eine klassische Urnenbeisetzung auf dem Friedhof wird aber die Grabfläche nur reduziert, die Grabpflege findet nach wie vor statt. Alternativ zum klassischen Friedhof hat nunmehr die Gemeinde Binningen eine Naturbegräbnisstätte angelegt.

Die Beisetzung der Urnen findet nicht wie im herkömmlichen Ruheforst am Fuß eines Baumes statt, sondern die Aschen werden an einem von insgesamt 20 an einer Waldgasse positionierten Grauwacke-Findlingen ruhen. Jeder Verstorbene hat somit nach wie vor seine individuelle Grabstätte, die auf Wunsch anonym oder durch eine Plakette am Grauwackestein mit einer Inschrift gekennzeichnet ist. Im Gegensatz zur traditionellen Beisetzung in einem Sarg werden die Urnen ausschließlich an den festgelegten Waldflächen beigesetzt. Grabsteine, Grabschmuck und Anpflanzungen jeglicher Art sind nicht erlaubt.

Für diese Naturbegräbnisstätte hat die Gemeinde Binningen den schönsten Teil ihres Gemeindewalds ausgewählt. Neben einem jahrhundertealten Buchen- und Eichenbestand sprießt eine üppige Naturverjüngung zwischen dem Altbestand hoch und sorgt so für ein sehr ausgewogenes, harmonisches Gesamtbild. Inmitten dieser natürlichen Kulisse finden die Trauernden die Ruhe und Besinnung zum Gedenken an ihre Verstorbenen.

In Kürze wird auch ein Rundweg, unmittelbar angrenzend an die Naturbegräbnisstätte, seiner Bestimmung übergeben. Auf einer Strecke von 2,5 Kilometern kann der Besucher die schöne Eifellandschaft genießen und seine Gedanken in die Vergangenheit schweifen lassen. Auch die Klosterruine Rosenthal ist in unmittelbarer Nähe der Naturbegräbnisstätte zu finden.

Die Naturbegräbnisstätte in Binningen ist in ihrer Art die erste, die im Landkreis Cochem Zell genehmigt wurde. Sie bietet Einheimischen und Auswärtigen die Möglichkeit, ihre letzte Ruhestätte, die sie sich bereits zu Lebzeiten aussuchen können, in der Natur zu finden.

Die feierliche Segnung der Naturbegräbnisstätte „Vallis Rosarum“ findet am Sonntag, 3. Juni, um 14 Uhr statt. Kontakt und Informationen: Ortsbürgermeister Günter Urwer, Telefon (01 51) 20 47 41 40, www.vallis-rosarum.de.