Leserbrief zum Artikel „Integrationskonzept: Umsetzung rückt näher“, Ausgabe 42

Ein Schritt in die richtige Richtung

Integration erfordert eine umfassende und nachhaltige Beteiligung von Migrantinnen und Migranten an gesellschaftlichen Entscheidungs-und Entwicklungsprozessen. An der Entwicklung des Integrationskonzeptes haben ein Jahr lang Fachkräfte und Ehrenamtliche aus den unterschiedlichsten Bereichen mitgewirkt. Auch Mitglieder des Beirates für Migration und Integration haben zusammen mit der Integrationsbeauftragten in den Workshops zu den Handlungsfeldern Arbeit und Wirtschaft, Bildung und Sprache, Soziales und Zusammenleben mitgearbeitet. Denn die Hauptaufgabe des Beirates ist, das gesellschaftliche Zusammenleben der zugewanderten und einheimischen Einwohnern zu fördern, zu sichern und gleichzeitig den Integrationsprozess weiter zu entwickeln. Dazu wurden die Arbeitsgruppen Kita/Schule/Ausbildung, Arbeitsmigration, Gesundheit/Senioren gegründet. Als Mitglied des Beirates begrüße ich es, dass endlich ein Integrationskonzept für die Stadt Neuwied durch den Stadtrat in diesem Jahr verabschiedet wurde. Eine Steuerungsgruppe wurde eingerichtet, um die theoretischen Ziele in die Praxis umzusetzen. Das Ziel der integrationspolitischen Maßnahmen ist, Migrantinnen und Migranten möglichst umfassend am gesellschaftlichen, wirtschaftlichen und politischen Leben zu beteiligen. Integrationsförderung muss zielgerichtet erfolgen und sich an konkreten Lebenslagen, den Bedürfnissen, Kompetenzen und Ressourcen der Migranten orientieren.

Alle Zugewanderten benötigen gute Sprach-und Integrationskurse, Hilfe bei Behördengängen, Hilfe bei der Ausfüllung von Anträgen, eine effektive Krankenversorgung, ein ausreichendes Grundeinkommen und eine angemessene Wohnung. Integration ist aber auch ein langer, komplexer und vielschichtiger Prozess, der Anforderungen sowohl an die Zugewanderten als auch an die aufzunehmende Gesellschaft stellt.

Bei gemeinsamen Begegnungen sollen sie miteinander ins Gespräch kommen und sich kennenlernen, zum Beispiel in Vereinen, bei persönlichen Kontakten, bei Veranstaltungen der Interkulturellen Wochen und der Aktionen der Internationalen Wochen gegen Rassismus. Dabei sollen sie ihre eigene Kultur bewahren können.

Denn, eine gelungene Integration für Menschen aus anderen Ländern ist die beste Bekämpfung gegen Fremdenfeindlichkeit und Rassismus.

Inge Rockenfeller, Neuwied