Ortsgemeinde Kesseling beschließt Haushalt und wählt neuen Beigeordneten

Ein positiver Blick in die Zukunft

Ein positiver Blick in die Zukunft

(v.li.) Ortsbürgermeister Guido Schmitz, neuer 1. Beigeordneter Michael Bläser und der ehemalige 1.Beigeordneter Richard Surges. UM

Kesseling. Bei der gut besuchten Gemeinderatssitzung im Gemeindehaus in Kesseling konnte Ortsbürgermeister Guido Schmitz am Donnerstagabend neben dem Bürgermeister der Verbandsgemeinde Altenahr Achim Haag auch den Büroleiter Wolfgang Stodden sowie den Kämmerer Lothar Radermacher begrüßen. Gleich zu Beginn der Sitzung wurde das Ratsmitglied Michael Bläser (FWG) zum neuen 1. Beigeordneten der Ortsgemeinde Kesseling einstimmig gewählt und von Ortsbürgermeister Guido Schmitz vereidigt sowie die Ernennungsurkunde ausgehändigt. Die Neuwahl fand statt, da der langjährige 1. Beigeordnete Richard Surges das Amt aus persönlichen Gründen niedergelegt hatte. Dem Gemeinderat wird Surges als langjähriger Kommunalpolitiker weiterhin mit Rat und Tat angehören. Für die Zeit als 1. Beigeordneter, in die auch die schwierige Zeit der Vakanz und somit die alleinige Vertretung durch Surges fiel, dankte Ortsbürgermeister Schmitz mit einem Weinpräsent und für die Ehefrau Helene gab es noch einen Blumenstrauß, da es gerade die Ehefrauen sind, die die Ämter mit tragen, so der Ortsbürgermeister. Der neue 1. Beigeordnete Michael Bläser ist 43 Jahre alt, ein Kesselinger Junge und sitzt in der zweiten Wahlperiode im Gemeinderat. Beruflich ist Bläser Beamter in der Bundesstadt Bonn bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Ortsbürgermeister Schmitz teilte mit das innogy (RWE) mit dem Ausbau des schnellen Internets in Staffel sowie Kesseling begonnen habe und die Bürger wohl im frühen Herbst mit dem schnellen Internet in der Ortsgemeinde rechnen könnten. Beim Tag des offenen Denkmals am 10. September wird der Förderverein „Altes Pfarrhaus“ seine Türen öffnen und bereits am nächsten Wochenende (5. bis 7. Mai) feiert der Kulturverein Mittelahr sein 25-jähriges Bestehen mit einem großen Kulturprogramm, ebenfalls im alten Pfarrhaus in Kesseling.

Wenig Spielraum für Investitionen

Der Haushaltsplan 2017 der Ortsgemeinde Kesseling schloss mit einem Plus von rund 800 Euro im Ergebnishaushalt ab und da konnte der Kämmerer Lothar Radermacher abermals einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen, der einstimmig von den Ratsmitgliedern beschlossen wurde. Ebenfalls so der Finanzhaushalt, der im Saldo mit einem erheblichen Plus von rund 44.500 Euro abschloss. Auch für die folgenden Jahre wagte Radermacher die vorsichtige Prognose, dass sich dieser Trend in der Ortsgemeinde Kesseling fortsetzen werde und auch wieder Rücklagen gebildet werden können. Wie in allen Kommunen belasten auch in Kesseling die Umlagen von Kreis, Verbandsgemeinde, Schulen und Kindertagesstätte den Haushalt und lassen wenig Spielraum, dennoch wird die Gemeinde notwendige Investitionen tätigen. Die Ortsgemeinde hatte mit Ablauf des Jahres 2016 einen Schuldenstand von 555.000 Euro, die zum großen Teil den Investitionen des ehemaligen Pfarrhauses geschuldet sind. Ortsbürgermeister Guido Schmitz merkte an, wir haben unsere Hausaufgaben gemacht und die Gemeinde ist gut aufgestellt. So gehörte auch der nächste Tagesordnungspunkt zur Zukunft der Ortsgemeinde, da der Gemeinderat einstimmig dem Beschluss des Forstausschusses folgte, den nächsten wichtigen Schritt der Wertermittlung, zum großflächigen Waldtausch mit dem Land Rheinland-Pfalz einzuleiten. Für die eventuell erforderlichen Ausgleichszahlungen in 2018 und erforderliche Vertragsgestaltungen in 2017 wurde eine Verpflichtungsermächtigung von 250.000 Euro vorgesehen, die dann über Kredite finanziert werden, so Radermacher.

Ortsbürgermeister Schmitz hielt einen Rückblick auf 2016, in dem innerhalb der Ortsgemeinde viele Arbeiten im Ehrenamt ausgeführt wurden, sei es bei den Spielplätzen, Friedhof, Jugendraum, Dreckweg-Tag, angehender Verkauf der alten Schule und vieles mehr. Diese begonnenen ehrenamtlichen Einsätze möchte der Ortsbürgermeister auch weiterhin unterstützen und sieht so nicht nur die Ersparnis für die Ortsgemeinde, sondern die Förderung zum „Wir-Gefühl“ untereinander.

Viele Engpässe in den Ortslagen

Ein weiteres großes Thema ist der allgemeine Straßenzustand innerhalb und außerhalb der Ortsgemeinde, der aufgrund der Zufahrt zum Nürburgring, besonders an den Wochenenden nicht nur erheblichen Verkehr aufweist, sondern auch Gefahren, Lärm und Abgase erzeugt. In den Ortslagen gibt es viele Engpässe, Bürgersteige fehlen und Geschwindigkeitsbeschränkungen gibt es ebenfalls keine, nicht anders sieht es auf den beiden Landesstrassen L90 und L85 aus, viel zu eng, keine begleitenden Fahrradwege und der Zustand ist eh nicht mehr als Straße zu bezeichnen, da sich hier ein Loch ans andere reiht. Die Ortsgemeinde hat bereits seit Langem reagiert und sich mit einem Brief direkt an den Innenminister gewandt. Allerdings brachte die Antwort auch keine Besserung, Vertröstungen von allen Seiten auf einen gemeinsamen Ortstermin mit der Ortsgemeinde zogen sich lange ins Land. Ortsbürgermeister Guido Schmitz ergriff dann selbst die Initiative und wurde beim Kreis vorstellig, der nun stattgefundene Ortstermin glich eher einer kleinen Theateraufführung, so Ortsbürgermeister Schmitz da keine Zeit, kein Verständnis und erst recht keine Lösungen herauskamen.

Bürger sollen Unmut äußern

Die Ortsgemeinde will weiterkämpfen und den Druck erhöhen, hierzu hat jetzt auch Bürgermeister Achim Haag die Unterstützung seiner Verwaltung zugesagt, allerdings muss erst einmal belastbares Material gesammelt werden. Neben Verkehrsberechnungen, Messungen und Zählungen sollen auch die Bürger mithelfen und fleißig Emails oder Briefe an die Ortsgemeinde schreiben, um ihren Unmut zum Ausdruck zu bringen um die Ortsgemeinde und die Zufahrtsstraßen sicherer zu machen, bevor ein schlimmer Unfall passiert, denn dann würden auch die zuständigen Behörden agieren, aber das will die Gemeinde verhindern und gleich handeln.