Gute Nachrichten für die Gemeinde Grafschaft

Für das Jahr 2020 soll erstmalseine Gewinnausschüttung erfolgen

Grafschaft. Einen positiven Zwischenbericht zur Situation der Rhein-Ahr-Energie GmbH & Co.KG (RAE) gab Bürgermeister Achim Juchem (CDU) jetzt dem Grafschafter Gemeindewerkeausschuss. Das Unternehmen, an dem neben der Gemeinde Grafschaft auch die Städte Remagen, Sinzig und Bad Breisig sowie die Ortsgemeinden Burgbrohl, Gönnersdorf und Brohl-Lützing sowie die Energieversorgung Mittelrhein AG (EVM) als Privatunternehmen beteiligt sind, habe mittlerweile die operative Arbeit begonnen.

Die erste Phase des Netzübernahmekonzeptes sei mittlerweile vollzogen, die Stromnetze aller beteiligten Kommunen seien in die Tochtergesellschaft Rhein-Ahr-Energie Netz GmbH & Co. KG (RAEN) eingebracht worden seien. Diese wiederum gehört zu 74,9 Prozent der RAE, der Altkonzessionär Westenergie AG hält die restlichen 25,1 Prozent. Allerdings nur übergangsweise bis zum Jahresende 2025, dann übernimmt die RAE auch das restliche Viertel von Westenergie. Insgesamt war der Wert des Stromnetzes in den sieben Kommunen gutachterlich auf 14,5 Millionen Euro festgesetzt worden, wovon der bisherige Besitzer innogy (heute Westenergie AG) zunächst in einer ersten Tranche rund 10,9 Millionen Euro erhielt. Die restlichen 3,6 Millionen Euro fließen Ende 2025 im Zuge der Komplettübernahme des zukünftigen alleinigen Stromkonzessionärs RAEN durch die RAE. Ab dann soll der Netzbetrieb durch die Energienetze Mittelrhein GmbH & Co. KG erfolgen.

Sieben Kommunen

teilen sich die Anteile

Die sieben Kommunen haben zusammen einen Anteil von 51 Prozent an der RAE, die restlichen 49 Prozent hält die EVM. Der Kommanditanteil der Gemeinde Grafschaft beträgt 23,13 Prozent der kommunalen Anteile, wofür 572.343 Euro aus liquiden Mitteln als Einlage gezahlt worden seien, berichtete Juchem. Im Gegensatz zu den anderen Kommunen, die bis auf die Stadt Remagen ihre Kommanditanteile allesamt über Kredite finanziert hatten. Die RAE fungiere als Finanzierungsholding und verfügte zum Ende des Geschäftsjahres 2020 über liquide Mittel in Höhe von 697.000 Euro – genug, um jederzeit ihren Verpflichtungen nachzukommen.

Auch in den kommenden Geschäftsjahren rechne man mit einem positiven Geschäftsverlauf, im Wesentlichen aus dem Beteiligungsertrag der RAEN. Aus Sicht der Gemeinde Grafschaft habe die Beteiligung bereits bis 2020 mit Gewerbesteuererträge in Höhe von etwa 288.000 Euro eine positive Finanzwirkung erzielt. 2021 solle es zudem erstmals eine Gewinnausschüttung für das Vorjahr geben, geplant ist hier für die Gemeinde Grafschaft ein Anteil von 70.000 Euro. Bei der Gründung 2018 war man noch von lediglich 26.000 Euro als Gewinnausschüttung ausgegangen.

Auch für die

nächsten Generationen positiv

„Das Unternehmen ist langfristig angelegt und zeigt schon jetzt die ersten positiven Auswirkungen“, freute sich SPD-Sprecher Hubert Münch. Er prophezeite, dass die Gewinne auch noch den nächsten Generationen in der Grafschaft zugutekommen werden. Auch CDU-Sprecher Richard Horn war überzeugt, dass die Übertragung der Stromkonzession eine gute Sache sei. „Zeigt die Entwicklung doch, dass nicht nur die Multis davon profitieren, sondern auch die örtlichen Kommunen als Gesellschafter.“