Josef Oster, MdB

Geschirr wurde zum Symbolfür Aussöhnung und Freundschaft

Geschirr wurde zum Symbol
für Aussöhnung und Freundschaft

Josef Oster, MdB. Foto: privat

Region.Vor 80 Jahren hat die Familie von Ulrike Moritz aus Lehmen von ihren jüdischen Nachbarn kurz vor deren Deportation das Sonntagsgeschirr zur sicheren Aufbewahrung angenommen. Die Feiners – so der Name der Nachbarn – überlebten mit Ausnahme der später in die USA ausgewanderten Irene (verheiratete Irene Lichtenstein) das Naziregime nicht. Jetzt waren die Nachfahren der vor einem Jahr verstorbenen Irene Lichtenstein in Lehmen. Höhepunkt der Familienreise: Ulrike Moritz hat der Enkelin Alyse Lichtenstein das gut behütete Geschirr überreicht.

„Das Sonntagsgeschirr und dessen Übergabe sind zum Symbol für Aussöhnung und Freundschaft geworden. Zugleich sind die wertvollen Begegnungen, die die Familie Lichtenstein in Koblenz, Lehmen und Kobern-Gondorf hatte, auch eine Mahnung an uns alle. Das düstere Kapitel unserer Geschichte darf sich niemals wiederholen“, sagt Josef Oster. Der Koblenzer CDU-Bundestagsabgeordnete hatte seinen Lehmener Parteifreund Christoph Stoffel bei der Vorbereitung des Besuchs der amerikanischen Familie unterstützt und damit dazu beigetragen, dass sich die Gäste intensiv mit dem Leben ihrer Vorfahren auseinandersetzen konnten. Die Spurensuche mit vielen emotionalen Momenten und wertvollen menschlichen zwischenmenschlichen führte die Lichtensteins auch auf den jüdischen Friedhof in Kobern-Gondorf. „Dort wurde bei allen Bürgerinnen und Bürgern, die dabei waren, die erschütternde Vergangenheit wieder lebendig. Der Besuch des Friedhofs und der anschließende Ortsrundgang zu einem alten jüdischen Haus sorgten für ruhige Nachdenklichkeit“, so Josef Oster. Doch die lebensbejahende Art und die vielen Gesten der Aussöhnung sorgten dafür, dass der Besuch mit einer Kernbotschaft endete: Die Amerikaner sind als Gäste gekommen und als Freunde abgereist.

Pressemitteilung Josef Oster, MdB