Ortsvorsteher Stephan Hübinger stellte Projekt „Insektenfreundliches Dorf“ vor

Gimmiger setzen sich für Blühflächen und Insektenhotels ein

Verhalte Resonanz auf Auftaktveranstaltung im Bürgerhaus - „Hotelbau“ soll Gemeinschaftsprojekt werden

20.01.2020 - 11:29

Gimmigen. So richtig zufrieden war Stephan Hübinger angesichts des Besucheraufkommens nicht: Nicht einmal zehn Interessierte fanden sich zur Infoveranstaltung zum Projekt „Insektenfreundliches Dorf“ im Gimmiger Bürgerhaus ein. „Ich bin schon negativ überrascht, dass die Resonanz so dünn ist“, kommentierte der Ortsvorsteher. Immerhin war dies schon die zweite Veranstaltung zu diesem Thema unter der Federführung von Ortsvorsteher und Ortsbeirat. Denn samstags davor rief man zur Begehung durch Gimmigen auf, um geeignete Flächen im Dorf auszumachen. Man wurde dabei fündig und präsentierte nun erste Ergebnisse. Hübinger stellte jedoch zu Beginn der Veranstaltung klar: „Wir befinden uns hier in sehr frühen Planungsphase.“


Viele Möglichkeiten am Rückhaltebecken


Grundsätzlich fokussiere man sich in Gimmigen auf zwei Grundideen: Blühflächen schaffen und Insektenhotels errichten. Auch könne man sich die Errichtung eines Insektenlehrpfads am Rückhaltenbecken vorstellen, dies sei jedoch zunächst nur eine Idee. Generell sei dieses Gebiet für verschiedene Pläne ein bevorzugtes Areal für die Aussaat der Blumen. Die Pflanzen sollen dort nicht nur Insekten Lebensraum und Nahrung bieten, sondern auch den Ort attraktiver machen. Die Möglichkeiten dazu wären vorhanden: Die Wege ringsum sind recht ordentlich befestigt, es sind ein paar Parkplätze da und die Nähe zum Traubenlehrpfad böten zusätzliche Attraktivität. Dies können man im Rahmen der Landesgartenschau 2022 touristisch nutzen.

Das Land am Rückhaltebecken sei ein Grundstück der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler und somit sehe man keine grundsätzlich keine Probleme, das Konzept der insektenfreundlichen Umgestaltung auch umzusetzen. In Gimmigen habe man auch weitere Ideen. So habe man sich überlegt, Wasser in einer Höhe von bis zu 30 Zentimetern im Rückhaltebecken zu stauen um dort ein Feuchtbiotop zu gestalten. Mehr als eine Idee sei dies jedoch nicht, wie Hübinger bei seinem Vortrag betonte. Das betreffende Grundstücke gehöre „nicht dem Ort und nicht der Stadt“. Somit verfolge man dies zunächst nicht weiter.


Geeignete Flächen ausgemacht


Andere Projekte sind in der Planung bereits ein Stück weiter. Bei der Ortsbegehung machte der Ortsbeirat unter der Federführung von Stephan Hübinger und seinem Stellvertreter Axel Niesen drei bis vier Orte aus. Hotspots für Blühflächen und Insektenhotels seien in Gimmigen die bisherigen Grünflächen nahe der Kindertagesstätte St. Lambertus, der Platz wo ehemals der Maibaum aufgestellt wurde sowie an zwei Stellen in der Straße Im Seifelsgraben. An letzterer Stelle findet sich Richtung der Landskrone derzeit recht dichter Bewuchs. Würde man den Abholzen, können man darüber nachdenken, das Altholz als zusätzlichen Lebensraum für Insekten liegenzulassen.

Grundsätzlich habe man bei der Realisierung der Idee des „Insektenfreundlichen Dorfes“ bereits über den Tellerrand geschaut und sich anderswo inspirieren lassen. Als innovatives Projekt gelte der „Bienenlehrpfad“ in Lantershofen. Diese Spezialisierung auf eine Insektenart möchte man jedoch nicht „nachbauen“. Denn generell möchte man allen Arten Unterschlupf bieten.


Einladung zum Anpacken


Diesen sollen die Tiere in so genannten Insektenhotels finden, die in Gimmigen in einer Gemeinschaftsaktion für Erwachsene und Kinder gebaut werden sollen. Das könne man laut Hübinger zu einem kleinen Dorfevent gestalten. Beim kollektiven Hotelbau können man neben Getränken und auch Speisen vom Grill anbieten. Grob terminiert hat man die Idee bereits jetzt: Am Samstag, 14. März soll es morgens um 9 Uhr losgehen. Bis dahin gelte es jedoch, sich eingehend zu informieren welches Innenmaterial in den Hotels für die Insekten besonders attraktiv sei. Da dies aus den benachbarten Wäldern zu beziehen sei, entstünden auch keine weiteren Kosten. Grundsätzlich plane man mit rund 150 Euro für ein einzelnes Insektenhotel. Auch fachmännische Unterstützung wird es beim Bau der Hotels geben.

Für die Gemeinschaftsbauaktion hoffe man nun auf breitere Resonanz als zur Infoveranstaltung. „Es wäre toll wenn alle Altersklassen und viele Familien mitmachen“, sagt Stephan Hübinger.

ROB

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