Reihe der Bürgerinitiativen gegen Bahnlärm im Mittelrheintal verdichtet sich

Gründungswoche derBürgerinitiativen gegen Bahnlärm

Gründungswoche der
Bürgerinitiativen gegen Bahnlärm

In einer Reihe von Bürgerinitiativ-Gründungen hat sich nun auch eine Initiative gegen Bahnlärm in Koblenz gegründet. Foto: privat

Koblenz/Region. Am Montag, 4.Juni, fand ein Gründungsabend im Restaurant Schüller in Koblenz in der unmittelbaren Nähe zum Hauptbahnhof statt. Damit verdichtet sich die Reihe der Bürgerinitiativen gegen Bahnlärm im Mittelrheintal. Den Auftakt machte bereits in der vorherigen Woche die Gründung einer Bürgerinitiative in Vallendar und auch in Lahnstein wurden nun erfolgreich Leute für eine Bürgerinitiative mobilisiert.

Gerade in Koblenz ist die Anzahl der Lärm geplagten Anwohner sehr hoch, dennoch sind die Koblenzer bislang eher passiv beim Thema Bahnlärm gewesen. Das soll sich nun ändern: „Wir haben uns im ersten Schritt vor allem auf die Südliche Vorstadt konzentriert, in Koblenz ist aber nahezu jeder Stadtteil vom Bahnlärm betroffen, selbst auf der Karthause hört man die Güterzüge vorbeirauschen. Deshalb werden wir im nächsten Schritt weitere Veranstaltungen in anderen Stadtteilen planen“, erklärt die Organisatorin des Abends Elena Schäfer.

Im Rahmen der Veranstaltung stellte Dr. Christoph Thillmann von der BI Weißenthurm wesentliche Probleme und Auswirkungen des Bahnlärms vor. Nicht nur die stressbedingte Ausschüttung von Adrenalin und Cortisol sei gefährlich für die Gesundheit der Anwohner, auch die Gefahr eines größeren Bahnunfalls mit Gefahrengut in Wohngebieten ist nicht unwahrscheinlich. Laut Dr. Thillmann kam es im Jahr 2016 zu insgesamt 219 Entgleisungen im Bundesgebiet, bei Spitzengeschwindigkeiten von bis zu 120 km/h durch eng bebautes Gebiet sei eine Entgleisung auch im Mittelrheintal nur eine Frage der Zeit.

Auch die zukünftigen Aussichten für eine Verbesserung der Lärmsituation in Koblenz scheinen eher schlecht, demnach ist mit einer weiteren Zunahme des Güter-Bahnverkehrs zu rechnen.

Schnellere Umsetzung

von Lärmschutzmaßnahmen

Das kurzfristige Ziel der Bürgerinitiativen ist die schnellere Umsetzung von Lärmschutzmaßnahmen wie bspw. Schallschutzwände, Austausch von lauten Bremsen und Geschwindigkeitsreduktion. Langfristig führt für die Bürgerinitiativen kein Weg an einer Alternativtrasse zum Mittelrheintal vorbei. Eine entsprechende Alternativ-Strecke wurde bereits in den potenziellen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 2030 aufgenommen. Die Bahnlärm-Gegner fordern jedoch eine Aufnahme in den vordringlichen Bedarf, was eine Finanzierung und die konkrete Planung ermöglichen würde.

Durch das Mittelrheintal fahren derzeit mehr als 500 Züge. Während im Elbtal ca. 140 Güterzüge pro Tag unterwegs sind, wurde hier eine 123 Kilometer lange Alternativtrasse in den vordringlichen Bedarf aufgenommen. Da in diesem Herbst über die Aufnahme der Alternativtrasse für das Mittelrheintal in den vordringlichen Bedarf entschieden wird, möchten die Bürgerinitiativen den Druck auf die Verantwortlichen, nämlich Bund und Bahn, erhöhen. „Wenn man die Verantwortlichen nicht laut und deutlich auf ein Problem aufmerksam macht, dann wird sich nichts für die Betroffenen verbessern. Also wird es Zeit, dass auch die Leute in Koblenz auf ihre Probleme aufmerksam machen und aktiv werden“, betont Elena Schäfer. Pressemitteilung

Bürgerinitiative gegen

Bahnlärm im Moseltal e.V.