Radfahrerinitiative ProRad legte der Landespolitik ihre Forderungen dar

Grüne Landtagsfraktion diskutierteVerkehrspolitik mit Bürgern

Grüne Landtagsfraktion diskutierte
Verkehrspolitik mit Bürgern

Die Mitglieder von ProRad Bürgermeister Rolf Schumacher (v.l.) sowie die Sprecher Helmut Arntz und Hans Peter Siewert stellten die Forderungen der überparteilichen Radfahrerinitiative zur künftigen Entwicklung dieses Verkehrsbereiches in Mayen vor. Oberbürgermeister Treis und die parlamentarische Geschäftsführerin Pia Schellhammer der Grünen-Landtagsfraktion sagten ihre Unterstützung zu. Fotos: WE

Grüne Landtagsfraktion diskutierte
Verkehrspolitik mit Bürgern

Hans Peter Siewert (l.) und weitere Mitglieder der Radfahrerinitiative ProRad definierten im Gesprächskreis Radverkehr ihre Forderungen an die Landespolitik, die von der parlamentarischen Geschäftsführerin der Grünen-Landtagsfraktion Pia Schellhammer (r.) eifrig notiert wurden.

Mayen. Um die aktuellen Herausforderungen der Verkehrspolitik gemeinsam zu diskutieren, trafen sich in Mayen Abgeordnete der Grünen Landtagsfraktion – darunter Fraktionsvorsitzender Bernhard Braun und die verkehrspolitische Sprecherin Jutta Blatzheim-Roegler – sowie auch Oberbürgermeister Wolfgang Treis kürzlich zu einem Gespräch mit interessierten Bürgern. In einem Format, das von der Grünen Landtagsfraktion bisher noch nicht praktiziert wurde, konnte zu brennenden Themen in jeweiligen Gesprächskreisen über den öffentlichen Personennahverkehr, die Vermeidung von Emissionen und Lärm sowie über Elektromobilität und den Radverkehr gesprochen, diskutiert und gefordert werden. Gerne nahmen auch zahlreiche Mitglieder der überparteilichen Mayener Radfahrerinitiative ProRad dieses Angebot wahr, um weitere Ziele der künftigen Arbeit vorzustellen und dabei gleichzeitig ihre Forderungen an die Landespolitik zu verdeutlichen.

Dazu gehört vor allem die Schaffung von speziellen Fördertöpfen im Landeshaushalt, die es in der gewünschten Form derzeit nicht gibt und deshalb für finanzschwache Kommunen wie Mayen beispielsweise spezielle Radkonzepte verhindern, wie sie für das zu ermöglichende sichere Fahren von Kindern zur Schule nötig wären. Initiativensprecher Siewert mahnte in diesem Zusammenhang erneut einen städtischen Radbeauftragten an, der innerhalb der Verwaltung alle Radfahrer betreffende Aktivitäten koordinieren soll. Die bereits jahrelang an die Stadtpolitik gestellt Forderung von ProRad war häufig Anlass zu Gesprächen, scheiterte aber immer wieder an dem nötigen Personal. Um Bewegung in die Sache zu bringen, schlug Sprecher Siewert jetzt einen ehrenamtlichen Radbeauftragten vor. Den zu stellen sei die Initiative fähig und bereit. Auch die immer noch nicht existenten Schutzstreifen für Radfahrer auf der neu ausgebauten Straße im Nettetal wurde zusammen mit den dafür verantwortlichen Hindernissen an die Landespolitik gereicht. „Krötentunnel sind überall kurzfristig möglich, Schutzstreifen für Radfahrer aber nicht“, so Siewert, der damit in diesem Fall bewusst provozierte.

Im Gesprächskreis Emissions- und Lärmminderung wurde beispielsweise dem Fraktionsvorsitzenden Dr. Bernhard Braun die Geräuschbelästigung durch Motorräder in kleinen Ortschaften am Beispiel von Monreal näher gebracht. In dem Gesprächskreis öffentlicher Personennahverkehr (ÖPNV) referierte die verkehrspolitische Sprecherin der Fraktion Jutta Blatzheim-Roegler zunächst über das neue ÖPNV-Konzept Nord, das die Zukunft des Busverkehrs auch in ländlichen Gegenden sicherstellen soll. Zudem wunderte sie sich darüber, das in der hiesigen Region noch kein Bürgerbus-Projekt initiiert wurde und erbot dazu ihre Unterstützung. Oberbürgermeister Treis konnte im Gesprächskreis Elektromobilität aus aktuell eigener Erfahrung über die Probleme und Kosten einer Ladestation im privaten Bereich berichten. Auch wurden die Ansprüche an die weiter zu verbessernde Ladeinfrastruktur aus der jeweiligen Nutzungssicht elektrisch betriebener Pkw beleuchtet.

Die jeweiligen Themen und Gesprächsergebnisse der verschiedenen Gesprächskreise wurde jeweils von einem Mitglied kurz vorgestellt, damit alle Teilnehmer zu allen Themen abschließend gleich gut informiert sind. Abschließend wurden zwischen allen Beteiligten die Telekontakte ausgetauscht, um im Bedarfsfall auf kurze Informationswege zurückgreifen zu können.