SPD Rheinbrohl zu Fachmarkt-Projekt am Kreisel

„Grundversorgung imOrtskern sollte Vorrang haben“

Rheinbrohl. Vor gut drei Wochen kündigte der Betreiber des Edeka-Marktes im Ortskern von Rheinbrohl die Schließung des Geschäfts zum 31. Dezember an.

Überraschend war diese Nachricht eigentlich nicht, war doch spätestens seit der Präsentation der Pläne für einen neuen Edeka-Markt sowie einen kompletten Neubau des Lidl am Ortsrand von Rheinbrohl Ende letzten Jahres klar, dass kein Interesse seitens Edeka am Weiterbestand des Marktes im Ortskern besteht.

Jedoch hat der frühe Zeitpunkt der Geschäftsaufgabe die Rheinbrohler kalt erwischt, da wegen der noch mehrjährigen Laufzeit des Mietvertrags von Edeka mit dem neuen Eigentümer nun jahrelanger Leerstand droht.

Ob das geplante Fachmarkt-Projekt am Kreisel aber tatsächlich realisiert werden kann, ist fraglich.

Darüber wird das Einzelhandelsgutachten, das die Verbandsgemeinde Bad Hönningen in Auftrag gegeben hat, erste Aufschlüsse geben.

Aber selbst wenn dies der Fall sein sollte, würden damit die Probleme der Gemeinde und der Rheinbrohler Bürger nicht gelöst: Rheinbrohl braucht weiterhin eine Versorgung im Ortskern, um Mobilitätsprobleme vor allem der älteren Bürger, weiteres Geschäftesterben, Verödung und damit verbunden Schwund der touristischen Attraktivität sowie Werteverlust von Immobilien im Ortskern zu verhindern.

Während der Eindruck entsteht, dass der Ortsbürgermeister vorrangig versucht, das Fachmarkt-Projekt am Kreisel voranzutreiben, hat die SPD einige Initiativen für den Erhalt der Ortskernversorgung unternommen und dabei festgestellt, dass durchaus Interesse an Investitionen und Betrieb eines Marktes an der Stelle des bisherigen Edeka besteht.

Deshalb fordern der Vorsitzende der SPD-Fraktion und der Vorstand des SPD-Ortsvereins Rheinbrohl dringend: dass sich Ortsbürgermeister und Rat ernsthaft zur Priorisierung der Versorgung im Ortskern bekennen und Anstrengungen unternehmen, um diese zum Top-Thema zu machen; dass, statt lediglich auf weitere Gespräche mit Edeka zu setzen, Ortsgemeinde, Eigentümer der Immobilie, potenzielle Investoren und Betreiber an einen Tisch gebracht werden, um alle Möglichkeiten auszuloten, ein Versorgungsangebot im Ortskern aufrecht zu erhalten und nachhaltig zu stärken; dass auch im Fall der Genehmigungsfähigkeit eines Fachmarktprojekts der Grundversorgung im Ortskern absoluter Vorrang vor einem Vollsortimenter am Ortsrand zu geben ist; dass bis zur Vorlage des Einzelhandelsgutachtens alle Maßnahmen unterlassen werden, die das Vertrauen von potenziellen Investoren und Betreibern in eine rentable und nachhaltige betreibbare Ortskernversorgung trüben könnten. Die SPD beabsichtigt, diese Forderungen in einem entsprechenden Antrag im Rat einzubringen.

Pressemitteilung des

SPD-Ortsvereins Rheinbrohl