Bürgerinitiative „Pro Marktplatz“

Gut besuchte Informations-und Gründungsversammlung

Lahnstein . Rund 120 interessierte Bürger folgten der Einladung der Initiatoren Edi Wolf, Matthias Jung und Ferdi Müller zu einer Informationsveranstaltung „Pro Marktplatz“ – doppelt so viele wie bei den vorausgegangen Veranstaltungen, zu denen einmal die CDU und einmal SPD, ULL, FBL und FDP eingeladen hatten. Edi Wolf begrüßte die Erschienenen und erinnerte daran, dass der Erhalt des Platzes seit vielen Jahren sein Anliegen sei. Er sei froh, mit Matthias Jung und Ferdi Müller zwei Mitstreiter gefunden zu haben. Ferdi Müller moderierte den Abend und drückte sein Unverständnis darüber aus, dass der Stadtrat vor einigen Jahren ein „Einzelhandelskonzept“ verabschiedet habe und dass nun geplant sei, von dessen eindeutiger Aussage abzuweichen. In dem Konzept heiße es eindeutig, dass der Marktplatz die Aufgabe einer multifunktionalen Zentralentwicklung übernehmen könne – etwa als Veranstaltungsort – und wegen der Funktion als Abstellplatz bei Hochwasser für eine anderweitige Nutzung nicht zur Verfügung stehe. Müller betonte, dass die Veranstaltung ergebnisoffen sei und es darum gehe, Wortmeldungen zu sammeln und Meinung zu bilden.

Die anwesenden Bürger betonten dann in zahlreichen Wortbeiträgen, dass der Marktplatz aus ihrer Sicht gebraucht werde, für kulturelle Veranstaltungen, als Parkraumfläche für Anlieger, Gewerbetreibende sowie deren Kunden und Mitarbeiter, für Besucher der St.-Barbara-Kirche, des Gemeindehauses und der Kindertagesstätte.

Gerade nach dem Ende des Hochwasserschutz-Projektes sei er für Feuerwehr, Rettungskräfte und als Abstellort der Fahrzeuge betroffener Bürger im Hochwasserfall unabdingbar. Einige äußerten sich auch überzeugt, dass nach einem Wegfall der Parkfläche der Innenstadtverkehr zunehme. Denn die Autos würden ja nicht weniger, nur weil ein Parkplatz wegfalle, vielmehr sei dann innerhalb der Stadt mit einem vermehrten „Parkplatzsuchverkehr“ zu rechnen. In vielen Redebeiträgen sprachen sich die anwesenden fast einstimmig gegen einen Verkauf und für einen Erhalt des Marktplatzes aus.

Erstaunt waren die drei Initiatoren Wolf, Jung und Müller über die oft erkennbare Resignation der Bürger, die in Statements wie „Was kann eine Bürgerinitiative schon bewirken?“ oder „Die im Rathaus und im Stadtrat machen doch eh, was sie wollen!“ zum Ausdruck kam. Dieser Einstellung traten sie entgegen. Sie äußerten ihre Hoffnung, dass man das eindeutige Veto der Bürger in Rat und Verwaltung nicht einfach übersehen könne.

Enttäuscht zeigten sich die Veranstalter, dass aus dem Stadtrat nur jeweils zwei Mitglieder von der CDU und Bündnis 90/die Grünen anwesend waren. Hier wäre Gelegenheit gewesen, sich ein Meinungsbild zu schaffen. Während der Versammlung erklärten sich örtliche Gewerbetreibende bereit, Unterstützer-Listen in ihren Geschäften auszulegen. Ein in Lahnstein wohnender und in Koblenz tätiger Rechtsanwalt erklärte sich spontan bereit, die Bürgerinitiative juristisch zu begleiten. Abschließend dankte Matthias Jung den anwesenden Bürgern für ihr Kommen und ihre Bereitschaft, die Bürgerinitiative zu unterstützen. Als nächsten Schritt will man das Gespräch mit der Stadtspitze und den Fraktionen suchen. 40 Teilnehmer trugen sich spontan in eine ausgelegte Mitgliederliste der Bürgerinitiative ein. Unterstützer-Listen liegen in folgenden Geschäften in der Bahnhofstraße aus: Marien-Apotheke, Sportstudio Powerhouse Gym, Musikschule pfiffi-kuss und Laufrad Racing Bikes. Wenn mindestens 1.000 Unterschriften gesammelt sein werden, will man diese Oberbürgermeister Peter Labonte übergeben.

Pressemitteilung

Bürgerinitiative „Pro Marktplatz“: