Jahreshauptversammlung des CDU-Gemeindeverbands Unkel

Heinz Schmitz ist deralte und neue Vorsitzende

Heinz Schmitz ist der
alte und neue Vorsitzende

In Abwesenheit seiner verhinderten Stellvertreter und des Schatzmeisters rahmten die Beisitzer zusammen mit Edgar Neustein und Erwin Rüddel den alten und neuen Vorsitzenden Heinz Schmitz. DL

Unkel. Zur Jahreshauptversammlung mit turnusmäßigen Vorstandswahlen hatte der Unkeler CDU-Gemeindeverband um seinen Vorsitzenden Heinz Schmitz, Ende voriger Woche in das Weinhaus „Zur Traube“, eingeladen. Begrüßen konnte der Rheinbreitbacher dort neben sieben weiteren Christdemokraten aus seinem Heimatort drei Bruchhausener, sieben Erpeler und sechs Unkeler, darunter die Erpeler Bürgermeisterin Cilly Adenauer und ihren Kollegen Markus Fischer aus der Wallfahrtsgemeinde auf der Höhe.

„Die Bindekraft traditioneller Organisationen lässt immer mehr nach. Das betrifft auch uns, wie die rückläufige Mitgliederzahl belegt“, beklagte Heinz Schmitz in seinem Jahresrückblick. Ein Großteil der Christdemokraten in der VG Unkel gehört zur Generation 60plus. Außerdem stelle der gesellschaftliche Umbruch eine konservative Partei wie die CDU vor große Herausforderungen. Weil die Kinderbetreuung und Erziehung zunehmend öffentliche Aufgaben werde, müssten die Christdemokraten darauf achten, dass in Kitas und Schulen nicht nur auf Motorik und kognitiv Fähigkeiten geachtet werde, sondern dass eine umfassende Werterziehung im Mittelpunkt stehen müsse.

„Wir selber müssen den Kontakt zu Bürgerinitiativen intensivieren. Das aber bedeutet nicht, dass wir jeder Interessenvertretung hinterherlaufen sollen, um ihr nach dem Mund zu reden“, hob der Vorsitzende hervor. Vielmehr gehe darum, einzelne Interessen hinsichtlich der Gesamtverantwortung für die Bürger der Region zu prüfen und zu bewerten. Auch wenn die VG im Speckgürtel von Bonn gelegen beste Voraussetzung für die Zukunft habe, dürfe man sich nicht zurücklehnen, sondern die Standortvorteile wie die gute Infrastruktur, günstige Steuersätze, den kostenlosen Kita-Besuch, ein vielfältiges Vereinsleben und die schöne Landschaft nutzen.

„Mit dem Schließen von Baulücken in den Gemeinden ist es nicht getan. Wir müssen neue Wohngebiete schaffen ebenso wie Gewerbeflächen anbieten, die angesichts der Hochwasserzonen nur auf der Höhe liegen können“, sprach sich Heinz Schmitz dafür aus, das Thema „Hinterheide“ wieder aufzugreifen. Nur so können neues Leben in die Gemeinden kommen. Außerdem würden neue Bürger und und neue Unternehmen die Steuerkraft der defizitären Kommunen stärken.

„Das sind neben der Sanierung des Hallenbades, das auf jeden Fall als Schul- und Sportbad trotz hoher Kosten erhalten werden muss, sowie einer Nutzung des ehemaligen Freibadgeländes durch Freizeiteinrichtungen die Eckpunkte unseres Konzeptes für die Zukunft der VG Unkel wobei völlig klar ist: Die CDU ist und bleibt die Partei der Familien, der Feuerwehr, der Vereine und der Kirchen!“, schloss er seinen Vortrag.

Seinen Ausführungen stimmte der Vorsitzende der CDU-Fraktion im VG-Rat, Edgar Neustein, zu, vor allem hinsichtlich der Nutzung der „Hinterheide“, nachdem sich die ehrgeizigen Pläne eines Windparks am Asberg mit der Reduzierung auf nur noch drei Standorte, gegen die schon für die Gemeinden extrem kostspielig Klagen angekündigt worden sind, ganz offensichtlich zerschlagen haben. „Wir sind in der Fraktion zwar nicht alle einer Meinung, werden aber auf der Sitzung des VG-Rats Ende dieses Monats mehrheitlich dafür stimmen, den Beschluss zur Aufstellung eines neuen Flächennutzungsplanes aufzuheben“, erklärte Edgar Neustein, bevor er die Leitung der Vorstandswahlen übernahm.

Dabei sprach er sich für die Wiederwahl von Heinz Schmitz aus, da dieser hervorragende Arbeit geleistet habe und von allen CDU-Vorständen der VG akzeptiert werde. Außerdem ist der Rheinbreitbacher als 1. Beigeordneter Stellvertreter von VG-Chef Karsten Fehr. Dem Vorschlag von Edgar Neustein, der wenige Tage zuvor seinen 70. Geburtstag gefeiert hatte, folgte die Wahlberechtigte einstimmig. In Abwesenheit von Henrik Gerlach und Alfons Mußhoff wählen sie zudem die beiden unisono als stellvertretende Vorsitzende wieder. Auch der Rheinbreitbacher Ralf Röder wurde einstimmig als Schatzmeister in seinem Amt bestätigt, am Wochenende jedoch erstmals in einem eigenen Wahlgang, während dieser Posten in den Vorjahren einem Beisitzer mit speziellem Aufgabenbereich zugeordnet worden war.

Während der Auszählung der Stimmen konnte Heinz Schmitz auch den Bundestagsabgeordneten Erwin Rüddel begrüßen, der vor genau 35 Jahren auf Betreiben seines Vorgängers Edgar Neustein Vorsitzender der Jungen Union im Kreis Neuwied geworden war. Den Unkeler Parteifreunden gab er einen kurzen Abriss seiner Aktivitäten, die sich nicht nur auf seine Arbeit in Berlin in der von ihm und Dirk Vöpel (SPD) sowie und Tabea Rößner (Bündnis 90/Die Grünen) gegründeten parlamentarischen Gruppe „Bahnlärm“ beschränkt sowie auf die im Ausschuss für Gesundheit, in dem sich der Windhagener vor allem dem Thema „Pflege“ widmet.

Abschließend wurde das den geschäftsführenden Vorstand unterstützende Gremium der Beisitzer gewählt. Diesem gehören der CDU-Fraktionschef im Rheinbreitbacher Gemeinderat, Hermann Josef Becker (23) an sowie der Vorsitzenden des Seniorenbeirats, Dieter Borgolte (21) aus Unkel, der Vorsitzenden des CDU-Ortsverbands Bruchhausen, Stefan Heinrichs (23), der 1. Beigeordneten von Erpel, Heinrich Holkenbrink (22), die Unkelerin Iris Rosen, Daniela Schwager aus Erpel sowie der stellvertretende Vorsitzende des CDU-Ortsverbands Unkel, Knut von Wülfing. Nicht gewählt werden musste Edgar Neustein, da dieser dem Vorstand als Vorsitzender der CDU-Fraktion im VG-Rat als geborenes Mitglied angehört, während Cilly Adenauer und Markus Fischer als Ortsbürgermeister kooptierte Mitglieder sind.