Brexbachtalbahn e. V. widerspricht Ausführungen der Stadt Bendorf

Image der Stadt kann mit erfolgreicher Bahnreaktivierung gestärkt werden

Image der Stadt kann mit erfolgreicher Bahnreaktivierung gestärkt werden

Testfahrt zur Betriebsgenehmigung 2019 oder Fahrt zur Landesgartenschau 2026? Ein Schienenbus kreuzt die Hauptstraße in Bendorf, statt Stau freundliche Gesichter und winkende Hände. Foto: Gernot Kallweit

Bendorf. Nichts beherrschte die Schlagzeilen 2019 mehr als der Klimawandel, auch in Bendorf. Der Stadtrat beschloss einen Maßnahmenkatalog zur Eindämmung der Klimakrise. Die Jugend setzte die Regierung unter Druck, die daraufhin ein Klimapaket beschloss. Unter anderem sollen mit Investitionen in Höhe von 86 Milliarden Euro der Bahnverkehr gestärkt und die Anzahl der Fahrgäste im ÖPNV verdoppelt werden. Dazu braucht es mehr Strecken und Gleise. Was für ein Glücksfall also für Bendorf, denn hier liegen noch Schienen, mitten in der Stadt. Sie verbinden Bendorf mit Sayn und der Region und wurden 2007 von weitsichtigen Bürgern vor dem Abriss nicht nur gerettet, sondern wieder hergerichtet. Sogar zwei Bahnhaltepunkte haben diese Bürger im Stadtgebiet schon gebaut, für die Stadt kostenlos. Bürger also, die nicht nur in die Zukunft blicken, sondern sie seit Jahren aktiv gestalten. Mehr Bewegung zum zeitgemäßen Stadtumbau und Hilfe für eine Bewerbung zur Landesgartenschau geht kaum.

Unternehmensgenehmigung für die ersten Abschnitte

Doch was sagt die Stadt: Die Reaktivierung einer vorhandenen Bahnstrecke behindere all das. Dabei wurde sie vom Ministerium längst über die Erteilung einer Unternehmensgenehmigung für die ersten Abschnitte Siershahn - Grenzau - Höhr-Grenzhausen und Engers - Sayn informiert, die Voraussetzung für eine Betriebsgenehmigung ist. Die Arbeiten dafür werden abschnittsweise erfolgen mit dem Ziel eines durchgehenden Bahnbetriebs und keine „Stummelbahn“. Zur Lösung der Probleme am Kreisel, verursacht durch die Stadt Bendorf, wurden in Mainz drei Lösungen vorgeschlagen, von der nur eine aus topografischen Gründen in Frage kommt: Ein technisch gesicherter und höhengleicher Bahnübergang.

Für eine solche Anlage liegen bereits Pläne einer Fachfirma vor, aus ihnen geht die Machbarkeit hervor. Das Eisenbahnkreuzungsgesetz (EKrG) erlaubt in Verbindung mit der EKrG-Richtlinie für die Durchführung von Verwaltungsverfahren nach dem EKrG den Bau eines höhengleichen Bahnüberganges.

Derjenige, dessen Verkehrsweg neu ist, muss die Zulassung einer solchen Ausnahme beantragen, also die Stadt Bendorf. Auch das wurde ihr in Mainz mit auf den Weg gegeben.

Die Kosten für diese Variante können signifikant bezuschusst werden und müssen von der Stadt nicht allein getragen werden wie behauptet. Genau das ist ja auch die Intension der Bundesregierung zum Ausbau der Schiene.

Straßenverkehr eindämmen und ÖPNV fördern

Aber was tut die Stadt Bendorf seit Jahren: Nichts! Es muss also hinterfragt werden, was die Stadt damit eigentlich bezweckt, außer sich selber und dem eigenen Image zu schaden, anstatt es mit einer erfolgreichen Bahnreaktivierung zu stärken? Denn die Partei, der der Bürgermeister angehört, hat in Berlin einen Koalitionsvertrag ausgehandelt und beschlossen, den Straßenverkehr einzudämmen, Feinstaub und CO²-Emissionen zu verringern, öffentliche Verkehrsmittel zu fördern und die Bürger auf eben diese öffentlichen Verkehrsmittel hinzulenken. Auch die Landesregierung RLP und die Kommunen sind den politischen Vorgaben verpflichtet. Man kann also unterstellen, dass der Bürgermeister und ein Teil des Stadtrates fahrlässig mit der Gesundheit der Bürger umgeht. Persönlich zum Thema mit den Bürgern oder dem Bahnunternehmen zu sprechen, verweigert man sich seit Jahren konsequent.

Sämtliche Anfragen zu einem Informationsaustausch wurden abgelehnt, zuletzt im Sommer 2019. Ein in Aussicht gestellter späterer Termin wurde bis heute nicht angeboten.

Pressemitteilung Brexbachtalbahn e. V.