Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters der Gemeinde Wachtberg

Jörg Schmidt (CDU) löst Amtsinhaberin Renate Offergeld (SPD) ab

Von Von unserem Mitarbeiter Volker Jost

Jörg Schmidt (CDU) löst Amtsinhaberin Renate Offergeld (SPD) ab

Amtsinhaberin Renate Offergeld (re.) gratulierte ihrem Nachfolger Jörg Schmidt. Der Christdemokrat konnte bei der Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters der Gemeinde Wachtberg 62 Prozent der Wählerstimmen auf sich vereinigen, Offergeld kam auf lediglich 38 Prozent. Foto: Jost

Wachtberg. Die Wachtberger Wähler haben die amtierende Bürgermeisterin Renate Offergeld (SPD) mit großer Mehrheit abgewählt. Bei der Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters erreichte sie lediglich 38 Prozent der gültigen Stimmen, während ihr Kontrahent Jörg Schmidt (CDU) mit 62 Prozent fast zwei Drittel der Wählerstimmen auf sich vereinigen konnte und nun demnächst ihre Nachfolge antritt. Die Wahlbeteiligung lag bei 49,3 Prozent.

Großer Jubel bei der CDU

Groß war der Jubel bei den zwei Dutzend Christdemokraten, die in der Aula des Schulzentrums Berkum die zügig nacheinander eintrudelnden Wahlergebnisse aus den einzelnen Stimmbezirken verfolgten. Genugtuung zeigte auch Jörg Schmidt, der darauf hinwies, dass die Christdemokraten seit Gründung der Gemeinde Wachtberg im Jahr 1969 den Chefposten im Rathaus besetzt hätten und es daher 2014 ein großer Schlag gewesen sei, das Bürgermeisteramt an die SPD abgeben zu müssen.

„Jetzt sind wir aber sehr froh, dass Rathaus zurückerobert zu haben.“ Er selbst sei nach dem langen Wahlkampf froh, dass die Anspannung endlich von ihm abfalle. Wobei er den Wahlkampf insgesamt als fair und sachlich empfunden hatte. Allerdings war ihm auch bewusst: „Die eigentliche Arbeit steht mir erst bevor, jetzt muss ich abliefern.“

Sein Amt als stellvertretender Leiter des Kassenamtes der Stadt Bonn legte er bereits am Tag nach der Wahl bisher nieder und informierte die Stadt Bonn darüber, dass er demnächst andernorts tätig sein wird.

Offergeld geht erhobenen Hauptes

Amtsinhaberin Renate Offergeld (SPD), die 2014 in der Stichwahl gegen ihren damaligen Mitbewerber Hartmut Beckschäfer (CDU) gewonnen hatte, zeigte sich enttäuscht von dem Ergebnis, fasste sich aber schnell. Sie akzeptiere das Ergebnis und gehe erhobenen Hauptes, denn es sei eine gewisse Grundstimmung in der Bevölkerung zu verzeichnen gewesen. Vor allem habe ihr die Unterstützung der anderen Parteien gefehlt, denn sowohl die Wählervereinigung „Unser Wachtberg“ wie auch die Grünen hatten sich für ihren Gegenkandidaten Jörg Schmidt ausgesprochen.

Als faire Verliererin wolle sie ihren Nachfolger in der aktuellen Krisenzeit nach Kräften unterstützen. „Die Jahre im Amt habe ich gerne gemacht“, versicherte die 69-jährige, freute sich andererseits aber auch schon, dass nun ein neues Kapitel anfange. Es gebe viele Dinge, die sie gerne mache, vor allem wolle sie ihre zahlreichen Ehrenämter behalten und mit Leben füllen. Und nun habe sie auch mehr Zeit für die Familie, die ihr immer sehr wichtig sei.