Ergebnisse der Landtagswahl im Wahlkreis 26

Jonathan Grunwald erobert klardas Direktmandat für die CDU

Jonathan Grunwald erobert klar
das Direktmandat für die CDU

Jonathan Grunwald (CDU) holte sich das Direktmandat im Wahlkreis 26. Foto: Rene Schwerdtel

Jonathan Grunwald erobert klar
das Direktmandat für die CDU

Andreas Pinkwart (FDP) zieht auf Listenplatz 4 wieder in den Landtag ein.Foto: FDP-Landesverband NRW

Rhein-Sieg-Kreis. Bei der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen war der linksrheinische Teil des Rhein-Sieg Kreises erstmals in zwei Wahlbezirke aufgeteilt, sodass die Ergebnisse mit den vorherigen Landtagswahlen nicht direkt vergleichbar sind. Christdemokrat Jonathan Grunwald holte sich das Direktmandat im Wahlkreis 26, der die rechtsrheinischen Städte Bad Honnef, Hennef und Königswinter sowie die linksrheinische Gemeinde Wachtberg und die Stadt Meckenheim umfasste. Er habe einen ordentlichen Vorsprung erwartet, zumal sich seine Wahlkampfmannschaft „die Hacken abgelaufen hat.“ Er freue sich auf seine künftige Arbeit im Düsseldorfer Landtag, denn das sei einerseits eine Herausforderung, andererseits aber auch ein klarer Auftrag.

Grunwald kam auf 40,6 Prozent der Erststimmen und distanzierte damit Dr. Charlotte Echterhoff-Nikolidakis von der SPD, die von 23,6 Prozent der Wahlberechtigten angekreuzt wurde. Dr. Deya Gür-Seker von den Grünen belegte Platz drei mit 19,1 Prozent, Professor Dr. Andreas Pinkwart von der FDP erzielte 7,8 Prozent. Platz fünf ging an den AfD-Direktkandidaten Anno Overath mit 4,1 Prozent, Bastian Reichardt von den Linken erzielte 1,6 Prozent, Jan-Hendrik Kohlmorgen von der PARTEI kam auf 1,3 Prozent, ebenso wie Heinz-Jürgen Hörster von dieBasis. Immerhin 0,4 Prozent der Wähler konnte Claus Plantiko von der Volksabstimmung für sich begeistern. Die Wahlbeteiligung lag hier bei 64,3 Prozent.

Auf Listenplatz 4

zurück in den Landtag

Dr. Charlotte Echterhoff-Nikolidakis verpasste den Sprung in den Landtag und schrieb das schlechte Ergebnis der Landes-SPD auch der geringen Wahlbeteiligung zu. Sie lobte den fairen Wahlkampf in ihrem Wahlkreis, bei dem es keine persönlichen Beschimpfungen oder Schmutzkampagnen gegeben habe. Das bestätigte auch der aktuelle Wirtschaftsminister Andreas Pinkwart, der auf Listenplatz 4 wieder in den Landtag einziehen wird. Sein Ministeramt wird er jedoch mit hoher Wahrscheinlichkeit abgeben müssen, es sei denn, es kommt doch noch zu einer Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Seine Partei bleibe jedenfalls „die Kraft der Freiheit“ und werde diesem Bereich noch weiter Zeichen setzen.

Ähnlich wie bei den Erststimmen ist die Lage auch bei den Zweitstimmen im Wahlkreis 26. Hier hatte die CDU ebenfalls die Nase vorn mit 40,8 Prozent, gefolgt von der SPD, die auf 20,2 Prozent kam. Ganz knapp dahinter kamen die Grünen mit 20,0 Prozent als Dritte ins Ziel, die FDP musste sich mit 7,4 Prozent begnügen. Die AfD verzeichnete 4,3 Prozent der Stimmen, ansonsten lagen nur noch die Linke mit 1,6 Prozent und dieBasis mit 1,1 Prozent über einem Prozent.

CDU bleibt die Nummer 1

In der Stadt Meckenheim bleibt die CDU mit 42,8 Prozent der Platzhirsch. Dahinter verteidigte die SPD mit 20,8 Prozent Platz 2, jedoch rücken die Grünen mit 17,4 Prozent immer näher. Die FDP verzeichnete mit 7,3 Prozent ein vergleichsweise gutes Ergebnis, die AfD freute sich über 5,2 Prozent. Mehr als ein Prozent holten nur noch die Linke mit 1,7 Prozent. In der Gemeinde Wachtberg verzeichnete die CDU mit 44 Prozent ihr bestes Ergebnis im Kreis. Ganz dicht zusammengerückt sind hier die SPD, die auf 18,6 Prozent kam, und die Grünen mit 18,0 Prozent der Stimmen. Mit deutlichem Abstand folgt die FDP mit 8,5 Prozent und damit doppelt so viel wie die AfD mit 4,1 Prozent. Über der Ein-Prozent-Marke sind auch hier lediglich die Linke mit 1,1 Prozent und dieBasis mit ebenfalls 1,1 Prozent.

Auf Landesebene ist

noch nichts entschieden

Auf Landesebene ist dennoch längst nicht entschieden, wer das bevölkerungsreichste Bundesland künftig regieren wird. Zwar holte die CDU landesweit mit 35,8 Prozent mit Abstand die meisten Stimmen und darf sich mit einem Plus von 2,8 Prozentpunkten gegenüber 2017 durchaus als Wahlsieger fühlen. Doch ob es zu einer Fortsetzung der von Ministerpräsidenten Hendrik Wüst (CDU) geführten Landesregierung kommt, ist noch längst nicht ausgemacht.

Die SPD musste zwar ein Minus von 4,6 Prozentpunkten hinnehmen und kommt jetzt nur noch auf 26,6 Prozent, doch das schlechte Abschneiden der FDP mit einem Stimmenanteil von 5,8 Prozent (- 6,8 Prozentpunkte) macht eine Fortsetzung der derzeitigen christlich-liberalen Landesregierung unmöglich. Demgegenüber haben die Grünen ihren Stimmanteil glatt verdreifacht und kommen nun auf 18,1 Prozent (+11,7 Prozentpunkte). Sie gelten damit als „Königsmacher“, denn sie könnten sowohl in einer Koalition mit der CDU als auch in einem Dreierbündnis mit der SPD und der FDP gemeinsam eine deutliche Mehrheit im Düsseldorfer Landesparlament erreichen. In einer Ampelkoalition könnte sich der SPD-Spitzenkandidat Thomas Kutschaty noch Chancen auf dem Ministerpräsidentensessel ausrechnen. Die AfD, die auf 5,5 Prozent kam (-1,9 Prozentpunkte) dürfte von keiner Partei ernsthaft als Koalitionspartner in Erwägung gezogen werden, die Linke ist mit einem Ergebnis von 2,1 Prozent (-2,8 Prozent) ist auch künftig nicht im Landtag vertreten. Rechnerisch ist auch eine große Koalition aus CDU und SPD möglich, sie gilt jedoch als extrem unwahrscheinlich.