Unabhängige Wählergemeinschaft Wachtberg

Keine Grundsteuererhöhung

Berkum. Der von der SPD-Bürgermeisterin eingebrachte Haushaltsplanentwurf für die Jahre 2019/2020, der unter anderem eine Anhebung der Grundsteuer B um 100 Prozentpunkte vorsah, fand im Rat der Gemeinde Wachtberg keine Zustimmung und wurde abgelehnt. Mit deutlicher Mehrheit entschieden sich CDU, UWG und FDP sowie eine Stimme der Wählergruppe Unser Wachtberg gegen eine erneute Steuererhöhung und damit gegen eine zusätzliche Belastung der Bürgerinnen und Bürger, die ohnehin in letzter Zeit gestiegene Wohnungskosten zu verkraften haben.

Die UWG hatte sich bereits Anfang Dezember im zuständigen Ausschuss und Mitte Dezember in einem Presseartikel gegen eine erneute Erhöhung der Grundsteuer B ausgesprochen. Dieser Einstellung sind nun auch die anderen genannten Parteien im Rat gefolgt.

Steigende Einnahmen

Steigende Grundsteuer-, Gewerbesteuer- und Einkommensteuereinnahmen bescherten der Gemeinde Rekordeinnahmen, so der UWG-Fraktionsvorsitzende Joachim Mittweg. Das solle doch ausreichen, um auf dieser Grundlage eine solide Ausgabenpolitik zu betreiben. Aber genau daran fehle es. Statt sich eine aufgrund der prekären Finanzlage der Gemeinde gebotene Zurückhaltung aufzuerlegen, initiiere die Verwaltung immer neue Vorhaben. Von diesen profitierten oft nur wenige Bürger, und sie brächten die Gemeinde immer noch mehr in eine missliche finanzielle Lage, weil sie deren Finanzkraft dauerhaft überfordere.

Nach Ansicht der UWG fehlt eine Vision über die zukünftige wirtschaftliche, soziale, kulturelle und strukturelle Ausrichtung der Gemeinde. Eine in die Zukunft gerichtete Strategie existiert nicht. Der Blick der Bürgermeisterin ist ausschließlich auf das jeweilige Haushaltsjahr gerichtet, und letztlich soll lediglich der laufende Betrieb der Gemeinde damit finanziert werden. Das ist nach Meinung der UWG kein Grund, um eine massive Steuererhöhung zu rechtfertigen.

Seit Jahren wirtschaftet die Gemeinde über ihre Verhältnisse. Die Aufwendungen übersteigen regelmäßig die Erträge und mindern die allgemeine Rücklage. Damit verbraucht die Gemeinde jedes Jahr mehr, als sie erwirtschaftet. Die Schulden nehmen immer mehr zu und belasten zukünftige Generationen. Das ist auf Dauer nicht zu vertreten. Damit muss nun Schluss sein.

Einsparungen statt

Steuererhöhungen gefordert

Nach Ansicht der UWG beginnt Haushaltskonsolidierung mit einer stringenten Ausgabendisziplin. An erster Stelle sollte immer die Prüfung auf Einsparungen auf der Ausgabenseite stehen, bevor darüber nachgedacht wird, Steuererhöhungen vorzunehmen. Das kann immer nur die Ultima Ratio sein, bei allem Verständnis für die vielen Wünsche aus allen Bereichen. Letztlich muss jede Rechnung auch bezahlt werden. Manche direkt; viele erst später.

Nachdem der Stellenplan bereits in den Vorjahren erweitert wurde, ist diesmal eine besonders kräftige Personalausweitung vorgesehen. Nie zuvor hat es in der Gemeinde eine derartige Stellenvermehrung gegeben. Das enerson-Gutachten aus dem Jahre 2017, das unter anderem die Personalausstattung der Gemeinde unter die Lupe genommen hat, kommt zu einem völlig anderen Resultat. Danach sei durchaus Optimierungspotenzial vorhanden und eine Personalreduzierung möglich, ohne den Dienstbetrieb zu gefährden.

Stellenplan wurde

im Ganzen abgestimmt

Dabei wäre die UWG bereit gewesen, die eine oder andere neue Stelle mitzutragen. Handlungsbedarf wird durchaus an den Schulen (Sozialarbeiter) gesehen. Ebenso hätte die UWG einer befristeten Einstellung eines Städteplaners zugestimmt, um die Zeit der krankheitsbedingten Vakanz im zuständigen Fachbereich zu überbrücken. Auch die großartige Flüchtlingsarbeit in der Gemeinde wollte man honorieren. Leider wurde jedoch der UWG-Antrag, über jede zusätzliche neue Stelle einzeln abzustimmen, mit großer Mehrheit vom Rat abgelehnt. Da über den Stellenplan also nur in Gänze abgestimmt werden konnte, hat die UWG die drastische Stellenausweitung abgelehnt.

Pressemitteilung Unabhängige

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