Kreis Ahrweiler stellt Anfrage an Verkehrsministerien von Bund und Ländern

Landrat: „Baurecht rückt näher“

Breites Bündnis pro Lückenschluss A 1 formiert sich – Auch Bündnis 90/Die Grünen im Land stimmen zu

15.10.2019 - 09:44

Kreis Ahrweiler. Die Verkehrsministerien des Bundes sowie der beiden Länder Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen arbeiten mit Hochdruck an der erforderlichen Planfeststellung für den Lückenschluss der A 1. Damit rückt, so Landrat Dr. Jürgen Pföhler, das Baurecht für das letzte noch verbliebene Teilstück von rund 25 Kilometern zwischen Kelberg und Blankenheim näher. Dies ist das Fazit von entsprechenden Antwortschreiben von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer und den Landesverkehrsministern Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen, Dr. Volker Wissing und Hendrik Wüst, an die der Landrat sich gewandt hatte. Denn die durchgehende Autobahn sei das „wichtigste Schlüsselprojekt für die Infrastruktur und die weitere Erschließung der Eifel“.

Der Bundesverkehrsminister unterstreicht das hohe Interesse der Bundesregierung, dass der „Planungs- und Baurechtsprozess der verkehrsbedeutenden Maßnahme mit großer Priorität behandelt wird“. Deshalb sei der Lückenschluss der A 1 im Bundesverkehrswegeplan als „vordringlicher Bedarf“ eingestuft worden. Damit bestehe ein gesetzlicher Planungsauftrag an die zuständigen Straßenbauverwaltungen, die für den Bund die Autobahn planen und bauen.


„Zentrales Projekt der Landesregierung“


Landesverkehrsminister Dr. Volker Wissing hebt hervor, dass der Lückenschluss zwischen Kelberg und Blankenheim „aus verkehrs- und strukturpolitischer Sicht eines der zentralen verkehrspolitischen Projekte der Landesregierung ist“. Ziel der Landesregierung sei es, „schnellstmöglich Baurecht zu erreichen“. Besonders erfreulich ist nach Auffassung des Landrats, dass auch die Landes-Grünen dem Projekt zugestimmt haben.

Auch seitens der Landesregierung NRW wird die Schaffung von Baurecht forciert. Der Landesverkehrsminister betont die „sehr hohen planerischen Anforderungen“ mit Blick auf den naturschutzfachlich besonders sensiblen Bereich in der Eifel. Restriktionen im Vogelschutzgebiet Ahrgebirge und dem FFH-Gewässersystem der Ahr seien bei der Planung zu beachten. Vor diesem Hintergrund sei jetzt eine Verschwenkung in einem Teilbereich der Trasse in die Randlage beziehungsweise außerhalb des Vogelschutzgebietes geplant, die von der Umweltverwaltung mitgetragen werde.


„Ein Mehr an Infrastruktur und Umwelt- und Naturschutz“


Anlass für die Initiative des Landrats war ein Beschluss des Kreis- und Umweltausschusses vom Februar: In Anlehnung an eine bereits im Jahr 2011 im Kreistag verabschiedete Resolution wurden damit die Bundesregierung und die beiden Landesregierungen aufgefordert, den Lückenschluss unverzüglich umzusetzen. Der Beschluss wurde mit großer Mehrheit und parteiübergreifend von allen Kreistagsfraktionen gefasst; lediglich die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen stimmte dagegen. Begründet wurde der Beschluss unter anderem damit, dass der zügige Weiterbau nicht nur „ein Mehr an gewerblicher Infrastruktur, Tourismus, Arbeitsplätzen und Lebensqualität, sondern auch ein Mehr an Umwelt- und Naturschutz, etwa durch die Entlastung der Bundesstraßen“ bedeute.

Die ablehnende Haltung seitens Bündnis 90/Die Grünen ist nach Auffassung des Landrats „nicht nachvollziehbar“. „Offenbar“, so Pföhler weiter, „werden die Folgen eines Verzichts des Lückenschlusses nicht bedacht. Eine Bilanzierung der Auswirkungen auf eine Zeitdauer von 30 Jahren hat ergeben, dass ein Verzicht die Kraftfahrzeuge 45 Millionen Stunden länger im Verkehr festhält.“ Bezüglich der Fahrleistung würde auf die Einsparung von zwei Milliarden Fahrzeugkilometern und 86.000 Tonnen Kraftstoffen sowie den entsprechenden CO2-Ausstoß verzichtet. Pressemitteilung

der Kreisverwaltung Ahrweiler

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare

„Von der Wiege bis zur Bahre“

S. Bull:
Die Nordart ist eine absolut empfehlenswerte und grandiose internationale Ausstellung von hohem Niveau! Wer in der Region Urlaub macht oder aus sonstigen Gründen in den Norden reist, sollte sich für einen Besuch der Nordart unbedingt Zeit nehmen! Oder auch nur deswegen dorthin fahren - es lohnt sic...

Er träumte von einer Künstlerkolonie in Mendig

ämge:
Peter Mittler war ein großer Träumer mit großen Träumen. Er war ein Getriebener, ein Schaffer ein Erschaffer. Ich sehe ihn immer noch vor mir, in seiner Werkstatt, egal ob an heißen Sommertagen oder im tiefsten Winter bei minus Graden, fortwährend an irgendwelchen Objekten modelierend oder mit dem Schweißgerät...
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
Haftnotiz+
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service