FDP kritisiert Verkehrsführung in der Andernacher Straße

Liberale fordernein Verkehrsgutachten

Liberale fordern
ein Verkehrsgutachten

Mitglieder der Neuwieder FDP in der Andernacher Straße: Dennis Mohr, Dietrich Rühle, Christian Hess, Katja Böcking, Elias Al-Ghabra, Andreas Büsch) (v. r. n. l.).privat

Neuwied. Der Neuwieder Stadtverband der Freien Demokraten hält die Verkehrsführung in der Andernacher Straße Neuwieds für unübersichtlich und geradezu gefährlich.

„Vor mehr als 17 Jahren hat man hier die Verkehrsführung auf Teufel-komm-raus zugunsten eines sogenannten Fahrradschutzstreifens geändert“, empört sich Dennnis Mohr, stv. Vorsitzender des FDP-Stadtverbandes, „und trotz vielfacher öffentlicher Kritik hat sich an den gravierenden Mängeln nichts verbessert.“

Das führe stadtauswärts zum einen zu gefährlichen Szenen auf der Fahrbahn selbst. Das gelte insbesondere im Bereich der zwei Bürgersteig-Ecken zwischen „Im Weidchen“ und der Eisenbahnbrücke beim Kaufland, wo der Fahrradweg auf die Straße geführt wird. „Eine solche Fahrbahnverengung ohne Warnschilder oder Zusammenführung der beiden Fahrstreifen ist eine große Gefährdung für den fließenden Verkehr“, sagt dazu Christian Hess, Beisitzer des FDP-Vorstandes. An diesen beiden Stellen würde die Andernacher Straße faktisch zu einer einspurigen Straße. Dass diese nach diesem Pfropf wieder zweispurig werde, verbessere kaum den Verkehrsfluss. Da hier die Andernacher Straße aufgrund der Breite optisch zweispurig wirke, aber tatsächlich einspurig ausgebaut sei, werde dieser Abschnitt in der Praxis konsequenterweise mal so und mal so genutzt.

Was soll ein Fahrradstreifen,

der nicht benutzt wird

Das wiederum mache den Fahrradschutzstreifen selbst gefährlich. Hier nutzten eben viele Fahrer die Straße weiter zweispurig, wodurch es häufig zu gefährlichen Annäherungen der Fahrzeuge an Radfahrer komme. „Da die Straße breit genug für zwei Pkw ist, darf zwar der Fahrradschutzstreifen nach der StVO von Pkw befahren werden, wenn Bedarf besteht und die Radfahrer nicht gefährdet werden“, so Mohr. „Das führt im Ergebnis aber häufig dazu, dass Pkw-Fahrer unbedacht auf den Schutzstreifen ausweichen und somit den Radfahrern gefährlich nahe kommen.“ Der frühere Vorsitzende der FDP-Stadtratsfraktion Dietrich Rühle fragt sich darum, was ein Fahrradstreifen solle, den viele sich nicht zu benutzen trauten. „Von vielen Eltern weiß ich“, so Rühle, „dass sie ihren Kindern verbieten, den sogenannten Schutzstreifen zu benutzen. Der Verkehr in der Andernacher Straße ist ihnen zu unübersichtlich und damit zu gefährlich.“ Aber eigentlich solle der Fahrradstreifen doch gerade auch Kinder vor dem Kontakt mit Autos schützen.

Verkehrsgutachten gefordert

Die Neuwieder Liberalen verlangen ein Verkehrsgutachten, um zu klären, ob eine einspurige Straße zwischen „Im Weidchen“ und „Hofgründchen“ stadtauswärts für den Straßenverkehr genügen würde. Dann sollte gegebenenfalls ein echter Fahrradweg durch einen verbreiterten Bürgersteig neben einer einspurigen Straße geschaffen werden. So könnten alle vorhandenen Probleme gelöst werden und zudem würde den vielen Rasern Einhalt geboten. Ab Hofgründchen solle die Andernacher Straße aber auf jeden Fall zweispurig bleiben, denn hier fahren viele Pkw auf. Der derzeit dort plötzlich endende Fahrradschutzstreifen könne eventuell über die Fußgängerampel auf die andere Seite der Straße geleitet werden, wo bereits ein Fahrradweg vorhanden ist. „Auch stadteinwärts ist vieles schlecht umgesetzt worden“, stellt Christian Hess fest. „An zwei Stellen kreuzt der Fahrradweg den Fußweg.“ Das gelte vor allem für die Stelle gegenüber der Sporthalle des Rhein-Wied-Gymnasiums, wo der Fahrradschutzstreifen quer über den Fußweg und nur für ein paar Meter auf einen abseits der Straße liegenden Fahrradweg geführt, dann aber an der Weißenthurmer Straße wieder quer über den Fußweg zurückgelenkt werde. Der Knopf der Fußgängerampel am Rhein-Wied-Stadion könne nur bedient werden, wenn man mitten auf dem kreuzenden Fahrradweg stehe. Noch während der Begehung musste dort eine Frau mit ihrem Kinderwagen warten, um die Straße zu überqueren.

Pressemitteilung

FDP Neuwied Stadtverband