Biologische Station stellt Schutzprojekt vor

Mehr Klimaschutz aufdem Campus nach dem Neubau

Mehr Klimaschutz auf
dem Campus nach dem Neubau

Die Tage dieser Campusgebäude sind gezählt. Um die neuen Schulgebäude herum soll die Außenbereichsgestaltung klimafreundlich sein. Foto: CEW

Meckenheim. Jeweils ein Projekt sollten die sechs linksrheinischen Kommunen im Rahmen des Klimafolgenanpassungsprozess erarbeiten. Die Stadt Meckenheim entschied sich für ein Pilotprojekt zur klimaangepassten Gestaltung des zukünftigen Außenbereichs rund um den bald entstehenden Campusneubau des Konrad-Adenauer-Gymnasiums und der Geschwister-Scholl-Hauptschule. Weitere Ausschussthemen waren ein Projekt der biologischen Station im Rhein-Sieg-Kreis, die Pflege der Grünflächen und Bachläufe sowie die Vorstellung des Projekts „Vernetztes Rheinland“, das der Europäische Tier- und Naturschutzverein in Gang setzen will.

Im Rahmen des Campus-Projekts der Stadt stehen die Themen Wasserrückhalt und Regenwasserspeicherung, passende Materialauswahl auf den Flächen, klimaangepasste Pflanzenarten und eine parkähnliche Schulhofgestaltung sowie die Bewässerung der Pflanzen im Fokus. Weiterhin soll das Regenwasser sinnvoll versickern können und in den Spiel- und Aufenthaltsbereichen Beschattung bieten.

Nach den Ausführungen von Steffen Steenken, Mitarbeiter der Biologischen Station Rhein-Sieg-Kreis, zählte man noch in den 90er Jahren rund 1000 Schmetterlinge mit dem schönen Namen Dunkler Wiesenknopf-Ameisenbläuling auf den Wiesen in der Nähe des Ersdorfer Walds. Seit dem Jahr 2016 wurde keiner dieser Falter mehr gesehen. Weil der Bläuling ebenso wie seine Wirtspflanze, der große Wiesenknopf, ein Hinweis auf Artenvielfalt sind, wollen die Mitarbeiter der biologischen Station Pflanze und Schmetterling nach Möglichkeit wieder ansiedeln. Um das zu erreichen, soll auf bestimmten Wiesen am Eifelfuß in der Nähe der alten Funkstation zukünftig ausschließlich Ende Mai und im späten Herbst gemäht werden.

Damit wird der Große Wiesenknopf geschont und der Falter kann seine Eier dort ablegen. Schlüpft der fertige Falter im folgenden Jahr im Juni, findet er wiederum die passende Pflanze zum Leben. Die Biologen schätzen, dass sich mit der Rückkehr des Falters auch die Biodiversität in der Region wieder positiver entwickelt.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt trug Marcus Witsch, Fachbereichsleiter Verkehr und Grünflächen vor. Die Pflege der Grünflächen und Bachläufe müsse sich teilweise auch an wirtschaftlichen Gesichtspunkten orientieren, sagte Witsch. Trotzdem strebe die Stadt fortan die Anlage weiterer insektenfreundlicher Flächen an, demnächst auch wieder am Siebengebirgsring. Für den Beitritt der Stadt zum Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“ sprachen sich alle Ausschussmitglieder aus. Die Verwaltung erhofft sich Anregungen für Projekte, die auch für Stadtkassen in der Haushaltssicherung geeignet sind.

Ebenso einstimmig hoben die Ausschussmitglieder für die Unterschrift unter einer Absichtserklärung die Hände. Mit dieser Erklärung kündigt die Verwaltung die Unterstützung des Projektes „Vernetztes Rainland“ an. Das vom Europäischen Tier- und Naturschutzverein in Gang gesetzte Projekt könnte schon im nächsten Jahr im linksrheinischen Rhein-Sieg-Kreis Feldraine insektenfreundlich gestalten. Auf diese Weise könnte ein Netz kleiner Flächen entstehen, in dem in dem Lebensraum für bedrohte Tiere geschaffen wird.