Verkehrsunfallbilanz der Polizeiinspektion Cochem für das Jahr 2022

Mehr Unfälle mit Fahrradfahrern

Cochem.Im Jahr 2022 wurden im örtlichen Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Cochem insgesamt 1562 Verkehrsunfälle aufgenommen. Das sind 69 mehr wie im Jahr zuvor,- genau die gleiche

Steigerungszahl wie im Vergleich der Jahre 2020 auf 2021. Die Gesamtzahl lag jedoch vor der Pandemie, in den Jahren 2017 und 2018, bei fast 1700 Verkehrsunfällen. Somit ist festzustellen, dass

sich die Zahlen wieder dem „üblichen Niveau“ annähern. Im vergangenen Jahr musste lediglich ein Verkehrsunfall mit einer tödlich verletzten Person bearbeitet werden. Hier die Zahlen der getöteten Verkehrsteilnehmer der vergangenen Jahre:, 2022: eine Person, 2021: eine Person, 2020: keine, 2019: drei Personen, 2018: zwei Personen, 2017: ohne und 2016: fünf Personen.

Letztes Jahr wurden im Dienstgebiet 47 Verkehrsteilnehmer schwer (2021: 44 Personen) und 173 leicht verletzt (2021: 139 Personen). Anfang letzten Jahres konnte erstmals ein deutlicher Rückgang der Verletztenzahlen verzeichnet werden. Nun ist mit der aktuell verzeichneten Zunahme auch hier wieder eine Annäherung an die Zahlen vor der Pandemie festzustellen. 695 Verkehrsunfälle ereigneten sich innerhalb geschlossener Ortschaften und 867 außerhalb.

Die Unfallursachen listen sich in ihrer Häufigkeit wie folgt auf:

- mangelnder Sicherheitsabstand, auch seitlich (20,2 Prozent der Gesamtunfallzahlen)

- Fehler beim Wenden, Abbiegen oder Rückwärtsfahren (20,1 Prozent)

- nicht angepasste Geschwindigkeit (8,3 Prozent)

- regelwidrige Straßenbenutzung (5,2 Prozent), wie z.B. Verstoß gegen das Rechtsfahrgebot, unerlaubte Nutzung der Fahrbahn

- Vorfahrtsverstöße (3,8 Prozent)

- Verkehrstüchtigkeit (1,9 Prozent): Alkohol/Drogen, Übermüdung, körperliche/ geistige Mängel

- Wild auf der Fahrbahn (33,9 Prozent)

- Rest (6,6 Prozent): Überholen, Ladung, Vorbeifahren, Nebeneinanderfahren, Ablenkung, Verkehrssicherung, andere Fehler, andere äußere Einflüsse Die Anzahl der Fälle des unerlaubten Entfernens vom Unfallort nahm mit 248 im Vergleich zum Jahr 2021 um 30 Fälle zu. Hierunter waren elf Verkehrsunfälle mit Personenschaden (2021 waren es 15). ie Aufklärungsquote ging mit 39,5 Prozent leicht zurück (Vorjahr ca. 42 Prozent).

Zahl der Kinderunfälle konstant

Die Zahl der Verkehrsunfälle mit Kinderbeteiligung liegt bei acht, wie im Jahr zuvor. Dabei wurde ein Kind schwer (2021 keines) und sieben leicht verletzt (2021 vier). Drei Kinder verursachten mit einem ahrrad oder Pedelec einen Verkehrsunfall, eines beim Öffnen einer Fahrzeugtür und eines mit einem -Scooter. Fünf Kinder wurden als Mitfahrer verletzt, darunter auch das schwerverletzte Kind. us diesem Grund wird noch einmal auf eine gesteigerte Sorgfalt bei der Sicherung der Kinder vor ahrtantritt hingewiesen.

Zahl der motorisierten Zweiradunfälle leicht gestiegen

Mit 60 Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Krafträdern sind diese im vergangenen Jahr um fünf Fälle gestiegen. Unter dieser Risikogruppe wurden 16 Menschen schwer (2021 waren es noch 23) und 30 (2021 - 27) leicht verletzt. 45 Verkehrsunfälle mit Kraftradfahrern wurden von diesen selbst verursacht, dies größtenteils ursächlich durch nicht angepasste Geschwindigkeit und mangelndem Abstand. Fünfmal befand sich Wild oder ein anderes Tier auf der Fahrbahn. Insgesamt 27 Mal wurde Alkoholkonsum als Ursache für ein schädigendes Ereignis im öffentlichen

Verkehrsraum festgestellt (2021 waren es 24, 2020 waren es 19). Viermal wurde ein Verkehrsunfall unter Drogeneinfluss aufgenommen (2021 waren es drei, 2020 einer). Es wird jedoch von einem Dunkelfeld ausgegangen, da die Ausfallerscheinungen nach Drogenkonsum bei minderer Beeinflussung nur bedingt feststellbar sind. Die Gesamtzahlen sind hier – anders als in anderen Ursachenbereichen - höher als vor der Pandemie.

Unfälle mit Senioren

Senioren (ab 65 Jahre) waren im Jahr 2022 an 305 Verkehrsunfällen beteiligt, 2021 an 291. Bei den

Verkehrsunfällen unter der Beteiligung von Senioren wurden zehn Personen schwer und 27 leicht

verletzt. Die betreffende Risikogruppe war in 211 Fällen Hauptverursacher, das sind über 69 Prozent der Fälle unter

Beteiligung von Senioren. Auch dieser Wert liegt seit Jahren auf gleichem Niveau. 130 der Verkehrsunfälle unter der Beteiligung von Senioren wurden von Fahrzeugführern ab einem Alter von 75 Jahren verursacht. Dreiviertel dieser Unfälle wurden – wie auch in den letzten Jahren - von den Senioren verursacht.

Verkehrsunfälle mit Radfahrern wieder gestiegen

Mit 38 Verkehrsunfällen unter Beteiligung von Radfahrern ist die Zahl um 40 Prozent höher als im

Vorjahr. Jedoch waren die Zahlen 2021 ungewöhnlich gering. 2022 war 14-mal ein Pedelec beteiligt. In 28 Fällen waren die Radfahrer die Hauptverursacher. Zumeist geschieht die Verursachung alleinbeteiligt oder zwischen Radfahrern. Es wurden sieben Personen schwer und 24 leicht verletzt. Zwar liegen die Gesamtzahlen leicht über dem Durchschnitt der letzten Jahre, jedoch sind diese - im Verhältnis zu der starken Zunahme des Radverkehrs an der Mosel – differenziert zu sehen.

Anzahl der

Wildunfälle gleichbleibend

Im vergangenen Jahr wurden 529 Wildunfälle aufgenommen, 2021 waren es 538 Fälle. Die Zahlen

geben auch den Durchschnitt der letzten Jahre wider.

Entlang von Wildunfallhäufungslinien führt die Straßenmeisterei Cochem mit weiträumigem

Mäharbeiten und Kürzung des Untergehölzes ein Pilotprojekt durch, um die Verkehrssicherheit zu

verbessern und den Wildunfällen entgegen zu wirken. Dem Verkehrsteilnehmer sollen ein

frühestmögliches Wahrnehmen des Wildes und damit eine höhere Reaktionszeit ermöglicht werden.

Die Polizeiinspektion Cochem bittet weiterhin, insbesondere bei Wildwechselbeschilderung und dem Durchfahren von bewaldetem Gebiet, um gesteigerte Sorgfalt und verringerte Geschwindigkeit!

ROB