CDU-Grafschaft kritisiert „klammheimlichen“ Bau einer Ersatzschuledurch die VG Altenahr in Grafschafter Gemarkung

Neubau in Gelsdorf machtSorgen wegen Starkregenschutz

Gelsdorf.Manch einer reibt sich verwundert die Augen, wenn er in diesen Tagen durch die „Altenahrer Straße“ in Grafschaft-Gelsdorf fährt. Im Außenbereich – direkt zwischen Wohnbebauung und Feuerwehrhaus – werden Erdarbeiten durchgeführt, um dort bauliche Anlagen für einen Übergangsstandort der Grundschule Altenahr zu errichten. Bauherr: Verbandsgemeinde Altenahr. Bebauungsplan und Baugenehmigung: Fehlanzeige. Das schier Unglaubliche daran: die Gemeinde Grafschaft wurde in dieses Vorgehen nicht eingebunden und das, was man jetzt weiß, musste man mühsam recherchieren.

Die CDU-Kommunalpolitiker Marcel Werner, Fraktionsvorsitzender im Gemeinderat, Johannes Jung, neuer Parteivorsitzender, und Michael Schneider, Kreistagsmitglied, stellen die Frage, ob es ernsthaft sein kann, dass eine Gebietskörperschaft eine öffentliche Einrichtung in der Gemarkung der Nachbarkommune baut, ohne dies gemeinsam mit dieser abgestimmt zu haben. „Es verwundert einen schon, wie man auf eine solche Idee kommen kann, auch wenn mit Blick auf die Bewältigung der Flutfolgen für Übergangsbauten die formellen Bauvorschriften gelockert worden sind. Gerade in Gelsdorf hat das Unwetter vom 14. Juli 2021 große Schäden angerichtet und jetzt dort einfach die Bagger anrollen zu lassen, ohne das Thema Grundstückseignung und ´Starkregenvorsorge` abgearbeitet zu haben, ist nicht hinnehmbar. Für öffentliches Bauen in der Grafschaft ist, alleine aus der Sach- und Ortskenntnis, die Gemeinde Grafschaft zuständig und sonst niemand!“

Die CDU-Vertreter hierzu: „Offenbar hat die benachbarte Verbandsgemeinde das betreffende Grundstück erworben oder sich zumindest zeitweilig die Nutzungsrechte verschafft und die Bauarbeiten einfach in Gang gesetzt. Hier muss nach Ansicht der CDU ein sofortiger Baustopp erfolgen, um den Sachverhalt aufzuklären und gemeinsam mit der Gemeinde Grafschaft das weitere Vorgehen festzulegen. Der Standort in der Altenahrer Straße ist alles in allem sehr ungeeignet für diesen Bau, weil die erforderlichen Hochwasserschutzmaßnahmen nicht einfach so im Rahmen eines provisorischen Bauvorhabens getroffen werden können.“

Zum Hintergrund: seit Ende letzten Jahres hat die Gemeinde Grafschaft der Regionalen Schule Altenburg und der Grundschule Altenahr den Bolzplatz in der Ortsmitte von Gelsdorf zur Verfügung gestellt und dort eine Containeranlage gebaut. Hier hat man trotz Zeitdruck eine Regenrückhaltung gebaut. Der erforderliche Übergangsstandort ist also längst vorhanden. Eine von vielen Hilfsleistungen der Grafschaft für das Ahrtal. Warum diese Lösung auf einmal offenbar nicht mehr ausreicht, erschließt sich nicht und sollte zuerst einmal geklärt werden. Aufklärungswürdig ist nach CDU-Auffassung auch die Frage, warum dieser Bau in der Grafschaft entstehen muss und beispielsweise nicht in der benachbarten Höhengemeinde Kalenborn, die zur Verbandsgemeinde Altenahr gehört.

Die Grafschafter Christdemokraten abschließend: „Wir waren und sind in der Bewältigung der Flut immer bereit, zu helfen, auch im Bereich öffentlicher Bauten. Viele Übergangslösungen für Schulen und Kindergärten aus dem Ahrtal wurden von der Gemeinde Grafschaft errichtet und sind gute Beispiele. Aber ohne Absprache und Beteiligung der Gemeinde Grafschaft funktioniert das eben nicht.“

Pressemitteilung der

CDU-Grafschaft