Freien Wählergruppe Kaltenengers e.V

Neue Variante der Rheindörfer-umgehungsstraße wird unterstützt

Neue Variante der Rheindörfer-
umgehungsstraße wird unterstützt

chematische Darstellung des Neuen, von der FWG unterstützten Vorschlages zum Trassenverlauf (Grüne Linie).Quelle: FWG Kaltenengers

Kaltenengers. Seit mehr als 50 Jahren geplant, doch nun kommt Bewegung in den Bau der Rheindörferumgehungsstraße: Es gibt einen neuen Vorschlag zu einem alternativen Verlauf der Straße, der aus Sicht der Freien Wähler das Potential hat, breite Zustimmung in der Bevölkerung zu erhalten.

Denn er beseitigt alle Gefahren der jetzigen Planung und wird aller Voraussicht nach auch günstiger.

Zur Erinnerung: Als im September dieses Jahres der Landesbetrieb Mobilität (LBM) seinen ersten Entwurf eines möglichen Trassenverlaufes in den Ortsgemeinden von Kaltenengers und Sankt Sebastian vorstellte, wurde von vielen Bürgern eine Verlagerung des Verkehrs von der B9 hin zur ortsnah verlaufenden Rheindörferstraße befürchtet, und damit auch die Zerstörung des dortigen Naherholungsgebietes. Die Reaktion des LBM auf die deutliche Kritik war eindeutig: Man teilte mit, dass Anregungen der Bürger zu einem alternativen Trassenverlauf ausdrücklich erwünscht seien.

Mit der Rheindörferstraße – so der LBM weiter – sei nie das Ziel einer Entlastung der B9 verfolgt worden, sondern einzig und allein eine Reduzierung der Verkehre in den Ortschaften, insbesondere in Sankt Sebastian und Kaltenengers. Aus vergangenen Projekten wisse man, dass der Bau einer Straße gegen den Willen der Bevölkerung keinen Sinn ergebe.

In der aktuellen Dezember-Sitzung des Ortsgemeinderates von Kaltenengers wurde den Anwesenden von Ortsbürgermeister Karbach ein aktueller Vorschlag aus der Mitte der Bürgerschaft von Kaltenengers für einen neuen, ortsferneren Verlauf der Rheindörferumgehungsstraße vorgestellt, der es „in sich hat“.

Bürgermeister Karbach teilte mit, dass diese neue Variante auch die Unterstützung der Verbandsgemeinde Weißenthurm erfahren habe, weshalb diese den zuständigen Fachbereich des LBM und der SGD Nord kontaktiert habe verbunden mit der Bitte um positive Prüfung und Stellungnahme zum neuen Vorschlag.

Im Wesentlichen beruht der neue Vorschlag auf den fundierten Ergebnissen eines von der Ortsgemeinde Kaltenengers bereits im Jahre 2005 beauftragten Ingenieurbüros zur Ausarbeitung von möglichen Trassenvarianten, ergänzt um die seitdem wesentlich veränderten örtlichen Rahmenbedingungen.

Diese sind u.a. ein neues Industriegelände am „ehemaligen AKW“ mit Ansiedlung eines Logistik- und eines Abbruchunternehmens sowie geplante und mögliche Gewerbegebiete in Kaltenengers an der K65 und St. Sebastian als auch Änderungen der Wasserschutzzone II, durch welche die Trasse verläuft.

Neue Variante

verläuft parallel zu A48

Die neue Variante verläuft im Bereich der Ortsgemeinde St. Sebastian nicht mehr – wie der Vorschlag des LBM – in einem Abstand von teilweise nur rund 60 Metern entlang des dortigen Neubaugebietes, sondern parallel zu A48. Mit dieser Streckenführung besteht daher auch nicht die Gefahr, dass während des bereits geplanten Neubaus der Rheinbrücke zwischen St. Sebastian und Bendorf die Gemeinden St. Sebastian und Kaltenengers über Jahre hinweg den Schwerlastverkehr aufgrund der Großbaustelle aushalten müssen. Denn derzeit macht der Schwerlastverkehr in beiden Gemeinden nur rund ein Prozent des gesamten Verkehrsaufkommens aus.

Dies liegt daran, dass die beiden Unterführungen in Urmitz und Kaltenengers nur eine Höhe von rund 3,7 Meter haben, moderne LKWs jedoch eine solche von vier Metern und daher nicht durch die Unterführungen hindurchpassen.

Bei der im Oktober präsentierten Variante des LBM wurde ein neues Brückenbauwerk in Urmitz mit einer Höhe von 4,5 Meter vorgestellt – mit gravierenden Folgen für die beiden Rheindörfer Kaltenengers und St. Sebastian.

Es liegt auf der Hand, dass nach Umsetzung dieser Trassenführung des LBM die Schwerlastverkehre eine ungehinderte Durchfahrt auf kürzestem Weg über die Ortsumgehung ermöglicht wird und sicherlich einen enormen Anstieg der Schwerlastverkehre nach sich ziehen wird.

Die neue Variante hat aber noch weitere Vorteile. Sie wird mit Sicherheit günstiger, da der ortsfernere Verlauf Lärmschutzwände entlang der Ortsgrenzen von St. Sebastian und Kaltenengers unnötig macht. Auch der derzeit geplante Neubau zweier Überführungen – teilweise mit Traktoren befahrbar geplant - entlang der Wirtschaftswege „Mülheimer Weg“ und „Metternicher Boden“ entfällt.

Zudem wird auch die Unterführung mit einer Breite von rund 4,5 Meter im Bereich von Urmitz nicht nötig.

Einer der größten Vorteile liegt jedoch im besseren Schutz des Trinkwassers durch die neue Streckenführung. Der jetzige Vorschlag des LBM läuft mitten durch eine Wasserschutzzone II, und zwar recht nah entlang von Brunnen in einem der wichtigsten Grundwasservorkommen des nördlichen Rheinland-Pfalz.

Die neue Variante verläuft in viel größerer Entfernung zu den Brunnen und schütz das Grundwasservorkommen hierdurch besser, da es im Falle eines Ölunfalls länger dauert, bis die Brunnen von Schadstoffen erreicht werden, so dass mehr Zeit für erforderliche Rettungsmaßnahmen bleibt.

Die Vorteile der neuen

Trasse lassen sich wie folgt zusammenfassen

Wegfall der geplanten Überführungen „Mülheimer Weg“ und „Metternicher Boden“, und den damit verbunden Kosten.

Vorhandene Rad-/und Spazierwege bleiben nahezu vollständig erhalten und damit die vorhandenen Naherholungsgebiete und deren Zuwegung.

Keine oder stark verminderte Lärmschutzmaßnahmen – keine Lärmschutzwände entlang der vorhandenen Bebauung erforderlich.

Bereits angelegte Anbindung der geplanten Gewerbegebiete von Kaltenengers und Sankt Sebastian über die neue Umgehungstraße.

Trassenverlauf ist „hinter“ den vorhandenen Brunnenstandorte (Positiv für das Grundwasser).

Bester Schutz des Trinkwassers im Worst-Case-Szenario (Bsp. Ölunfall) für das Wasserwerk Kaltenengers und damit der Trinkwasserversorgung in der gesamten Region.

Keine negativen Auswirkungen bei Hochwasser für die Ortsrandbebauung, insbesondere der Sylvesterstraße in Kaltenengers.

Dort kann jede Aufschüttung der Zentimeter zu viel sein, der dazu führt, dass Häuser vom Hochwasser betroffen sind.

Wesentlich reduzierte Lärmbelastung zum gesamten Rand.

In gesonderten Berichten werden die Freien Wähler Kaltenengers auf die Einzelheiten mit ihren Vorteilen berichten. Sie sind zuversichtlich, dass nach Würdigung des neuen Vorschlages zum Trassenverlauf alle Interessen der beteiligten Stellen des LBM, der SGD und die der Rheindörfergemeinden auf ein positives Ergebnis hoffen lassen.

Zusätzliche detaillierte Infos und das Video zum alternativen Vorschlag können Interessierte auf YouTube unter dem Stichwort Rheindörferumgehung L 126 N sowie Facebook entnehmen.

Pressemitteilung der

FWG Kaltenengers