CDU Weitersburg erläutert ihre Perspektive auf die Situation am Friedhof

Neuer Friedhof auf Kosten des alten?

Neuer Friedhof auf Kosten des alten?

Eindrücke vom Urnengrabfeld.

Neuer Friedhof auf Kosten des alten?

Das christliche Kreuz sollte den Friedhof zieren, so die CDU.

Weitersburg. Auf dem Alten Weitersburger Friedhof wurde inzwischen ein Urnengrabfeld angelegt. Als CDU Weitersburg begrüßen wir es, dass nach nunmehr über drei Jahren ein Vorhaben umgesetzt wurde, das noch vom „alten“ Rat gemeinsam mit der CDU, der SPD und der FWG beschlossen worden war.

Den Bau einer Urnengemeinschaftsanlage auf dem Alten Friedhof hat die CDU vollumfänglich und jederzeit unterstützt. Auch zur Planung und Ausführung haben wir entscheidend mit beigetragen. Bezüglich der Optik hatten wir als CDU-Fraktion jedoch einen anderen Vorschlag, den wir auch dem Gremium präsentiert haben. Hierbei war beabsichtigt, einen christlichen Bezug in Form eines integrierten Kreuzes herzustellen. Zudem hätten bei unserer Variante die Erstellung von kostspieligen Betonfundamenten entfallen und somit finanzielle Mittel eingespart werden können.

Unser Vorschlag wurde von der Mehrheitsfraktion jedoch ignoriert und einstimmig abgelehnt. Begründet wurde dies mit dem Hinweis, dass es sich um eine gemeinde- und nicht kircheneigene Ruhestätte handele und deshalb kein Kreuz in der Urnenanlage gewünscht sei. Auch passe sich die gewählte Variante besser an die im Hintergrund vorhandene bräunliche Mauer an.

Schließung Neuer Friedhof?

Fakt ist, dass der Ortsbürgermeister mit den Stimmen der stärksten Fraktion im Rat den Alten Friedhof für Erdbestattungen endgültig schließen möchte. Fakt ist, dass es noch nie ein Ansinnen der CDU Weitersburg war, den Neuen Friedhof zu schließen! Unsere Sicht der Dinge hierzu weiter unten.

Aus welchem Grund nun das Thema Neuer Friedhof vor drei Wochen mit einem Bericht im Heimatecho, dem BLICK aktuell Vallendar und später dann mit einem Bericht in der Rhein-Zeitung bereits heute angestoßen wurde, ist für die CDU Weitersburg nicht nachvollziehbar. Der CDU Weitersburg erscheint eine Diskussion darüber heute und ohne verlässliche Daten zur Entwicklung des Ortes und dem Bedarf an Grabstätten wenig zielführend. Wir würden uns, vor allem da wir eigene Verwandte auf dem Neuen Friedhof zu Grabe getragen haben, freuen, wenn sich Weitersburg weiter gut entwickelt und den zukünftigen Bedarf mit zwei Friedhöfen abdecken kann.

Diese nun angestoßene Diskussion und ggf. Entscheidung sollten unter den aktuellen Rahmenbedingungen und bei Liegezeiten von 25 bis 50 Jahren von den Ratsmitgliedern der nächsten Generationen geführt bzw. beschlossen werden. Wir regen heute schon an, dass bei dieser Diskussion und Entscheidung die Bevölkerung umfassend beteiligt wird.

Teilsanierung Alter Friedhof

Schon früher war bekannt, dass es in Weitersburg – wie auf ca. 80 Prozent aller Friedhöfe in der Bundesrepublik – durch feuchten bis nassen Erdboden zur Ausbildung von Wachsleichen kommen kann. Anstatt jedoch zeitnah mit der Umsetzung der bereits in 2016 begonnenen Planung zu starten, wurde ab 2016 eine Vielzahl von kostspieligen Schürfproben von der Ortsgemeinde in Auftrag gegeben, die lediglich den bereits bekannten Sachverhalt bestätigten. Im Untergrund des Alten Friedhofs gibt es seit eh und je Feuchtigkeit und Wasseradern.

Wir verfolgen als CDU-Fraktion das Ziel, dass die Bürger von Weitersburg zukünftig wieder selbst entscheiden können, auf welchem Friedhof sie ihre letzte Ruhe finden – gleich, ob mit einer Urnen- oder einer Erdbestattung. Die „alte“ CDU-Fraktion im Weitersburger Ortsgemeinderat hatte aus diesem Grund bereits Anregungen für eine Teilsanierung des Alten Friedhofs in einer der letzten Sitzungen eingebracht und zudem Namen und Kontakte renommierter „Friedhofsanierer“ genannt. Bis heute – fast zwei Jahre später – wurde das wohl bekannteste Unternehmen in dieser Liste, welches bei seiner Arbeit wissenschaftlich begleitet wurde und die Wirksamkeit seiner Sanierungskonzepte belegen kann, unserer Kenntnis nach nicht angefragt. Ein Angebot eines „Friedhofsanierers“ liegt dem Rat auf jeden Fall bis heute nicht vor.

Anders als in den vorgenannten Medien dargestellt, soll unserem Vorschlag entsprechend nicht der komplette Boden des Alten Friedhofes saniert bzw. ausgetauscht werden. Die hierfür entstehenden Kosten stehen in keinem Verhältnis – und weiterhin möchten nicht alle Weitersburger auf dem Alten Friedhof ihre letzte Ruhe finden! Uns liegt jedoch daran, dass auch in Zukunft alle Bestattungsformen auch auf dem Alten Friedhof angeboten werden können. Neue Ansätze der Sanierer und der Umstand, dass Erdbestattungen in Zukunft weniger werden, lassen dieses Anliegen auf einem kleinen Areal des Alten Friedhofs zumindest als kostengünstig machbar erscheinen. Es sollen die bereits vorliegenden Ergebnisse der Bodengutachten herangezogen und vor allem ein Teil der bereits brach liegenden Flächen für eine Teilsanierung verwendet werden. Aufgrund der veränderten Bestattungskultur sind mittlerweile Erdbestattungen fast die Ausnahme, sodass nur noch geringe Flächen für diese Beisetzungsform notwendig sind. Bundesweit ist deren Anteil im Durchschnitt bereits jetzt auf nur noch rund ein Drittel zurückgegangen – Tendenz weiter fallend. Wir sind uns daher sicher, dass bereits die heute schon auf dem Alten Friedhof brach liegende Flächen ohne Weiteres für die zukünftig anfallenden Erdbestattungen in aufbereitetem Boden ausreichend sind!

Störung der Totenruhe /Exhumierungen

Die CDU Weitersburg wird keine Störung der Totenruhe zulassen und möchte auch keine Exhumierungen vornehmen. Diese öffentlichen Darstellungen sind völliger Unsinn und entsprechen absolut nicht unserer Einstellung zum Umgang mit den unvermeidlichen Funden auf einem alten Friedhof. Uns ist, ebenso wie allen Weitersburger Bürgerinnen und Bürgern bewusst, dass jeder Eingriff ins Erdreich eines Friedhofs – wie beispielsweise bei Schürfproben oder dem Ausheben der Fundamente für die Urnenstelen – dazu führen kann, dass wir auf historische Gebeine stoßen. Diese sollen selbstverständlich professionell und pietätvoll behandelt werden.

Wegesanierung Alter Friedhofist dringend notwendig!

Auch wir sehen in der Wegesanierung auf dem Alten Friedhof eine dringende Notwendigkeit. Diese könnte bereits heute in vollem Gange sein, wenn der Beschluss aus 2019 angepackt und von der Ortgemeinde zeitnah vorangetrieben worden wäre. Wird die Wegesanierung nun kurzfristig fortgeführt, so sind zwingend die notwendigen Baumaßnahmen bei der Sanierung der Aussegnungshalle zu berücksichtigen. Nicht, dass nach der Sanierung vor der Sanierung ist und die neuen Wege durch die Baumaßnahmen an der Aussegnungshalle wieder beschädigt werden!

CDU hat schon heutekein Interesse an einem „zweitklassigen“ Neuen Friedhof!

Da es sich, wie bereits erwähnt, bei den Friedhöfen um ein Projekt für die Zukunft handelt und logischerweise der Neue Friedhof noch viele Jahre parallel genutzt wird, hat die CDU auch kein Interesse an einem ungepflegten Neuen Friedhof. Wir setzen uns vielmehr für die Pflege und Instandhaltung aller öffentlichen Einrichtungen, Flächen und Anlagen ein.

Erdröhren – im Rahmen einer Eilentscheidung des Bürgermeisters vom 31. März 2020

Im Rahmen einer Eilentscheidung hat der Bürgermeister zusammen mit den Beigeordneten (alle keine Mitglieder der CDU) beschlossen, dass zusätzliche Erdröhren für Urnenbestattungen installiert werden. Die Lieferung erfolgt vom gleichen Unternehmen – der Fa. ModuS –, welches auch bereits die Urnenstelen geliefert hat. Die Kosten für die ersten Grabfelder betragen rund 10.000 Euro. Es ist damit zu rechnen, dass in Zukunft noch weitere benötigt werden. Hierbei handelt es sich um kegelförmige Edelstahlröhren, die bereits heute im Boden/Erdreich eingelassen werden, sodass bei einer zukünftigen Bestattung nur noch die Abdeckung (Steinplatte) geöffnet und wieder verschlossen werden muss. Somit ist es nicht mehr erforderlich, dass der Bauhof bei jeder Bestattung eigens eine Bohrung vornehmen muss.

Allerdings hat die CDU-Fraktion dieses Vorhaben aufgrund der zusätzlichen Kosten nicht uneingeschränkt und direkt befürwortet. Wir haben vielmehr vorgeschlagen, heimische Unternehmen mit einzubeziehen, um hier eine weitere Liefermöglichkeit anzufragen. Die Unterstützung einheimischer Betriebe hat hier für uns im Vordergrund gestanden. Zwei der angefragten ortsansässigen Betriebe waren sogar günstiger als die beauftragte Fa. ModuS und wurden trotzdem nicht berücksichtigt! Begründet wurde die Nichtberücksichtigung damit, dass Verschlusssystem und die Farbe der Granitplatte, einem Naturprodukt, bei jedem Block anders ausfallen könne. Die Entscheidung seitens des Bürgermeisters und der Beigeordneten ist für uns nicht nachvollziehbar! Ebenso wenig, dass die Beauftragung im Rahmen einer Eilentscheidung am Rat und damit auch Zuschauern aus dem Kreis der Bevölkerung, vorbei erfolgt ist! Aus unserer Sicht war hier keine Eile gegeben.

Zu den vorgenannten Sachverhalten und dem, was noch an wichtigen Vorhaben ansteht (z. B. Ausbau der Kita, der Schule, Schaffen von Raum für Vereine und Jugendliche, Sanierung der Aussegnungshalle etc.), wäre uns ein reger Gedankenaustausch wichtig. Wir sind jederzeit über die bekannten Kontaktadressen oder auch bei einem Treffen im Ort oder der Flur ansprechbar und freuen uns auf jede Idee oder jeden Beitrag.

PressemitteilungCDU Weitersburg