Beim Wiederaufbau der Rudi-Altig-Halle will die Stadt Sinzig keine Verzögerungen

Nur zwei Firmen haben sich trotzeuropaweiter Ausschreibung beworben

Nur zwei Firmen haben sich trotz
europaweiter Ausschreibung beworben

Die Kernsanierung der Rudi-Altig-Halle ist eines der Großprojekte beim Wiederaufbau in Sinzig. Foto: GS

Sinzig. In Sachen Wiederaufbau gibt die Stadt Sinzig Gas. Auch deshalb tagte der Stadtrat auch „nur“ wegen drei Auftragsvergaben. Aufträge, damit es vor allem bei der Rudi-Altig-Halle im Schulzentrum zügig weitergeht. Denn die Flut hat das Gebäude so sehr beschädigt, dass eine Kernsanierung vorgenommen werden muss.

Bei den aktuellen Aufträgen geht es nach europaweiten Ausschreibungen um den Part Heizung Lüftung Sanitär (HLS) und um die Elektroarbeiten in der Sporthalle. So erteilte der Stadtrat einstimmig den Zuschlag für die HLS-Arbeiten an ein Bad Breisiger Unternehmer für rund 875.000 Euro. Damit liegt das Angebot deutlich unter der Kostenprognose vor der Ausschreibung in Höhe von 984.000 Euro. Die Maßnahme soll zu 100 Prozent aus dem Wiederaufbaufonds finanziert werden.

Gleiches gilt für die Elektroarbeiten. Das ging der Zuschlag für rund 936.000 Euro an ein Unternehmen aus Heiligenroth im Westerwald. Dies trotz einer Kostenprognose vor der Ausschreibung in Höhe von 651.000 Euro. Dazu hieß es von der Stadt: „Die Überschreitung der Kostenprognose ist überwiegend der konjunkturellen Marktplage geschuldet. Es wird trotz der hohen Angebotssumme empfohlen, den Auftrag zu vergeben, da bei Aufhebung kein anderes Ergebnis zu erwarten ist und sich eine massive Verzögerung im Projekt einstellen würde.“ Dem folgte der Stadtrat einstimmig, jedoch nicht ohne auf die massive Preissteigerung von 30 Prozent hinzuweisen.

Bürgermeister ermächtigt

Zudem wurde unter Sitzungsleitung des ersten Beigeordneten Hans-Werner Adams mehrheitlich beschlossen: „Der Bürgermeister wird ermächtigt, weitere Bauaufträge bis zur aktuellen Schätzung von rund 9,5 Millionen Euro gemäß Bewilligungsbescheid zu unterzeichnen, sodass der Wiederaufbau zügig voranschreitet.“ Dies auch vor dem Hintergrund, auch in der durch die Kommunalwahlen bedingten „Politikpause“ handlungsfähig zu bleiben.

Dass es schwierig ist, auch mit europaweiten Ausschreibungen überhaupt Firmen zu finden, bewies die Tatsache, dass die beiden Firmen j für HLS und Elektro jeweils die einzigen waren, die sich um die Aufträge beworben haben. Büroleiter Christian Weidenbach: „Mehr gibt der Markt aktuelle nicht her.“

Was ist in der Rudi-Altig-Halle bisher geschehen? Da hilft ein Blick in die Liste der Wiederaufbaugesellschaft. Der Deckenabbruch ist schon vollzogen, für die Deckensanierung ist die Auftragsvergabe erfolgt. Bei der Bodenplatte sind die Arbeiten sind noch im Gange, beim Rohbau ist die Auftragsvergabe bereits erfolgt, die Ausführung startet in Kürze. Auch zum Innenausbau ist die Auftragsvergabe ist bereits erfolgt, die Werkplanung wird derzeit ausgearbeitet. Gleiches gilt für den Trennvorhang. Nachdem jetzt HLS und Elektroarbeiten vergeben wurden, steht der Submissionstermin für die Schlosserarbeiten noch aus.

3,9 Millionen Euro erhalten

Im Fokus steht derzeit der reine Hallenausbau. Möglichst bald soll laut Aufbau- und Entwicklungsgesellschaft Gesellschaft ein eingeschränkter Sportbetrieb wieder ermöglicht werden. Eingeschränkt in dem Kontext bedeute, dass unter anderem die Nebenräume mit Umkleiden und Sanitäranlagen erst zu einem späteren Zeitpunkt fertiggestellt würden. Erkundungen zum Dach der Halle sowie der Rigolen wurden durchgeführt, Sanierungen haben stattgefunden und sind abgeschlossen. Der Förderantrag wurde bereits bewilligt und eine erster Mittelabruf bereits erstellt. Mittel in Höhe von 3,9 Millionen Euro hat die Stadt bereits erhalten.

Weiter gehen soll es auch mit der Minigolfanlage in Bad Bodendorf. Die Freianlagen sind bereits fertiggestellt und eröffnet worden. Das Vereinsgebäude wurde abgerissen und harrt des Wiederaufbaus (BLICK aktuell berichtete). Damit die Vereinsaktivität auch parallel zum Wiederaufbau des Vereinsgebäudes durchgeführt werden können, soll für die Übergangszeit von etwa einem Jahr ein Verkaufswagen angeschafft werden, der im Anschluss wieder veräußert werden soll. Da stimmte der Rat einem Angebot einer Firma in Höhe von rund 46000 Euro zu. Auch diese Kosten werden durch den Wiederaufbaufonds getragen.