Leserbrief

Parkplatzsituation in Bad Neuenahr

Ich selber komme aus Bonn und arbeite seit mehreren Jahren in Bad Neuenahr in einer Zahnarztpraxis. Dass die Gegend momentan sehr gebeutelt ist, muss ich nicht erwähnen. Alle Keller und Tiefgaragen in der Region sind voll gelaufen und nicht mehr nutzbar.

Aufgrund der Aktion eine Pop-up-Mall auf unseren großen Parkplatz im Zentrum zu errichten gibt es allerdings kaum noch die Möglichkeit bei uns einen Parkplatz zu finden. Seit mehreren Wochen finden wir als Praxispersonal selbst morgens früh keinen Stellplatz mehr, außer man steht schon um sieben Uhr früh bereit, geschweige denn unsere Patienten, die ja deutlich später kommen. Oft kommen sie zu spät und erklären uns, dass sie ewig Runden durch die ganze Gegend gefahren sind, bis irgendwann was frei war. Und das obwohl wir unsere Patienten bereits über die Situation informieren.

Jetzt wurde auch noch auf den wenigen vorhandenen Plätzen ein Zeitlimit von 2 Stunden mit Parkscheibe eingeführt und wir wissen nicht mehr weiter.

Mehrere Versuche, mit der Stadt Ahrweiler dafür eine Lösung zu finden, sind gescheitert. „Der frühe Vogel fängt den Wurm“ oder wir sollen doch am Bahnhof parken und dort 5,50 Euro am Tag zahlen, bekamen wir als Antwort. (Auch hier sind nur begrenzte Stellplätze vorhanden) Bleiben wir auf dem Parkplatz stehen und schaffen es nicht pünktlich unsere Autos umzustellen und die Parkscheiben neu einzustellen, gibt es direkt ein Knöllchen für 55 Euro. Ich meine, die Arbeitszeiten sind nunmal länger als 2 Stunden. Und die Möglichkeit, eine Ausnahmeregelung für in Bad Neuenahr Arbeitende zu bekommen, gibt es nicht.

Vielleicht besteht die Chance auf eine Kehrtwende der Stadt. Wir verstehen, dass die Wirtschaft wieder angekurbelt werden muss. Aber das auf Kosten derer zu betreiben, die doch zur Grundversorgung gehören, finde ich nicht gerechtfertigt.

Beatrice Herford

Bonn