Arbeitsminister Laumann beim CDU-Polit-Talk über Fachkräftemangel - Erfolgsmodell MeGA

Plädoyer für die duale Ausbildung

Plädoyer für die duale Ausbildung

Arbeits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann (4.v.li.) war zu Gast beim CDU-Politik-Talk. (v.li.): Schulleiter Peter Hauck, Moderator Robert Hein, Landtagsabgeordneter Oliver Krauß, CDU-Stadtverbandsvorsitzende Katja Kroeger, Kreishandwerksmeister Thomas Radermacher, Bürgermeister Bert Spilles und CDU-Fraktionsvorsitzender Joachim Kühlwetter.Foto: privat

Meckenheim. „Danke, ich werde Ihre Firma in die engere Wahl ziehen“: Diesen Satz eines Schülers, gerichtet an einen Unternehmensvertreter, hörte NRW-Arbeits- und Sozialminister Karl-Josef Laumann zufällig am Stand auf einer Ausbildungsmesse. „Da hat sich wirklich etwas verändert in der Gesellschaft“, sagte er. Lehrlinge sind in vielen Branchen sehr gesucht, entsprechend selbstbewusst treten manche Bewerber auf.

Ums Thema Fachkräftemangel ging es beim Polit-Talk der Meckenheimer CDU, zu dem Vorsitzende Katja Kroeger in der Theodor-Heuss-Realschule begrüßte. Mit dem Minister, der selbst mit einer Schlosserlehre gestartet ist, diskutierten Kreishandwerksmeister Thomas Radermacher, Bürgermeister Bert Spilles, Peter Hauck, Leiter der Geschwister-Scholl-Hauptschule, und Landtagsabgeordneter Oliver Krauß. Moderator Robert Hein fragte sie alle nach ihren Berufswegen und stellte fest: Schnurgerade ist keiner verlaufen.

Gründe für den Fachkräftemangel kristallisierten sich schnell heraus. Da ist der demografische Wandel - die Schülerjahrgänge sind viel kleiner als früher. Hinzu kommt der Trend, um jeden Preis Abi machen und studieren zu wollen; es fiel der Begriff „Akademisierungswahn“. Nur ein Drittel der jungen Leute entscheide sich nach der Schule für eine Lehre. Der Wert der dualen Ausbildung, um die Deutschland in aller Welt beneidet wird, werde im eigenen Land eher in der Theorie geschätzt: „toll, aber mein Kind soll auf die Uni“. Die heutige Vielfalt der Berufe und Studiengänge macht die Entscheidung auch nicht leichter. Nicht zuletzt: Wer wenig zahlt, findet kaum Nachwuchs; „da müssen Branchen, die heute sehr stöhnen, drauflegen“, so der Minister.

Außerdem gebe es viele Kinder, die von ihren Eltern wenig Unterstützung bekommen und die mit Lern- und Verhaltensdefiziten ins Leben starten. Diese Jugendlichen mitzunehmen, ist laut Laumann von existenzieller Bedeutung. Er verwies auf 50 Millionen Euro, die in NRW in die Schulsozialarbeit investiert werden, und auf Programme wie „Kein Abschluss ohne Anschluss“. Vorbildlich nannte er die Meckenheimer Garantie für Ausbildung MeGA, ein Gemeinschaftsprojekt der Hauptschule, der lokalen Wirtschaft und der Stadtverwaltung - ein Beispiel für enge regionale Zusammenarbeit mit einer hohen Erfolgsquote, von der junge Leute wie Firmen profitieren.

Radermacher schlug vor, neben Azubi, Geselle, Meister weitere Qualifikationsstufen einzuführen, die jungen Leuten eine Entwicklung bieten, und am Ende noch einen dem Master gleichwertigen Abschluss draufzusetzen. Befragt nach Zukunftswünschen, nannte Bürgermeister Bert Spilles eine weitere Unterstützung der Hauptschule, die hervorragende Arbeit leiste, und Schulleiter Hauck wünschte sich mehr Zeit dafür und weniger Erlasse. Oliver Krauß sprach auch das Thema Anerkennung ausländischer Abschlüsse an. Pressemitteilung

CDU Meckenheim