Kommunalpolitiker informierten sich vor Ort

Platanenallee vor dem Aus?

Platanenallee vor dem Aus?

Oliver Spielmann, Christian Scheidgen und Dr. Jutta Etscheidt informierten sich vor Ort. Foto: privat

16.05.2022 - 12:20

Neuwied-Engers. Einst war es eine schöne Platanenallee, spendete Schatten und war in den Engerser Rheinanlagen zwischen Schloss und Spielplatz ein Schmuckstück. Der Zustand der dortigen Bäume hat sich allerdings in den letzten Jahren dramatisch verschlechtert. Die Kronen der Platanen wurden über viele Jahre durch die Servicebetriebe Neuwied (SBN) mehrmals massiv gekappt. Begründet wird dies mit der Verkehrssicherungspflicht. Da es zu den diesjährigen Kappungen einige Bürgeranfragen gab, trafen sich Oliver Spielmann (FDP), Christian Scheidgen (SPD) und Dr. Jutta Etscheidt (Neuwieder Bürgerliste) als Mitglieder des Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt und Mobilität vor Ort mit Mitarbeitern der SBN, um sich vom Zustand der Allee ein Bild zu machen.

Von den Bäumen waren nach den diesjährigen Pflegearbeiten nur noch „Skelette“ übriggeblieben. Die im Laufe der Jahre überwallten Kronenteile, aus denen im Frühjahr zahlreiche neue Triebe wachsen konnten, sind nun fast alle radikal gekappt worden. Ein Großteil der Bäume zeigt zudem Pilzbefall und viele Fäulnisstellen und ist nach Meinung von Gartenexperten Oliver Spielmann langfristig nicht mehr zu retten. Sowohl die Vitalität der Bäume als auch das optische Bild wurden nachhaltig geschädigt. Vor vielen Jahren hat man aus den bereits größeren Platanen, die damals regelmäßig im Feinastbereich geschnitten wurden, sogenannte Kopfplatanen gemacht. „Das ist absolut nicht fachgerecht, denn Kappungen im Starkastbereich sind meist der Anfang vom Ende eines Baumes“, begründet Spielmann sein Urteil. Die gekappten Stellen sind Eintrittspforten für Pilzerkrankungen und die Ursache von Fäulnis. Gekappte Bäume müssen hinsichtlich des Erhaltes meist aufwendig nachgepflegt werden. Zusätzlich zu den Aussagen von Oliver Spielmann bemängelt Christian Scheidgen als Gartenbautechniker und Pflanzendoktor der DLG noch die fehlende Wundversorgung bei dieser extremen Schnittmaßnahme, um den Infektionsdruck zu senken. Zudem sind seiner Meinung nach die schon mit Pilz befallenen Schadstellen nicht genügend beachtet worden. Dr. Etscheidt befürchtet, dass neben dem ökologischen und finanziellen Schaden die nun erfolgte radikale Kappung der Bäume zum Ausfall der Alleestruktur führen wird. Die damit verbundenen hohen Temperaturen im Sommer auf dem Spazier- und Radweg werden die Aufenthaltsqualität am Engerser Rhein stark beeinträchtigen. „Die heutigen Mitarbeiter der SBN können die Pflegefehler der letzten Jahre nur noch verwalten, wenn man auch über den unserer Meinung nach zu starken Rückschnitt diskutieren kann. Eher über kurz als über lang wird sich die Stadtverwaltung auch in Hinblick auf den wachsenden Tourismus in Engers mit Neupflanzungen beschäftigen müssen, wobei Pflanzenauswahl und Standortoptimierung fachgerechter erfolgen müssen“, fügt Etscheidt hinzu. Zusammen mit ihren Ausschusskollegen hofft sie, dass mit der Kappung von Bäumen und deren Nachsorge zukünftig verantwortungsvoller umgegangen wird.

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