Aktion der Bergarbeiter von Rathscheck Schiefer beim Stein- und Burgfest in Mayen

Prominente Unterstützung für die Kumpels

Prominente Unterstützung für die Kumpels

MdB Andra Nahles (2.v.r ) im Gespräch mit den Kumpels von Rathscheck die für den Erhalt des Bergwerks und ihrer Arbeitsplätze kämpfen. Fotos: HS

Prominente Unterstützung für die Kumpels

MdB Andra Nahles (1v.r.) unterschrieb am Infostand der Bergarbeiter die Petition für den Erhalt des Schieferbergwerks in Mayen

Am vergangenen Samstag nutzten die Bergarbeiter von Rathscheck das Stein- und Burgfest in Mayen, um auf dem Marktplatz über die geplante Schließung des Bergwerks zu informieren und ihre Forderung nach einer Fortführung der Schieferförderung in Mayen zu bekräftigen. Unterstützung erhielten sie von der SPD-Vorsitzenden Andra Nahles, die die Petition gegen die Schließung des Bergwerks unterschrieb.

Mayen. Auch auf dem Stein- und Burgfest in Mayen wurde die geplante Schließung des Schieferbergwerks am Katzenberg zum Thema, denn die Kumpels von Rathscheck, die für den Erhalt des Bergwerks und ihrer Arbeitsplätze kämpfen, hatten auf dem Marktplatz einen Infostand aufgebaut und sammelten Unterschriften für ihre Petition, die den Erhalt des Schieferbergwerks fordert. Die Petition richtet sich an die Verantwortlichen des Werhahn Konzerns, zu dem das Unternehmen Rathscheck Schiefer gehört, und fordert die Rücknahme der geplanten Bergwerksschließung. In der Sache selbst hatte es in der vergangenen Woche aus der Chefetage der Werhahngruppe jedoch keine Nachricht gegeben, die auf einen Kurswechsel hindeutet. Die Entscheidung, die Schieferproduktion bis zum 31.3.2019 am Katzenberg einzustellen, wurde bekräftigt. Die Zeit vom Produktionsende bis zum 31.12. 2019 soll dann zum Rückbau des Bergwerks genutzt werden. Danach würden die Kumpels ihren Job bei Rathscheck verlieren. Die Bergleute ließen sich von dieser Nachricht nicht entmutigen und bekräftigten ihren Protest gegen diese Entscheidung an ihrem Infostand während des Stein- und Burgfest. Prominente Unterstützung erhielten sie von der SPD-Vorsitzenden Andrea Nahles, der sie ihre Argumente erläuterten.

Nahles appellierte an die Leitung des Unternehmens

Die Parlamentarierin hatte nach dem Bekanntwerden des Schließungsbeschlusses mit beiden Seiten, dem Betriebsrat und der Geschäftsführung von Rathsckeck über das Thema gesprochen. „Die Argumente für die Schließung des Bergwerks überzeugen mich nicht“, erklärte die Sozialdemokratin und äußerte die Vermutung, dass in den vergangenen Jahren nicht genug investiert worden sei, um dem Bergwerk eine realistische Zukunftsperspektive zu geben. „Der Schieferbergbau ist für diese Region ein prägender Industriezweig und deshalb bin ich hier, um mich mit den Mitarbeitern von Rathscheck zu solidarisieren“, erklärte Andrea Nahles, die mit den Kumpels von Rathscheck auch ein familiärer Bezug verbindet, denn ihr Großvater Franz Nahles war in diesem Unternehmen beschäftigt. Nach dem Gespräch sagte sie: „Ich habe trotz der bedrückenden Situation eine große Entschlossenheit bei den Bergleuten erlebt. Das finde ich gut“. Nahles appellierte bei dieser Gelegenheit an die Verantwortlichen bei Rathscheck noch einmal alle Möglichkeiten auszuloten, um den Schieferabbau in Mayen eine Chance zu geben. Die Bergarbeiter kritisieren vor allem die Aussage der Geschäftsleitung, dass der Grund für die Schließung des Bergwerks die angeblich schlechte Schieferqualität sei. Dieser Darstellung widersprechen sie energisch. „Das Material auf Sole 11 ist gut, dort ist Stein“, betonen sie. Kein Bergmann würde für den Erhalt eines Bergwerks demonstrieren, in dem nichts mehr zu holen ist. „Uns wurde immer gesagt, wenn das Material auf Sole 11 gut ist, wird das Bergwerk weiterbetrieben. Nun haben wird dort gutes Material, und trotzdem wird das Werk geschlossen,“ erklären sie. Diese Widersprüche erzürnen die Mitarbeiter, die vom Arbeitsplatzverlust bedroht sind. In dieser Woche wollen sie ihre Position den Vertretern der Fraktionen im Stadtrat der Stadt Mayen erläutern, die bereits in der vergangenen Woche mit der Geschäftsführung von Rathscheck über das Thema gesprochen haben.