Stadtrat beschäftigt sich erneut mit dem Bahnhofsquartier

Radfahrer und Fußgänger sollengemeinsam einen Weg benutzen

Radfahrer und Fußgänger sollen
gemeinsam einen Weg benutzen

Bürgermeister Guido Orthen (rechts) zeichnete zu Beginn der jüngsten Stadtratssitzung Bad Neuenahrs Ortsvorsteher Dieter Brand für 50 Jahre Tätigkeit im öffentlichen Dienst aus.JOST

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Einen erfreulichen Auftakt nahm die jüngste Sitzung des Stadtrates von Bad Neuenahr-Ahrweiler. Gleich zu Beginn zeichnete Bürgermeister Guido Orthen (CDU) im Sitzungssaal des Rathauses Stadtratsmitglied Dieter Brand für seine 50-jährige Dienstzeit im Öffentlichen Dienst mit der Dankesurkunde der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidenten Malu Dreyer (SPD) aus. „Das ist ein relativ seltenes Ereignis, zu dem ich Ihnen hier und heute sowohl persönlich als auch im Namen der Stadt gratulieren darf“, sagte Orthen.

Bis zum Jahr 2008 sei Dieter Brand beim Bundesamt für zivilen Bevölkerungsschutzticket tätig gewesen, doch auch im Ruhestand gehe sein Einsatz für die Öffentlichkeit bis auf den heutigen Tag weiter. Denn seit 2002 sei Brand als Ortsvorsteher des Ortsbezirks Bad Neuenahr auch Ehrenbeamter der Kreisstadt. Außerdem sei er Mitglied des Stadtrates und in mehreren Ausschüssen aktiv. Dem Stadtrat habe Brand erstmals von 1984 bis 1989 angehört und dann wieder seit dem 12. Juli 2004 bis heute. Gegenwärtig ist er Mitglied im Haupt- und Finanzausschusses, im Umlegungsausschuss und im Sportausschuss. Darüber hinaus engagiere sich Brandt auch in anderen Bereichen ehrenamtlich. „So fungierte er 28 Jahre als Vorsitzender des Bürgervereins Beul Sankt Willibord und war viele Jahre im Technischen Hilfswerk aktiv.“ Für seine herausragenden und dauerhaften Leistungen habe er bereits 2009 die Ehrennadel des Landes Rheinland-Pfalz erhalten.

Ursprüngliche Planung hatte dem Stadtrat nicht zugesagt

Anschließend beriet der Stadtrat noch einmal über die Umgestaltung des Bahnhofsquartiers in Bad Neuenahr, insbesondere im Hinblick auf die Führung der Radwege. Die ursprüngliche Planung hatte dem Gremium in der Januar-Sitzung noch nicht zugesagt, und man hatte um eine Überarbeitung gebeten. Jetzt sprach sich der Rat mehrheitlich für eine Variante aus, die einen einseitigen gemeinsamen Geh- und Radweg beinhaltet. Bezogen auf die Kurzeitparker im Nahbereich des Bahnhofs will die Verwaltung außerdem vier solcher Stellplätze im Bereich des geplanten P + R Parkplatzes ausweisen.

Sascha Bach von der Stadtverwaltung erläuterte dazu, dass man nach der geplanten Beseitigung des schienengleichen Bahnübergangs mit 1150 Fahrzeugen pro Stunde auf der Hauptstraße rechne und mit insgesamt 1830 Zufahrten pro Stunde auf den Kreisel, der vor dem Bahnhof geplant ist. Über den Tag verteilt passierten zudem 550 Lastwagen und Busse diesen Bereich. Das habe zur Folge, dass einige mögliche Radwege-Varianten aufgrund dieser Vorgaben nicht umsetzbar seien.

Leichte Orientierung und

größtmögliche Sicherheit

Die nun gewählte Variante mit einem gemeinsamen Geh- und Radweg auf einer Seite gewährleiste jedoch eine leichte Orientierung und größtmögliche Sicherheit für die Radfahrer bei recht guter Wirtschaftlichkeit. Der Weg werde 3,50 Meter breit, die Fahrbahn besitze eine Breite von 6,50 Meter, und auf der anderen Seite gebe es einen weiteren, 3,65 Meter breiten Gehweg. Bach gab allerdings auch zu bedenken, dass man 2015 bei einer Zählung ermittelt habe, dass dort überhaupt nur 18 Radfahrer pro Stunde unterwegs seien, und das zu Spitzenzeiten.

Sowohl Klaus Schneider (CDU wie auch Jörn Kampmann (SPD) und Gregor Sebastian (FWG) bestätigten, das sei die beste und sicherste Variante. Wolfgang Schlagwein (Grüne) und Dr. Jürgen Lorenz (Wählergruppe Jakobs) plädierten hingegen für eine Variante mit Fahrrad-Schutzstreifen, konnten sich aber mit ihrer Idee nicht durchsetzen. „Schutzstreifen geben nur eine Scheinsicherheit“, entgegnete beispielsweise Wolfgang Huste (Die Linke). Außerdem wünschte er, dass die vom Stadtrat angeregte Tempo 30-Regelung im Bereich des Bahnhofsquartiers noch in den städtischen Gremien erörtert werden solle, insbesondere hinsichtlich der räumlichen Ausdehnung. Kampmann wies allerdings auch noch darauf hin, dass nach Abschluss der Baumaßnahme unverzüglich der Bedarf an Park-&Ride-Parkplätzen ermittelt und fehlende Plätze an anderer Stelle ausgewiesen werden müssten.

Die Bemerkung von Lorenz, „städtebaulich gute Lösungen sehen anders aus, hier bestätigt sich leider der Eindruck der Flickschusterei in diesem Bereich“, stieß sowohl bei den anderen Fraktionen wie auch bei der Stadtverwaltung auf Unverständnis.

„Das Gesamtbild bietet das Maximum an Sicherheit, was hier möglich ist“, antwortete der Erste Beigeordnete Detlev Koch.