Schottergärten bedrohen die Artenvielfalt und sind klimaschädlich

Remagen setzt sichgegen Schottergärten ein

Remagen setzt sich
gegen Schottergärten ein

In Steingärten fehlen Pflanzen, die für Insekten besonders wichtig sind. Foto:Pixabay.de

Remagen. Ende Mai hat der Stadtrat beschlossen, die Deklaration Biologische Vielfalt in Kommunen zu unterzeichnen und dem Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt e. V.“ beizutreten.

Geht man durch die Neubaugebiete in Remagen fällt auf, dass immer mehr Außenflächen als Steingärten angelegt werden. Dies ist nicht unproblematisch: So fehlen beispielsweise für Insekten wichtige Pflanzen. Insekten sind wiederum für die Bestäubung von Pflanzen und als Nahrungsquelle für Vögel, Säugetiere und Amphibien von immenser Bedeutung. Etwa 80 Prozent der Wildpflanzen sind von der Bestäubung von Insekten abhängig, während 60 Prozent der Vögel auf Insekten als Nahrungsquelle angewiesen sind. Innerhalb von 27 Jahren hat die Anzahl der Fluginsekten im deutschen Tiefland um 77 Prozent abgenommen, stellten Wissenschaftler in der sogenannten Krefelder-Studie (2017) fest.

Des Weiteren beeinflussen Stein-Vorgärten im Hochsommer auf Mikroebene die bodennahe Temperatur. Die Steine heizen sich tagsüber auf, speichern die Wärme und geben diese in der Nacht wieder ab – was, gerade in Wohngebieten, spürbare Folgen auch für die menschliche Gesundheit haben kann.

Dieser Effekt wird verstärkt, je dunkler das Stein- und Kiesmaterial ist.

Tagsüber kann es so zu Temperaturunterschieden von bis zu acht Grad zwischen Steingärten und durch Bäume verschattete Gärten kommen.

Experten raten dazu, in die Gärten dringend wieder mehr Pflanzen zu integrieren, um die Luft sauber zu halten. Für das Kleinklima in den Baugebieten sind naturnah angelegte Gärten mit bunt blühenden Stauden, Sträuchern und Bäumen von entscheidender Bedeutung.

Die Stadt Remagen appelliert: Jeder kann dazu beitragen, mit kleinen Maßnahmen im Garten, auf der Terrasse oder auf dem Balkon für ein besseres Klima zu sorgen. „Wir alle möchten unseren Kindern eine gesunde und intakte Umwelt hinterlassen“, so Bürgermeister Björn Ingendahl. Pressemitteilung

der Stadt Remagen