Führung über den jüdischen Friedhof in Siegburg

Spuren der ehemaligen jüdischen Gemeinde

Rhein-Sieg-Kreis. Die Gedenkstätte „Landjuden an der Sieg“ bietet nach der coronabedingten Pause wieder Führungen über den jüdischen Friedhof in Siegburg an.

Unter dem Schutz der Abtei existierte bereits Ende des 12. Jahrhunderts in Siegburg eine jüdische Gemeinde. Das beweisen schriftliche Zeugnisse. Zum Ende des 17. Jahrhunderts siedelte sie sich in der Holzgasse nach mehreren Jahrhunderten der Abwesenheit wieder an. In dieser Gasse befanden sich unter anderem die Synagoge und das Ritualbad (Mikwe).

An der Heinrichstraße stellt vor allem der alte jüdische Friedhof mit seinen fast 350 Grabstellen ein auch heute noch sichtbares Zeichen für die Existenz dieser Gemeinde in Siegburg dar. Der älteste Grabstein wird auf das Jahr 1696 datiert, obwohl sich der Friedhof schon im Mittelalter an dieser Stelle befand. Die Belegungszeit erstreckt sich bis ins 20. Jahrhundert.

Kreisarchivarin Dr. Claudia Maria Arndt bietet Interessierten eine Führung über diesen besonderen Friedhof an. Während des Rundganges wird sie einiges über die Geschichte der jüdischen Gemeinde und einzelne Grabstätten erzählen. Auch wird sie jüdische Bestattungsriten im Allgemeinen vorstellen.

Aufgrund der großen Nachfrage wird es am Sonntag, 5. September 2021, zwei Führungen geben. Sie beginnen um 14:30 Uhr und um 15:45 Uhr. Treffpunkt ist vor dem Eingang des Friedhofs an der Heinrichstraße. Die Teilnahme ist kostenfrei, die Anzahl der Teilnehmenden begrenzt. Die männlichen Teilnehmer werden gebeten, eine Kopfbedeckung (Mütze, Kappe, Hut) zu tragen.

Eine namentliche Anmeldung beim Kreisarchiv unter Tel. (0 22 41) 13 29 28, per E-Mail an gedenkstaette@rhein-sieg-kreis.de oder unter der Postanschrift Kaiser-Wilhelm-Platz 1 in 53721 Siegburg ist erforderlich.

Dort ist auch das gesamte aktuelle Programm der Gedenkstätte erhältlich. Es kann außerdem auf der Homepage des Rhein-Sieg-Kreises unter www.rhein-sieg-kreis.de/gedenkstaette abgerufen werden.

Beim Besuch der einzelnen Veranstaltungen sind die jeweiligen aktuellen Hygiene- und Abstandsregelungen nach der geltenden Coronaschutzverordnung NRW einzuhalten. Vor Ort werden die Kontaktdaten der Besucherinnen und Besucher erfasst, damit die Rückverfolgung im Falle eines Infektionsausbruches gewährleistet ist. Die Teilnehmerlisten werden dann für vier Wochen beim Archiv des Rhein-Sieg-Kreises aufbewahrt und anschließend vernichtet.

Pressemitteilung

Rhein-Sieg-Kreis