Antrag zur Unterstützung von Betroffenen durch Stadtrat abgelehnt

Stadt Koblenz unternimmt nichts gegen Energiearmut

23.11.2022 - 10:54

Koblenz. Der Antrag zur Verhinderung der Energiearmut, der von der Fraktion Die Like-PARTEI in der letzten Stadtratssitzung gestellt wurde, konnte dort leider keine Mehrheit finden. Dieser sollte die Lücken der Bundesmaßnahmen schließen, die sich unter anderem dadurch ergeben, dass noch immer kein Rettungsschirm für diejenigen besteht, die sich die hohen Energiepreise trotz Preisbremse nicht leisten können. Darüber hinaus besteht ein hoher Beratungsbedarf dazu, wie am effektivsten geheizt und damit Energie eingespart werden kann.

Aus diesen Gründen zielte der Antrag darauf ab, einen Energie-Härtefallfonds einzurichten, der diejenigen unterstützt, die von den noch immer sehr hohen Heiz- und Stromkosten überfordert sind. Die Vorschläge der zuständigen Kommission sind noch immer in keinem Gesetz enthalten und der Winter naht. Eine zumindest kommunal eingerichtete Lösung hätte Ängste lindern können. Zusätzlich sollte eine kostenfreie Energiesparberatungsstelle eingerichtet werden, um wichtige Fragen zur Energieoptimierung und Wärmeeffizienz für alle sachlich zu beantworten.

Zwar stellte die Verwaltung den Antrag mit dem Verweis auf die Bundesmaßnahmen als obsolet hin, nannte dabei jedoch keine expliziten Maßnahmen, welche den geforderten Fangschirm abdecken. Trotzdem ließen sich die anderen Fraktionen von der Darstellung der Verwaltung dazu bringen, gegen den Antrag zu stimmen. Eine echte Auseinandersetzung mit dem Thema wurde durch Schweigen verhindert. Weder wurden Alternativen vorgeschlagen noch konkrete Gründe für die Ablehnung eingebracht. Das Verlassen auf Absichtserklärungen der Bundesregierung kommt einer Arbeitsverweigerung der Fraktionen und des Stadtvorstandes gleich. Während dies im Fall der weniger sozial orientierten Fraktionen erwartbar war, kommt es bei anderen Fraktionen, wie der Ratsfraktion der Grünen, überraschend. Vor allem da der Kreisverband der Grünen in Koblenz sich im Oktober noch für eine sogenannte Soziale Taskforce ausgesprochen hatte, die ähnliche Punkte wie der behandelte Antrag abdecken sollte.

Oliver Antpöhler-Zwiernik, Fraktionsvorsitzender der Stadtratsfraktion Die Linke-PARTEI, zeigt sich enttäuscht über das Ergebnis der Abstimmung: „Der Antrag hätte vielen in Koblenz wieder Sicherheit geben können, darüber wie sie gut durch den Winter kommen. Die Energiepreise sind trotz der Preisbremse der Bundesregierung für viele immer noch zu hoch und ein möglicher Härtefallfonds ist noch lange nicht konkretisiert. Diesen Menschen muss geholfen werden, sei es durch eine gute und kostenfreie Beratung oder im Ernstfall durch gezielte finanzielle Hilfen. Es ist sehr schade, dass der Stadtrat sich gegen solche Hilfen ausgesprochen hat.“

Pressemitteilung der

Stadtratsfraktion

Die Linke - PARTEI

Artikel bewerten

rating rating rating rating rating
23.11.2022 12:49 Uhr
juergen mueller

Wie man am effektivsten heizen und Energie einsparen kann, da hilft das INTERNET mit vielfältigen Möglichkeiten weiter.
Für Menschen, die keinen PC oder ein Smartphone haben sicher ein Problem.
Eine andere Möglichkeit ist, seinen Energieversorger anzurufen, um dort sachkundige Auskunft zur Energieoptimierung u. Wärmeeffizienz zu erhalten.
Eine städtische Energieberatungsstelle (Telefon-Hotline) einzurichten, halte ich auch aus Kostengründen für nicht sinnvoll, zumal es hier in der Besetzung wohl mit 1,2 Mitarbeitern nicht getan ist
Jeder hört tagtäglich Radio, egal welchen Sender, hauptsächlich aus musikalischen Gründen. Doch auch hier werden Sendungen ausgestrahlt, vor allem bei SWR 3 u. 4, die sich mit diesem Thema beschäftigen u. Hilfe leisten.
Es muss nicht immer gleich eine TASKFORCE oder ähnliches aus dem Boden gestampft werden.
Die Ablehnung des "LINKEN" - Antrages als Arbeitsverweigerung u. nicht sozial denkend zu bezeichnen, ist falsch u. unsachlich..



Kommentare können für diesen Artikel nicht mehr erfasst werden.
Stellenmarkt
Weitere Berichte

Fassungslosigkeit und Entsetzen bei Angehörigen und Beobachtern

Ex-Landrat wird nicht angeklagt: Einstellung des Verfahrens schlägt hohe Wellen

Kreis Ahrweiler. Die Staatsanwaltschaft Koblenz hat am 17. April 2024 das Ermittlungsverfahren gegen den ehemaligen Landrat des Landkreises Ahrweiler und den Leiter der Technischen Einsatzleitung (TEL) während der Flutkatastrophe an der Ahr 2021 eingestellt. Die umfangreichen Ermittlungen ergaben keinen ausreichenden Tatverdacht, der eine strafrechtliche Verurteilung ermöglichen würde. Dem Leitenden... mehr...

Polizei bittet Verkehrsteilnehmer keine Anhalter mitzunehmen

Andernach: Fahndung nach flüchtigen Personen und dunklem BMW

Andernach. Seit Mittwochabend, 17. April, gegen 22.37 Uhr finden im Bereich Andernach umfangreiche polizeiliche Fahndungsmaßnahmen nach flüchtigen Personen statt. Gefahndet wird nach einem dunklen 5er BMW mit Mönchengladbacher Kennzeichen (MG). Bei Hinweisen auf das Fahrzeug wird gebeten, sich umgehend mit der Polizei Koblenz unter 0261/92156-0 in Verbindung zu setzen. Nach derzeitiger Einschätzung besteht keine Gefahr für die Bevölkerung. mehr...

Regional+
 

Unfallfahrer konnte sich nicht an Unfall erinnern

Neuwied: Sekundenschlaf führt zu 20.000 Euro-Schaden

Neuwied. Am Montag, 15. April ereignete sich gegen 16.35 Uhr ein Verkehrsunfall auf der Alteck. Ein PKW wurde im Seitengraben vorgefunden, während ein weiteres Fahrzeug auf der falschen Fahrbahnseite zum Stehen kam. mehr...

Die Veranstalter rechnen voraussichtlich mit 500 Teilnehmern

Demo in Ahrweiler: Wilhelmstraße wird gesperrt

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Am Sonntag, den 21. April 2024, findet in Bad Neuenahr-Ahrweiler eine Versammlung unter dem Titel „Sei ein Mensch. Demokratie. Wählen“ statt. Die Veranstalter erwarten etwa 500 Teilnehmer. Aufgrund des geplanten Demonstrationszuges wird die Wilhelmstraße zeitweise gesperrt sein. mehr...

Anzeige
 
Sie müssen angemeldet sein, um einen Leserbeitrag erstellen zu können.
LESETIPPS
GelesenNeueste
Kommentare
Jürgen Schwarzmann :
Für alle Betroffenen im Ahrtal ist die Entscheidung der Staatsanwaltschaft schwer nachzuvollziehen. Ich hätte mir schon gewünscht, dass das Verfahren eröffnet worden wäre um so in einem rechtsstaatlichen Verfahren und einer ausführlichen Beweisaufnahme die Schuld bzw. Unschuld festzustellen. Die Entscheidung...
K. Schmidt:
Wenn ich das richtig sehe, gab es, bevor der Landkreis/Landrat die Einsatzleitung übernahm bzw. übernehmen musste, doch auch in den einzelnen Kommunen schon Leiter. Die staatsanwaltschaftlichen Arbeiten beziehen sich wohl nur auf Landrat bzw. dessen Kreisfeuerwehrleiter. Heißt das, darunter haben Herr...
K. Schmidt:
In der Pressekonferenz ging man auch auf die Warnungen und Hinweise dort, wo es sie gab, ausführlicher ein. So wurden Feuerwehrleute mancherorts belächelt, ignoriert, gar beschimpft. Dann frage ich mich, was soll dann irgendwer noch anderes tun? Wie will man denn jemanden regelrecht evakuieren, der...
Amir Samed:
Es sind nicht die Migranten, die Deutschland über Gebühr belasten, im Gegenteil, es sind die falschen, die mutwillig falsch hereingelassenen Migranten, und es sind die richtigen, die integren, fleißigen Migranten, die versuchen, mit den restlichen Deutschen dagegenzuhalten....
juergen mueller:
Liebe Frau Friedrich. Den werden weder Sie noch meine Wenigkeit überzeugen, ändern noch zum Schweigen bringen, einen, der doch fast nur von (vielleicht) klugen Sprüchen/Zitaten anderer lebt, das Internet auf der Suche nach Informationen durchforstet, die seine/r Meinung entsprechen/unterstützen u....
Amir Samed:
Zum Kommentar von Gabriele Friedrich einige (kluge) Worte von Margaret Thatcher: „Je lächerlicher, weit hergeholter und extremer ihre Versuche sind, uns zum Schweigen zu bringen, desto mehr freue ich mich darüber“...
aktuelle Beilagen
Inhalt kann nicht geladen werden

 

Firma eintragen und Reichweite erhöhen!
Service