Jenny-Marx-Club Ahrweiler

Udo Margedantreferierte zu Europa

Udo Margedant
referierte zu Europa

Marion Morassi und Professor Udo Margedant.Foto: privat

Bad Neuenahr-Ahrweiler. Passend zur bevorstehenden EU-Wahl hatte der Jenny-Marx-Club Ahrweiler zu einem Vortrag zu Europa eingeladen. Nach der Begrüßung der Gäste durch Wolfgang Huste (Stadtrat für „Die Linke“ und Sprecher des Jenny-Marx-Clubs Ahrweiler) referierte Politikwissenschaftler Professor Udo Margedant zu Europa allgemein und zum Werdegang der EU.

Zwischen den einzelnen Themenblöcken war reichlich Zeit für lebhafte Diskussionen und Rückfragen. Es wurde schnell klar, dass das Konstrukt der EU mit seinen 28 Mitgliedsstaaten gern fälschlich mit dem Kontinent Europa oder dem Europarat, dem 48 Mitgliedstaaten angehören, gleichgesetzt wird. Die EU sei nicht nur zuständig für die Krümmung der Gurken, sondern vielmehr Kontrollorgan für die Einhaltung der selbst ernannten Ziele der EU-Mitgliedsstaaten, erklärte der Referent.

So soll der EuGH allen Bürgern zu ihren Rechten verhelfen, wenn diese in den einzelnen Mitgliedsstaaten nicht eingehalten werden. Es wurde sehr viel über europäische Werte, die sozialen Ziele und die Probleme dieser bestehenden EU diskutiert. So fragte zum Beispiel Marion Morassi, Mitglied im Kreistag für „Die Linke“ und Sprecherin des Jenny-Marx-Clubs: „Ist die EU eine Sozial- und Wertegemeinschaft oder doch eher ein Konstrukt für Lobbyisten, Konzerne und Interessensgemeinschaft der Wirtschaft?“

Ein weiteres, heiß umstrittenes Thema war die Frage, die der Referent aufwarf: „Benötigt ein friedliches Europa eine gemeinsame EU- Armee und sind die einzelnen Länder bereit, dafür auf ihre eigenen Armeen zu verzichten?“ Huste erklärte: „Wozu wird überhaupt eine Armee in Europa benötigt, wenn doch die Mitgliedsstaaten angeblich alle so friedlich sind? Wovor müssen wir die Außengrenzen schützen? Gegen die armen Menschen, die nach Europa kommen, weil sie in ihren eigenen Ländern verfolgt werden oder weil sie dort keine Perspektive finden? Oder vor den Russen oder Chinesen oder auch vor den USA?“

Alles in allem waren sich die Teilnehmer dieser spannenden Diskussion einig, dass für so viele verschiedene Fragen ein einziger Abend nicht reicht. Pressemitteilung des

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