Stadtrat: Politik will bei der städtischen Erwachsenenbildung mehr mitbestimmen

VHS Neuwied:Jutta Günther ist jetzt Werkleiterin

VHS Neuwied:
Jutta Günther ist jetzt Werkleiterin

Der Stadtrat beschloss, zukünftig mehr Einfluss auf die Ausrichtung der Volkshochschule zu nehmen.Foto: FF

Neuwied. Seit dem 1. Januar ist Jutta Günther neue Werkleiterin der Volkshochschule. Diesen Beschluss fasste der Neuwieder Stadtrat kurz vor Jahresende. Bislang hatte die neue Chefin seit Juni 2016 die Verwaltungsleitung inne und war stellvertretende Werkleiterin. Jutta Günther wurde in einer internen Stellenausschreibung als geeignete Kandidatin ausgewählt. Ihre erste große Aufgabe: Die Auflösung des Eigenbetriebs und die Rückführung der Volkshochschule in die Ämterstruktur der Stadtverwaltung zum 1. Januar 2020. Die Werkleiterin soll die Umsetzung aus organisatorischer, rechtlicher und finanzieller Sicht mit den beteiligten Ämtern der Stadtverwaltung Neuwied koordinieren. Mehr als bislang wird sich die neue Hauptverantwortliche mit der Politik verständigen müssen. Auf Antrag der Mehrheitskoalition CDU/Grüne und FWG beschloss der Stadtrat gleichzeitig die Gründung eines Ausschusses Volkshochschule „Die Brücke“. Der Ausschuss soll die VHS Leitung beraten, fördern und kontrollieren. Weiter soll der Ausschuss bei der Erstellung des Jahresprogramms ein Wörtchen mitreden.

Außerdem will der Ausschuss bei der Erstellung eines VHS Leitbilds, das in regelmäßigen Abständen fortgeschrieben wird, beteiligt werden. Und schließlich geht es noch um die strategische Ausrichtung. Hier wird der neue Ausschuss mit dem VHS Werksausschuss unter anderem inhaltliche Schwerpunkte setzen, betriebswirtschaftliche Ziele aufstellen und ein pädagogisch-didaktisches Ziel entwickeln. Bislang, so warb Jan Petry (CDU) für den Antrag, sei die Politik zu wenig eingebunden gewesen. Der Ratsherr kritisierte Bürgermeister Michael Mang dafür, dass seit der Ausschreibung der Werkleitung elf Monate vergangen seien. Laut Jan Petry wird sich an den Grundprinzipien der Volkshochschule nichts ändern. Und das heißt, Menschen hochwertige Bildungsangebote für ein lebenslanges Lernen zu bezahlbaren Preisen anzubieten. Petra Grabis erklärte die Zustimmung der SPD-Fraktion für den neuen Ausschuss. In den vergangenen Jahren hätte es viele Probleme gegeben. Angefangen bei personellen Engpässen, über den Bedarf an Integrationskursen, bis hin zu EDV-Problemen. Mit der Überführung in die Ämterstruktur der Stadtverwaltung und dem 100-jährigen Jubiläum stünden die nächsten großen Herausforderungen in diesem Jahr an. Was die Aufstellung des Jahresprogramms im Detail anbelangt, stellte Petra Grabis klar, dass die Politik dabei nicht involviert sein sollte. „Es geht mehr um die strategische Ausrichtung“, bestätigte Martin Hahn (CDU).