16. Wirtschaftsforum Cochem-Zell

Veränderung durchrechtzeitige Weichenstellung

Veränderung durch
rechtzeitige Weichenstellung

Im Kulturzentrum Kapuzinerkloster fand das 16. Wirtschaftsforum des Landkreises Cochem-Zell statt.Fotos: TE

Veränderung durch
rechtzeitige Weichenstellung

Dr. Hubertus Porschen referierte detailliert über die Dringlichkeit der Unternehmensdigitalisierung.

Cochem. „Die Weichenstellung für Veränderungsbereitschaft in Sachen Digitalisierung ist heute die zentrale Voraussetzung für eine umfassende digitale Transformation des eigenen Unternehmens“, lautet der Kernsatz von Dr. Hubertus Porschen. Er ist Ehrengast beim 16. Wirtschaftsforum des Landkreises Cochem-Zell und referiert über Digitalisierung, die aktuell natürlich in aller Munde ist. Für ihn ist sie laut eigenen Ausführungen kein Projekt sondern eine Daueraufgabe, die sowohl Chancen wie Risiken birgt. Wichtig sei es auf jeden Fall, sich mit der Sachlage auseinanderzusetzen und sich nicht, wie manche Mittelständler, scheuen, diesbezüglich seine standardisierte Komfortzone zu verlassen. Als 37-jähriger Unternehmer ist Hubertus Porschen mit dem Blick des 20. Jahrhunderts in diesem Alter sogar schon eine Art Ausnahmeerscheinung. „Das hat sich aber alles geändert, und ändern müssen wir uns heute jeden Tag“, so Dr. Porschen. Wer würde sich schon noch daran erinnern, dass bspw. das Smartphone erst 2007 auf den Markt kam. Die Produktzyklen würden immer kürzer. Plattformen wie „Amazon“ seien extrem veränderungsbereit. Unisono überlebe nur derjenige und hätte die Macht, der die Schnittstellen zu den Kunden habe und sich den neuen Bedürfnissen/Anforderungen anpassen würde. So sieht der Referent in den nächsten Jahren, laut einer Studie, auch Berufe auf uns zukommen, die es zur Zeit noch gar nicht gibt, die aber zumindest diesen Trend verdeutlichen würden. Er führt zudem aus, dass Bildung durch Veränderung ersetzt wird, die meistens erst durch Schmerzen ausgelöst wird, was absolut schlecht ist. Resümierend fordert Dr. Porschen dazu auf, Leidenschaft für die Veränderung zu entwickeln.

Mehr als 200 Besucher des Wirtschaftsforums lauschten im Pater Martin-Saal des Kapuzinerklosters auch den Begrüßungsworten und Erläuterungen von Landrat Manfred Schnur, der in Form einer Bestandsaufnahme die Wirtschaftslage im Kreis Cochem-Zell thematisierte. Die von ihm angesprochene Ausgangslage sei im nationalen Vergleich gut, was Studien von „Focus Money“ und „Prognos“ belegen würden. Dennoch wären auch Defizite zu erkennen. Laut dem Kreischef würden weitere Gewerbeflächen, Gewerbeniederlassungen und Arbeitsplätze im produzierenden Bereich benötigt. Sehr gut aufgestellt sei man dagegen bei Kita´s, Schulen, beim sogenannten „e-government“, der Breitbandversorgung und in Sachen erneuerbare Energien. Bereits vor „Fukushima“ und „Fridays For Future“ habe man die Energiewende im Kreis Cochem-Zell eingeleitet, sagte der Kreischef. „Und mit einem Tourismus-Cluster, den Projekten „Smarter Weinberg“ und „Smartes Wohnen im Alter“, sowie dem Ausbau des 5G-Standards und des Mobilfunknetzes, haben wir wichtige Weichen für die Zukunft gestellt“, so Manfred Schnur. Als „die Sorgenkinder“ in naher Zukunft, sieht Landrat Schnur die ärztliche Versorgung und hier speziell die Krankenhausversorgung.