Tennisanlage des TC Bad Bodendorf war Thema im Stadtrat

Vereinsheim soll hochwassersichererwieder aufgebaut werden

Vereinsheim soll hochwassersicherer
wieder aufgebaut werden

Die zerstörte Tennisanlage des TC Bad Bodendorf. Foto: ROB

Sinzig. Fast an der alten Stelle, aber deutlich hochwassersicherer als bislang soll die Anlage des Tennisclubs Bad Bodendorf, die von der Starkregenkatastrophe vollständig zerstört worden war, wiederhergestellt werden. Das beschloss der Sinziger Stadtrat einstimmig in seiner jüngsten Sitzung. Die Kosten für die Wiederherstellung werden auf 2,9 Millionen Euro geschätzt, die aller Voraussicht nach komplett vom Wiederaufbaufonds erstattet werden.

Da jedoch die angedachten Maßnahmen zur Verbesserung der Energieeffizienz nicht gefördert würden, was im Stadtrat auf völliges Unverständnis stieß, soll die Anlage so wiederhergestellt werden, wie sie vor der Flut war. „Das ist schlicht und einfach nicht sachgerecht“, konnte Bürgermeister Andreas Geron (parteilos) nur den Kopf schütteln. Fassungslos war er auch darüber, dass das Land Rheinland-Pfalz nach der Bundestagswahl bislang noch keinen Ansprechpartner bei der neuen Bundesregierung in Berlin gefunden habe, mit dem über eine Fristverlängerung für die Wiederaufbau-Anträge verhandelt werden könnte. Nach derzeitigem Stand laufe die Antragsfrist für Wiederaufbaumaßnahme nämlich am 30. Juli 2023 aus. Aus seiner Sicht sei es überhaupt nicht zu schaffen, bis dahin alle Projekte antragsreif vorbereitet zu haben. „Und wir sind normal auf den Bund und auf das Land angewiesen. Einfach die Frist um ein Jahr verlängern würde uns schon sehr viel helfen.“ Der 1. Beigeordnete Hans-Werner Adams wusste jedoch in der Ratssitzung zu berichten, dass das Ansinnen mittlerweile über den Untersuchungsausschuss des Landtags bei der Bundesregierung angekommen sei.

Sanierung wirtschaftlich

nicht darstellbar

Die Starkregenflut hatte die Tennisanlage derart zerstört, dass eine Sanierung wirtschaftlich nicht darstellbar sei, informierte Geron. Das Tennisheim müsse daher abgerissen und neu gebaut werden, womit das Büro „Schneiderarchitektur“ aus Koblenz bereits beauftragt sei. Das bisherige Grundstück befinde sich jedoch im Überschwemmungsgebiet der Ahr, weshalb der Neubau aus hochwassertechnischen Gründen zwar auf dem gleichen Grundstück bleibe, jedoch in Richtung Norden verschoben und gedreht werde, um die Wahrscheinlichkeit einer erneuten Flutung zu minimieren. Diese Neuausrichtung sowie die Ausführung in aufgeständerter Bauweise entspreche den örtlichen Gegebenheiten, denn hierfür sei ein besonderer Gefährdungsbereich im Überschwemmungsgebiet nachgewiesen.

Im Zuge des Neubaus solle das Gebäude aufgeständert werden, wodurch nicht zuletzt Retentionsraum gewonnen werde. Im Erdgeschoss sollen sich auch künftig die öffentlichen Toiletten sowie ein Lagerraum des Vereins befinden, deren Bauweise eine Flutung zulasse. Die Fläche unterhalb des Gebäudes soll teils als Parkfläche genutzt werden. Aufgrund geänderter Rahmenbedingungen und Nutzungsrichtlinien seien mehrere Räume zusätzlich erforderlich, nämlich getrennte Sanitäranlagen für das Personal, ein gemeinsam genutzter Aufenthaltsraum für Schiedsrichter und Gastro zusammen, ein Lager- und Abfallraum, ein Spülraum sowie eine zusätzliche barrierefreie Toilette für die Geschlechtertrennung. Um die Barrierefreiheit zu gewährleisten, werde außerdem ein Aufzug benötigt. Vom Verein gewünscht war zudem ein separates Vereinsbüro, so Geron. Die Mehrkosten von 60.000 Euro, die nicht über die Wiederaufbaumittel gedeckt sein, würden durch Spendengelder aufgefangen.

Grünflächen und Einfriedung

werden wiederhergestellt

Die Tennisplätze selbst wurden so sehr beschädigt, dass sie nach der Flut kaum mehr erkennbar waren und somit eine vollständige Erneuerung erforderlich wurde. Sie soll zusammen mit den Grünflächen und der Einfriedung wiederhergestellt werden. Demnach sollen die vor der Flut bestehenden sieben Plätze auch wieder entstehen. Die Tenniswand, welche im Bestand am Gebäude war, will man künftig hinter Platz 7 anbringen. Zwischen den Plätzen 1 und 2, 3 und 4 sowie 5 und 6 seien derzeit keine Ballfänge geplant. Hier könnten jedoch 1,10 Meter hohe Barrieren zum Einsatz kommen, welche bei Hochwassergefahr auch wieder schnell abgebaut werden könnten. Im Zuge des Wiederaufbaus werde der Parkplatz unabhängig von dieser Maßnahme auf der Grundlage eines gesonderten Verfahrens wiederhergestellt.