Chaotische Park- und Halte-Situationen an allen Schulen und Kitas in Bad Ems

Verkehrschaos durch Elterntaxisan der Grundschule Freiherr-vom-Stein

Verkehrschaos durch Elterntaxis
an der Grundschule Freiherr-vom-Stein

Jeden Morgen kommt es an der Freiherr-vom-Stein zum Verkehrschaos. Foto: MFU

Bad Ems. Die Weihnachtsferien sind vorbei und das Verkehrschaos an Schulen und Kindergärten beginnt aufs Neue! Dieses Problem gibt es nicht nur in Großstädten, nein auch in Bad Ems kennt man diese Situation nur sehr genau. Den Anwohnern in der Karl-Busch-Straße, wo sich auch die Grundschule Freiherr-vom-Stein befindet, geht das mächtig auf die Nerven. Sie wandten sich mit ihren Sorgen an den Stadtbürgermeister Berny Abt.

Dieser lud die betroffen Bürger zur letzten Planungsausschusssitzung ein. Sie berichteten über das morgendliche Verkehrschaos, dass in den letzten Jahren sogar zugenommen hat.

Vergangene Woche machte sich der Stadtchef, gemeinsam mit dem ersten Beigeordneten Frank Ackermann und Ratsmitglied Hannelore Ackermann, ein persönliches Bild von der Situation vor Ort.

Um kurz vor halb acht beginnt die Rushhour. Zwischen 60 und 70 Autos fahren die Karl-Busch-Straße hinauf, um ihre Kinder oben an der Schule aussteigen zu lassen. Die Straße ist schmal und eine Sackgasse. Wer rauf fährt, muss auch wieder runter. Eltern mit mehr oder weniger großen Autos sorgen somit für Stau. Und setzen ihre Kinder so der Gefahr aus, von den Autos anderer Eltern verletzt zu werden. Dieser führt bis runter in die Braubacher Straße.

BLICK aktuell-Mitarbeiterin Monika Fuchs sprach mit Berny Abt über die Situation. „Hier sind die Mitarbeiter vom Ordnungsamt gefragt. Regelmäßige Kontrollen würden so das Problem eindämmen. Aber um dies konsequent durchzuführen, fehlt es an Personal. Mir ist vor Jahren schon aufgefallen in meinem Amt als Bürgermeister, dass die Personaldecke des Ordnungsamts unterbesetzt ist. Mehrmals gab es Gespräche mit dem damaligem Verbandsbürgermeister Josef Oster zu der Problematik aller Schulen, insbesondere Freiherr-vom-Stein Schule, die ja auch unter der Verwaltung der Verbandsgemeinde steht.

In den Gesprächen wurde mir immer erklärt, dass kein weiteres Geld für Personal vorhanden ist.“

Die Grundschule Freiherr-vom-Stein, fährt seit diesem Schuljahr, erstmals vierzügig mit der ersten Klassenstufe. Die Kindergärten sind voll. Viele Eltern bekommen keinen Kitaplatz. Zurzeit stehen 140 Namen auf der Warteliste. Das heißt auch für die Schulen ein mehr an Kindern. Hier müssen Lösungen geschaffen werden. Was kann man dagegen tun?

Ausstieg am Buswendeplatz würde Problem nur verlagern

Eine Möglichkeit wäre, die Kinder am Buswendeplatz aussteigen zu lassen, so Abt. Damit ist das Problem Verkehrschaos aber nicht vom Tisch. Denn auch hier kommt es nach wie vor zum Stau. Eng wird es, wenn die Schulbusse kommen. Der Zebrastreifen soll die Kinder sicher zur anderen Straßenseite führen. Manche unter Zeitdruck stehende Eltern, fahren einfach weiter, obwohl dort Kinder stehen. Monika Fuchs sieht jeden Morgen das gleiche Chaos und ist der Meinung, dass die Eltern die Kinder am Hauptbahnhof aussteigen lassen sollten. Die Kinder könnten geschlossen durch die Unterführung zur Schule gehen. Über die Elternschaft könnte man die Sicherheit der Kinder mit Elternlotsen regeln. Die Autos können in beide Richtungen weiterfahren. Es wäre für die Eltern und Kinder stressfreier. Die Kinder erfahren Verkehrserziehung und sind auf dem Weg zur Schule an der frischen Luft und genießen die sozialen Kontakte. Die Kemmenauer Kinder steigen morgens am Bahnhof aus dem Bus. Der ADAC verteilt jedes Jahr Warnwesten an die „I-Dötzchen“. Wie viele Kinder haben die morgens an? Drei bis vier - die Kinder sind für diese Jahreszeit zum Teil zu dunkel gekleidet. Man sieht sie als Autofahrer schlecht.

Schulleiter Dirk Niebergall sorgt sich bei allem Verkehrschaos am meisten um die Schüler.

Ein Anwohner hat den Vorschlag gemacht, die Straße von 7 Uhr bis 8 Uhr zu sperren. Zufahrt nur mit Erlaubnis. Auch dies wäre eine Lösung.

Der Einfluss der Schulen auf diese Helikopter-Eltern ist begrenzt – was außerhalb der Schulmauern passiert, kann ein Rektor nicht beeinflussen. Vor manchen Schulen kann vor Schulbeginn die Straße gesperrt werden, damit die Eltern nicht bis direkt vor die Schule fahren können, aber diese Maßnahme ist an den wenigsten Schulen möglich. Sie liegen oft an Straßen, die zu anderen Gebäuden führen.

Der Erfolg aller Bemühungen ist begrenzt – und mit dem Beginn eines jeden Schuljahres beginnt die Arbeit von vorne. Denn neue, junge Schüler bedeuten neue Eltern, deren Bewusstsein für die Problematik sich erst entwickeln muss.

Die Aktionstage „Zu Fuß zur Schule und zum Kindergarten“ werden durch das Aktionsbündnis „Zu Fuß zur Schule“ initiiert und koordiniert. Die Aktionstage richten sich gezielt an Grundschulen und Kindergärten und finden in diesem Jahr vom 16. September bis zum 27. September statt.