Leserbrief zur letzten Stadtratssitzung

Warum das Lebenin Bad Breisig immer teurer wird

Von Michael Daum

Steht eine Stadt vor einem finanziellen Scherbenhaufen, wird es für die Bürger meist ungemütlich. Die aktuelle Berichterstattung zur letzten Stadtratssitzung lässt diesbezüglich nichts gutes erwarten. Wenigstens ist die Hauptursache für die finanzielle Misere klar erkennbar: Der Eigenbetrieb Römer-Thermen. Doch anstatt angesichts der Erfahrungen und Erkenntnisse der letzten Jahrzehnte dieses Kapitel zu beenden, überlegt man lieber, wie man die Bürger weiter schröpfen kann, ja mittlerweile sogar muss. Als erster Tropfen auf den viel zu heißen Stein will man offenbar eine Parkraumbewirtschaftung einführen. Da werden sich neben den Touristen, die man aufwändig nach Bad Breisig gelockt hat, auch diejenigen mächtig freuen, die ihr Auto am Bahnhof abstellen und mit der Bahn zur Arbeit pendeln. Sieht so Politik für den Bürger aus? Aber die Aussicht auf ein paar neue Einnahmen im jährlich fünfstelligen Bereich vernebeln den Entscheidungsträgern offenbar die Sicht auf die Millionen, die uns die Thermen auch in Zukunft kosten werden. Selbst wenn nach der Sanierung eine Halbierung der jährlichen Verluste die Folge wäre, ginge es mit den Finanzen der Stadt immer weiter bergab. Und wer glaubt ernsthaft daran, dass ein öffentliches Bau- bzw. Sanierungsobjekt mit den anfangs kalkulierten Summen auskommt? Statt dessen wiederholt man immer wieder das Mantra von den ach so wichtigen Römer-Thermen. Sind diese für die Mehrheit der Bürger von Bad Breisig wirklich so wichtig? Will die Mehrheit der Bürger die Thermen überhaupt? Das sollten die entscheidenden Fragen sein. Doch Antworten mit belastbaren Fakten hierzu sind seit Jahren Fehlanzeige und vorliegenden Gutachten hierzu glaubt man nicht, da sie die eigenen Ansichten nicht bestätigen. Mit einer Entscheidung zur Sanierung und dem weiteren Betrieb der Römer-Thermen, sei es in Eigenregie oder als von der Stadt weiter kräftig zu subventionierendem Privatbetrieb, wird nach meiner Ansicht der Stadt der finanzielle Todesstoß versetzt. Es gibt so viele andere wichtige Dinge in Bad Breisig zu tun und zu erhalten, die den Einwohnern unmittelbaren Nutzen bringen. Warum verbaut man sich das alles zu Gunsten eines einzigen Betriebes, der für Bad Breisig allein mehr als eine Nummer zu groß ist?Michael Daum, Bad Breisig