Neugestaltung Luisenplatz in Neuwied: Bürger wählten Favoriten aus drei Entwürfen

Wasserspiel auf dem Luisenplatz

Wasserspiel auf dem Luisenplatz

An Stellwänden konnten die Bürger/innen Lob und Kritik äußern und ihren Favoriten aus den 3 Planungsentwürfen auswählen. Fotos: FF

Wasserspiel auf dem Luisenplatz

Rund 50 Bürger/innen, darunter zahlreiche Ausschuss- und Stadtratsmitglieder, beteiligten sich an der Bürgerversammlung im Heimathaus.

Wasserspiel auf dem Luisenplatz

Quelle: Stadt Neuwied

Neuwied. Eine Überraschung war der Ausgang der Bürgerversammlung eigentlich nicht. Aus drei Entwürfen zur Neugestaltung des Luisenplatzes durften sich die Bürgerinnen und Bürger ihren Favoriten auswählen. Mit deutlichem Abstand gewann die Planungsvariante „Fontänenfeld“ mit dem Element Wasser. Rückblick: Mit der Neugestaltung des Luisenplatzes von 2003, der das unverkennbare „Lappeloch“ zum Opfer fiel, mochte sich die Mehrheit der Neuwieder nie anfreunden. Wenn nicht gerade Märkte oder Großveranstaltungen abgehalten werden, erscheint die Fläche kahl und trostlos. Zwar hat sich das Erscheinungsbild mit der zunehmenden Außengastronomie zuletzt etwas aufgebessert, es überwiegt aber eine ungemütliche Atmosphäre der Leere. Der Luisenplatz stand daher im Mittelpunkt der 2018 initiierten Bürgerbeteiligung „Netzwerk Innenstadt“. Der Wunsch nach dem Element Wasser wurde dabei immer wieder ins Feld geführt. Auch seitens der Politik gab es diesbezüglich regelmäßig, wenngleich erfolglos, Vorstöße in Richtung Verwaltung. Der Zeitraum des anstehenden Umbaus ist zwar nicht kurzfristig möglich, erscheint aber übersichtlich. Von einem Bürger nach dem „wann“ gefragt, versicherte Bauamtsleiterin Nina Porz: „In zwei, maximal drei Jahren. Dann läuft das Förderprogramm nämlich aus“. Zu Beginn der rund anderthalbstündigen Veranstaltung hatte Oberbürgermeister Jan Einig vorsorglich darauf verwiesen, dass nach der Vorstellung der Varianten „Fontänenfeld“, „Grünflächen“ und „Lange Bank“ niemand zu einhundert Prozent zufrieden sein wird. Immerhin gelte es, den unterschiedlichsten Interessen gerecht zu werden. Als Aufenthaltsort diene der Luisenplatz allen Generationen, Freizeit suchenden ebenso wie berufstätigen Menschen und Anwohnern. Viele Bürger werden dennoch mit der Neuplanung zufrieden sein. Einem Fragesteller bestätigte Nina Porz, dass einzelne für gut befundene Planungselementen aus den beiden anderen Varianten im „Fontänenfeld“ durchaus berücksichtigt werden sollen. Daher wird die Vorzugsvariante erst einmal nachgebessert, bevor sie den städtischen Ausschüssen und abschließend dem Stadtrat, zur Verabschiedung vorgelegt wird. Mit der Neugestaltung des Luisenplatzes war das Planungsbüro „ST-Freiraum Landschaftsarchitekten“ aus Duisburg beauftragt.

Das „Fontänenfeld“ im Detail

Landschaftsarchitekt Markus Schürmann stellte die drei Entwürfe vor. Hierin Berücksichtigung fanden Anregungen und Ideen, die im Vorfeld von Bürgern und Engagierten aus dem Netzwerk Innenstadt sowie in einer Bürgerbeteiligung, geäußert wurden. Anschließend waren die Bürgerinnen und Bürger gefragt, die Visualisierungen an den Stellwänden mit Kommentaren zu ergänzen und ihren Favoriten mittels bunten Klebepunkt zu markieren.

Zwischen Markt- und Mittelstraße steht das Wasserspiel, bei Dunkelheit bunt illuminiert, mittig in der Langendorfer Straße. Dabei schießen die Fontänen direkt aus im Boden eingelassenen Düsen, so dass bei benötigter Fläche, etwa für Feste oder anderen Veranstaltungen, kein aufwendiger Rückbau notwendig ist. Von Holzbänken aus kann man das Spiel des Wassers verfolgen. Das Schachbrett an der Tourist-Info bleibt erhalten, wird aber um ein hölzernes Wellenpodest zum Liegen und Spielen, ergänzt. Auch der Kinderspielplatz zur Schlossstraße hin bleibt erhalten. Auch hier wird die Aufenthaltsqualität durch Bänke verbessert. Weitere Bänke werden unter schattenspendenden Bäumen platziert. Gerade in Bezug auf ältere Menschen regten mehrere Bürger an, Bänke mit Rückenlehnen, wie in der Variante „Grünflächen“ dargestellt, in die Planung zu übernehmen. Bei den Planern keinen Anklang fand der jetzige Fahnenhügel. Dieser wurde in keine der drei Varianten übernommen. Anregungen oder Vorschläge zu der Neuplanung können die Bürgerinnen und Bürger noch bis zum 15. Juli unter der E-Mail luisenplatz@neuwied.de an das Bauamt mitteilen.