SPD sieht Chancen durch den Wechsel der Geschäftsführung im St. Elisabeth

Wie geht es weiter mitdem Krankenhaus Mayen?

Mayen. Die SPD Mayen befasste sich in einer Vorstandssitzung mit den jüngsten Ereignissen um das Gemeinschaftsklinikum Mittelrhein (GKM). In den vergangenen zwei Jahren hatte man mehrfach die dortige Geschäftspolitik kritisiert und nach dem Ausfall des Herzkatheter-Messplatzes im Sommer sogar die Entlassung der Geschäftsführer ins Spiel gebracht. Laut Zeitungsberichten geht nun der kaufmännische Geschäftsführer auf eigenen Wunsch. Für die SPD stellt sich die Frage, wie lange der medizinische Geschäftsführer noch bleibt.

Für die Mayener Sozialdemokraten bietet der Wechsel an der Spitze der Geschäftsführung des GKM eine Chance. „Die Verantwortlichen in den Aufsichtsgremien sollten jetzt nicht übereilt einen Nachfolger verpflichten, der den harten Sanierungskurs fortsetzt,“ erklärt der SPD-Vorsitzende und OB-Kandidat Dirk Meid. „Vielmehr sollte man mit Bedacht nach Verantwortlichen Ausschau halten, die kurzfristige Sanierungserfolge nicht über langfristige Auswirkungen stellt.“ Trotz der Sanierungspolitik der vergangenen Jahre leisten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Ärztinnen und Ärzte nach wie vor hervorragende Arbeit an den Patienten. Ihr Einsatz spricht für das Mayener Haus und birgt die Chance, Fehlentwicklungen zu korrigieren. „So kann das St. Elisabeth nach uns vorliegenden Informationen seit April 2019 keine internistischen Notfallpatienten mehr aufnehmen,“ sagt Dirk Meid. „Das ist nicht nur eine schlimme Situation für die Patienten, die weitere Wege in Kauf nehmen müssen. Nüchtern betrachtet sind das auch fehlende Umsätze, weil die Menschen in anderen Häusern behandelt werden.“

Die SPD hegt noch eine weitere Hoffnung: „Wenn man es geschickt angeht, können vielleicht sogar wieder Ärzte zurückgewonnen werden, die das St. Elisabeth kürzlich verlassen hatten.“ Schließlich sei es ein offenes Geheimnis, dass manche Mediziner auch wegen der Geschäftspolitik gegangen sind. Es brauche eine Geschäftsführung, die sich nicht durch harte Sanierungen einen Namen machen will, sondern die das Wohl der Patienten im Auge hat und die bereit ist, dem Personal vernünftige Arbeitsbedingungen anzubieten. Für das Mayener Krankenhaus gebe es für eine erfolgreiche Zukunft vielversprechende Ansätze. Vielleicht lasse sich das St. Elisabeth durch Kooperationen, wie beispielsweise mit Andernach, stärken. Mayen könnte mit seinen hervorragenden Fachabteilungen Regionen wie Daun oder Adenau mitversorgen.

Erst vor Kurzem wurde die Geburtshilfe von Daun nach Mayen verlegt. Hier lägen erhebliche Chancen, die aber nur zu nutzen seien, wenn man ausreichend Ärztestellen in Mayen schafft und besetzt. Dann würden auch die betriebswirtschaftlichen Zahlen wieder stimmen, meint die SPD. Laborschließung und Stellenabbau seien hingegen kontraproduktiv.

„Wir hoffen, dass sich die Verantwortlichen der Chancen bewusst sind, wenn man jetzt die richtigen Personalentscheidungen trifft,“ so Dirk Meid in einer Presseerklärung der SPD. Der Wechsel der Geschäftsführung könne ein „Weiter so“ bedeuten oder einen Wendepunkt. „Wir sind sehr gespannt, was sich in den nächsten Wochen tut.“

Pressemitteilung

SPD Mayen