Bürgerdialog der SPD Mayen

Wie steht es um die kinderärztliche Versorgung in Mayen?

Mayen. Die kinderärztliche Versorgung in Mayen ist Thema eines Bürgerdialogs der örtlichen SPD. Für Dienstag, 3. September um 18.30 Uhr sind Eltern in die Cafeteria des AWO-Seniorenheimes „Sterngarten“ in der Pfarrer-Winand-Straße zu einem Informationsaustausch eingeladen. Hintergrund sind Informationen von Eltern, dass es schon seit geraumer Zeit wieder nicht möglich ist, als Vater oder Mutter einen Termin beim Kinderarzt zu bekommen. Und das nicht nur in Mayen, sondern auch im Umkreis von 25 Kilometern und mehr. „Wenn man mit seinem Kind nicht schon beim Arzt Patient ist, lautet die Antwort: ‚Wir nehmen keine neuen Patienten an‘,“ hat eine betroffene Mutter der SPD berichtet. Andere Eltern bestätigen die Situation.

In Mayen gibt es seit einiger Zeit nur noch die Kinderärztliche Praxis des Medizinischen Versorgungszentrums (MVZ) am Krankenhaus. Das MVZ hatte den Sitz des letzten Mayener Kinderarztes Dr. Hielscher aufgekauft. Dieser war in den Ruhestand gegangen.

Die SPD möchte gerne in Erfahrung bringen, ob andere Eltern die Situation ähnlich einschätzen. „Sollte es so sein, dass Eltern im gesamten Umkreis bis nach Andernach keinen Termin beim Kinderarzt bekommen, muss gehandelt werden,“ erklärt der Mayener SPD-Vorsitzende Dirk Meid. „In Mayen gab es früher drei oder vier Kinderärzte und die hatten alle gut zu tun. Der Bedarf ist also eindeutig gegeben.“ Man werde im Vorfeld des Bürgerdialogs auch mit der Kassenärztlichen Vereinigung Kontakt aufnehmen. Diese hat eine wichtige Funktion bei der Verteilung und Besetzung von Arztsitzen.

Der Mangel an Kinderärzten hat nicht nur für die betroffenen Eltern Folgen, die unter Umständen weite Wege in Kauf nehmen müssen. Einige Allgemeinmediziner haben die Zulassung, die sogenannten U-Untersuchungen durchzuführen, die im Übrigen verpflichtend sind. Da die Arztpraxen aber ebenfalls voll sind mit Patienten, verschärfen die Standarduntersuchungen der Kinder nur den Druck auf diese Mediziner. Kinder mit schwereren Erkrankungen landeten oft in der Notaufnahme des Krankenhauses, die ebenfalls überlastet ist. Es könne nach Auffassung der Mayener Sozialdemokraten jedenfalls nicht sein, dass der Gesetzgeber aus gutem Grund bestimmte Regeluntersuchungen vorschreibe, aber die Eltern stundenlange Autofahrten in Kauf nehmen müssten, um einen Arzt zu finden, der die Untersuchungen durchführt.

„So führt eine eingeschränkte kinderärztliche Versorgung zu einer Kettenreaktion,“ bedauert Dirk Meid für die SPD. „Zu einer kinderfreundlichen Stadt gehören neben der Versorgung mit Betreuungsplätzen und Schulen auch ausreichend Kinderärzte.“

Pressemitteilung

der SPD Mayen