Fäkalienwolke über der Grafschaft

Wir fordern ein„Gülle-Stopp“ für die Grafschaft!

In Anlehnung an die Überschrift ist man mit gereizter Stimmung geneigt, sich einer kräftigen Fäkalsprache zu bedienen. Seit Wochen belagern holländische Gülletransporter die Wirtschaftswege an Grafschafter Ackerflächen.

Agrardienstleister verklappen mit ihrer hochgerüsteten Verteiltechnik mit bis zu gigantischen 33 Meter breiten Schleppschlauchgespannen den Sondermüll aus weit entfernten Mega-Mastställen.

Diese unsägliche Gülleflut empfinden die inzwischen aufgebrachten Bürger als eine dreiste Zumutung der Landwirte. Der Gestank legt sich über Äcker und Dörfer und ist bis in die Wohnräume wahrnehmbar. Das, was die Landwirte tun, ist durch den Gesetzgeber (leider) legalisiert. Und dennoch ruinieren die Landwirte mit dieser hemmungslosen Gülleausbringung ihren guten Ruf bei den betroffenen Bürgern. Im Sinne eines guten Miteinanders wären Ankündigungen, Erklärungen und Aufklärung ein Minimum an Kommunikation vonseiten der Bauern erforderlich. Wir erwarten Rücksichtnahme! Nein liebe Landwirte, Eurer Handeln erinnert uns die alte Gutsherrenart. Immer von oben herab! Und Ihr scheut Euch nicht, diese widerliche Brühe bis nahe an die Häuser zu verklappen. Kein Paragraph unterstützt das Schutzbedürfnis der Bevölkerung vor den wirtschaftlichen Interessen der Bauern.

Somit wird auch die Grafschaft zu einer Art Kläranlage für Exkremente, die die Bauernlobby als „wertvollen“ Dünger bezeichnet.

Etwas, was einen Wert hat, wird normalerweise zu einem angemessenen Preis angeboten. Diese Fäkalie jedoch wird den Bauern regelrecht nachgeworfen.

Die Nitratverseuchung der Böden und des Grundwassers und damit auch des Trinkwassers, unserem Lebensmittel Nr. 1, nimmt durch den Zuwachs an Stickstoff überaus bedenkliche und sehr besorgniserregende Ausmaße an.

Allein in Rheinland-Pfalz überschreiten ein Drittel der Grundwasservorkommen den EU-Grenzwert von 50 mg/l an Nitrat.

Wir fordern ein „Gülle-Stopp“ für die Grafschaft! Kein Import von Sondermüll aus Massentierställen in unsere Region!

Ulrich Hermanns,

Alteheck

Vorsitzender der Bürgerinitiative gegen industrielles Güllelager und Massentierhaltung in

Wohnortnähe