Wunder gibt es immer wieder

Wunder gibt es immer wieder

Quelle: KH

Eigentlich wollte ich mir am zurückliegenden Wochenende den „Eurovision Song Contest“ per Livestream am PC anschauen. Obwohl ich ständig auf der Tastatur meines Computers „ESC“ drückte, funktionierte das aber nicht. Insofern erfuhr ich erst am nächsten Tag, dass die Ukraine den internationalen Musikpreis gewonnen hat. Deutschland landete (wieder einmal) auf dem letzten Platz. Böse Zungen behaupten, die schlechte Platzierung wäre auf die späten Waffenlieferungen an die Ukraine zurückzuführen. Damit habe sich Deutschland keine Freunde in Europa gemacht. Offenbar hat die Politik Einzug in den Wettbewerb gehalten. Ob das gut oder schlecht ist, soll jeder für sich beurteilen.

Erinnern Sie sich noch an das Jahr 1982? Das damalige Lied der Sängerin Nicole hieß „Ein bisschen Frieden“. Damals gewannen wir den Wettbewerb. Vielleicht hätte man 40 Jahre später eine Fortsetzung präsentieren sollen: Der Titel „Ganz viel Frieden“ wäre aktuell gewesen. Angesichts der furchtbaren Ereignisse in der Ukraine hätte er den Wunsch vieler Menschen ausgedrückt.

Man mag mich gerne einen Nostalgiker nennen, aber ich fand den „Jurovischen Song-Contest“ wesentlich besser, als er noch „Grand Prix de Eurovision“ hieß. Den alten Namen konnte man nicht nur besser aussprechen: Damals wurde auch Musik präsentiert, an die man sich noch gerne erinnert. Und das gilt nicht nur für die Sieger-Songs. Cliff Richards „Congratulations“ aus dem Jahr 1968, Katja Ebsteins „Wunder gibt es immer wieder“ im Jahre 1970 sowie Ralph Siegels Gruppe „Dschinghis Kahn“ mit dem gleichnamigen Titel aus dem Jahr 1979: Das sind Evergreens, die man auch nach 50 Jahren noch auf jeder Party mitsingen kann. Die drei Klassiker haben eines gemeinsam: Es sind keine Sieger-Titel, sie wurden aber beim Grand Prix de Eurovision erstmals präsentiert.

Und heute? Erinnern Sie sich beispielsweise noch daran, wer vor fünf Jahren die deutsche ESC-Teilnehmerin war? Ich verrate es ihnen: Sängerin war Levina und ihr Song hieß „Perfect Life“. Ihren Künstlernamen hat sie übrigens zwischenzeitlich abgelegt.

„Paradies-Vögel“, das ist noch die harmloseste Beschreibung für manche Akteure, die wir uns in den letzten Jahren beim ESC ansehen mussten. Vielleicht ist es ein Trend unserer Zeit: viel Show, wenig Kleidung und oftmals an der Grenze zur Peinlichkeit. Manchen Zuschauern gefällt dies, denn der Unterhaltungswert ist größer, als in früheren Jahren. Aber musikalische Klassiker entstehen so selten.

Apropos „singen und grölen“: Nächste Woche ist endlich Vatertag. Warum findet dieser für uns Männer so wichtige Feiertag alljährlich immer an Christi Himmelfahrt statt? Richtig: weil nach dem Trinken die Rückkehr zur Frau einem Himmelfahrtskommando gleicht.

Fast jeder kann ein Vater sein, doch nur jemand Besonderes ist ein Papa! Ein Papa ist jemand, zu dem man aufblickt - und zwar ganz egal, wie groß oder alt man ist. Natürlich hat jedes Kind den besten Papa der Welt – und auch die Beste aller Mütter. Dieser alten Grundregel folgend darf ich an dieser Stelle feststellen: Mein Papa war nicht nur der Hammer, er war der ganze Werkzeugkasten!

Das Ziel vieler trinkfreudigen Männer am Vatertag ist übrigens der Biergarten. Am meisten wird der Vatertag von denjenigen gefeiert, die (noch) gar keine Väter sind. Die minderjährigen Väter erkennt man übrigens an den Wodka-Flaschen im Bollerwagen. Am Vatertag gibt es leider auch weitere Erlebnisse, bei denen man sich für seine männlichen Zeitgenossen schämen muss. Letztes Jahr zum Beispiel stand ein angetrunkener Zwanziger mit einem Grasbüschel vor meinen Garten: Pfeifend versuchte er damit, den Mähroboter anzulocken.

In der Hoffnung, dass Ihnen solche Erlebnisse erspart bleiben, wünsche ich Ihnen eine gute neue Woche. Die Kinder möchte ich nicht unter Druck setzen, aber trotzdem auf Folgendes hinweisen: Natürlich vergleichen wir Eltern die Geschenke vom Muttertag und von Vatertag um zu sehen, wen ihr lieber habt…

Ihr Ausscheller