30 Jahre Konzerte in der Matthiaskapelle Kobern - Gondorf

Ein himmlischer Musikgenuss

Ein himmlischer Musikgenuss

Den verdienten Applaus nahmen die Künstler gern entgegen.HE

Ein himmlischer Musikgenuss

Das Aris Quartett begeisterte die Zuhörer mit seinen einfühlsamen und professionellen Interpretationen.HE

Ein himmlischer Musikgenuss

Seit 30 Jahren veranstaltet und organisiert die Stiftung Kobern-Gondorf die Konzerte in der Matthiaskapelle.red

Ein himmlischer Musikgenuss

Die Matthiaskapelle im Schatten der Oberburg war einst der Aufbewahrungsort des Hauptes des St. Matthias. Noch heute verzaubert die einzigartige Atmosphäre die Besucher.HE

Kobern-Gondorf. In der einzigartigen Kulisse der im 13. Jahrhundert erbauten Matthiaskapelle hoch über dem Moselort Kobern - Gondorf fand am Ostermontag ein ganz besonderes Konzert statt. Im 30. Jahr der Geschichte dieser Konzerte hatte die Stiftung zur Erhaltung des romanischen und doch so ungewöhnlichen Bauwerkes zum klassischen Musikgenuss eingeladen. Dieses Mal war das Aris Quartett der Villa Musica zu Gast. Die vier jungen Musiker brachten drei Quartette der klassischen Streichmusik zu Gehör. Sie taten dies mit einer Professionalität und Hingabe, die ihresgleichen sucht. Von Wolfgang Amadeus Mozart spielten sie zu Beginn das Quartett B-Dur, KV 589, auch als Zweites Preußisches Quartett bekannt. Die Zuhörer versanken in der Harmonie und in den Notenläufen der Violinen, des Violoncello und der Viola, die sich miteinander zu unterhalten schienen, ebenso wie die Künstler: Anna Katharina Wildermuth (Violine), Noémie Zipperling (Violine), Caspar Vinzens (Viola) und Lukas Sieber (Violoncello).

Danach brachten sie das Quartetto serioso in f-Moll, Opus 95 von Ludwig van Beethoven zu Gehör. Beethoven selbst hatte den Druck dieses Werkes lange verweigert, vielleicht weil er es in einer Situation besonderer persönlicher Bedrängnis geschrieben hatte. „Düster und ernst“, komponiert vor dem Hintergrund der Kriegszustände des frühen 19. Jahrhunderts, als Napoleon Wien besetzt hatte. Und als wäre der Meister selbst auf das temperamentvolle Spiel der jungen Musiker aufmerksam geworden, „störte“ Donnergrollen vom Himmel draußen den zweiten Satz an einer besonders leisen Stelle.

Mit steigernder Musik steigerte sich auch das Wetter draußen, so dass die Konzertbesucher ebenso wie die Musiker die Pause in der Kapelle verbrachten. Geübte Besucher wissen, dass dieses kleine sechseckige Gebäude - ursprünglich als Reliquienort errichtet - seine ganz eigene Atmosphäre hat und schon oft für eine Überraschung gut war und ist. Eng ist es, die Stühle sind durch die Auflagen des Denkmalamtes nicht eben bequem - aber niemanden stört es, denn der Kunstgenuss hier oben ist immer etwas besonderes.

Blitz und Donner

So verzauberten die vier Musiker nach kurzer ungewöhnlicher Pause ihr Publikum noch einmal mit dem dritten Quartett, diesmal von Felix Mendelssohn Bartholdy: Das Quartett e-Moll Opus 44 Nr. 2. Der Komponist schrieb es einst als Geschenk für seinen Bruder und wunderte sich über den Erfolg. Die Zuhörer in der Matthiaskapelle taten dies nicht, denn es bot den würdigen Abschluss eines perfekten Konzertes, in dem vier Streicher den Raum der historischen Kapelle in einen klangerfüllten Konzertsaal verwandelten. Zum Abschluss dankte Hans-Josef Koggel den Künstlern und überreichte ihnen die „Blumen der Mosel“ - den Wein. „Wir sind dankbar, dass die Villa Musica das Aris Quartett zu diesem besonderen Anlass entsendet hat. Sie schufen den perfekten und richtigen Rahmen für unser Jubiläum“, so Hans-Josef Koggel.

-HE-