25 Jahre Swisttaler Kunstverein

Die Kunst zu den Menschen geholt

Die Kunst zu den Menschen geholt

Die Künstler luden zu einer einmaligen Jubiläumsausstellung ein.RFW

Die Kunst zu den Menschen geholt

Eindrucksvolle Kunstwerke wurden ausgestellt.

Swisttal-Heimerzheim. „Tango“ - vielleicht um Mitternacht? Das Paar, das Marion Kempert in kräftigen Farben in einer typischen Tangopose auf die Leinwand gemalt hat, sieht selbst sehr entrückt aus, zieht aber die Blicke der Betrachter eindringlich auf sich. In der Jubiläumsausstellung „Kunstvoll“ ist die Meckenheimer Malerin erstmals mit ihren Werken im Alten Kloster vertreten. Zusammen mit Werken der Gruppe „seven up“, Erika Bruckschen, Inna Rust, Margret Zimpel, Ulrike Käselau-Tosch, Anna-Louise Wiener, Ibo Minssen, Karin Weiss, Bärbel Dick, Valentina Siggelow, Pia Schiller, Karin Müller-Weirich, Margarete Esser, Margit Johanna Bauer sowie von Lisa Killian, der Vorsitzenden des Kunstvereins, bietet die Ausstellung ein breites Spektrum an Bildern, Collagen, Skulpturen und Fotografien, die im hiesigen Raum ihresgleichen suchen kann. „Es war auch eines der erklärten Ziele der Gründung des Swisttaler Kunstvereins im Jahre 1988, die Kunst aufs Land zu bringen“, erläutert die Vorsitzende, „viele Leute haben ja doch eine gewisse Schwellenangst vor der Kunst, und manch einem ist es schlicht lästig, extra in eine größere Stadt zu einem Museum zu fahren. Hier gibt es Kunst in der vertrauten Umgebung, und sie ist sogar zu erschwinglichen Preisen zu kaufen. Und wir Künstlerinnen und Künstler wollen uns natürlich auch austauschen über die Entwicklungen in der Kunst.“

Dank an die Gemeinde

Zur Eröffnung der Ausstellung waren neben Bürgermeister Eckhard Maack zahlreiche Kunstliebhaber aus Swisttal und der näheren Umgebung gekommen.

Lisa Killian dankte neben den Künstlerinnen und Künstlern sowie den Freunden und Förderern des Vereins insbesondere dem Bürgermeister und der Verwaltung der Gemeinde Swisttal, die stets ein offenes Ohr für die Anliegen des Kunstvereins hätten und helfen, wo es nur irgend geht. Maack griff dies in seinem Grußwort auf, als er die Glückwünsche der Gemeinde Swisttal überbrachte.

Er verwies aber auch auf die schwierige Finanzlage. Trotzdem stelle die Gemeinde wie bisher die Räumlichkeiten im Alten Kloster kostenlos für die Ausstellungen und die Workshops zur Verfügung. Die Gemeinde sei aber auch froh, dass das Gebäude eine sinnvolle Nutzung erfahre.

Musikalisch begleitet wurde die Eröffnung von Ulrike Käslau-Tosch auf der Altflöte und Gretel Wirtz am Violoncello. Das Duo spielte eine sehr einfühlsame (XXL-) Sonate von Georg Friedrich Händel.

Auf und ab im Kunstbetrieb

So ganz ungebrochen war die Entwicklung des Vereins jedoch nicht. Nach einem guten Start fehlten Anfang der 90er Jahre Protagonisten, die sich aktiv um die Weiterführung des Vereinslebens mit den Ausstellungen usw. kümmerten.

Unter Anne Kilian und ihrer Nachfolgerin Gerhild Bergknecht stand der Swisttaler Kunstverein ab 1993 aber wieder für anspruchsvolles Arbeiten und gut besuchte Ausstellungen, insbesondere seit der Kunstverein 1999 das renovierte Alte Kloster nutzen konnte. Erinnert sei hier nur an die gemeinsame Ausstellung mit zehn Künstlern des Kunstvereins Rügen.

14 der 50 Vereinsmitglieder sind als Künstler aktiv. „Wir sind zwar älter geworden, aber noch nicht in die Jahre gekommen“, sieht Lisa Killian die künftige Entwicklung des Kunstvereins sehr positiv.

Kunst für jeden

Geschmack und Geldbeutel

Was es in dieser Ausstellung nicht gibt, sind etwa Stilleben im traditionellen Stil. Aber ob Bilder in Öl auf Leinwand oder in Acryl, mit Bleistift oder Aquarellarbeiten, Collagen auf Leinwand oder Eisen sowie die Skulpturen von Margret Zimpel in Terracotta oder in Bronze, wie die anmutige Pieta, von Postern bis zum Bild „Bermuda Dreieck“ von Inna Rust oder der Bronzepieta bot die Ausstellung viel Kunst für jeden Betrag.

„Der Verkauf ist aber nicht der primäre Zweck unserer Ausstellungen“, erläutert Lisa Killian, „wir wollen die Kunst zu den Menschen holen. Die hohe Besucherzahl bestätigt uns in unserer Arbeit, darüber freuen wir uns.“