Damenkomitee „Fidele Burgfrauen“ feierte seinen 50. Geburtstag mit Pauken und Trompeten

Karnevalsumzug mitten im Juni

Karnevalsumzug mitten im Juni

Seinen 50. Geburtstag feierte das Damenkomitee „Fidelen Burgfrauen“ um Präsidentin Roswitha Born (re. am Mikrofon) zusammen mit den Tanzgruppen und dem amtierenden Kinderprinzenpaar André I. (Posselt) und Leonie I. (Schmitz). VJ

Wormersdorf. So mancher Wormersdorfer traute am Sonntag seinen Augen und Ohren nicht, denn mitten im Juni durchquerte ein waschechter Karnevalszug mit pauken und Trompeten die Straßen des Ortes. Der Grund für diese jecke Aktion war ein rundes Jubiläum: Das Damenkomitee „Fidele Burgfrauen“ feierte seinen 50. Geburtstag. Dafür hatten sich auch zahlreiche Abordnungen befreundeter Vereine eingefunden, wenn auch ohne Sessionsorden und Narrenkappen, denn die sind laut Statuten außerhalb der fünften Jahreszeit streng verboten. Nach wie vor ist der Karneval in Wormersdorf jedoch einer der gesellschaftlichen Höhepunkte des Jahres, daher steht das Gesellige auch bei den „Fidelen Burgfrauen“ im Vordergrund. Das 19-köpfige Damenkomitee hat sich der Tradition des Fastelovend-Brauchtums verpflichtet und bietet jedes Jahr Vorträge, Zwiegespräche und Gesangseinlagen bei der Wormersdorfer Weiberfastnacht, bei der auch professionelle Kräfte auftreten.

Nachwuchstanzgruppen aktiv

Besonders am Herzen liegt den Damen von jeher die Jugendarbeit. In den insgesamt fünf Kinder- und Jugendtanzgruppen werden derzeit rund 50 Jugendliche ausgebildet. Doch die wichtigste Aufgabe ist es geworden, jedes Jahr aufs Neue ein Kinderprinzenpaar aus dem Hut zu zaubern. In der vergangenen Session wurde bereits das 37. Kinderprinzenpaar in Folge proklamiert, von den Mitgliedern des Vereins betreut und begleitet. Auch um den Kinderkostümball kümmern sich die rührigen Damen um ihre Vorsitzende Roswitha Born. Traditionsgemäß sind die Fidelen Burgfrauen auch beim Straßenkehren am Karnevalsfreitag vor dem Haus des Prinzenpaares mit von der Partie. Doch damit nicht genug, beteiligen sie sich im Laufe eines Jahres auch an der Organisation von Weihnachtsmarkt, Wandertag, Grillabenden, Maiansingen, Vatertag und vielem mehr.

Gründung war unplanmäßig

Die Gründung der „Fidelen Burgfrauen“ geschah 1963 eher unplanmäßig. In jenem Jahr löste sich nämlich kurz vor Weiberfastnacht der Vorgängerverein, die „Wormersdorfer Tomburg-Möhnen“ aus Altersgründen auf. Doch für eine Reihe jecker Damen war es völlig undenkbar, ohne Wieverfastelovend die Session zu bestreiten. Paula Servos und Marianne Kolvenbach machten sich spontan auf den Weg durchs Dorf, um Mitstreiterinnen zu suchen, sie konnten zwölf begeisterte Närrinnen für ihre Idee gewinnen. Das Komitee war gegründet und schaffte es sogar, unter Leitung der Gründungspräsidentin Kethe Thiesen noch im Gründungsjahr ein tolles Programm zur Weiberfastnacht auf die Beine zu stellen. Von den damaligen Gründungsmitgliedern sind vier noch immer aktiv. Dazu gehören unter anderem Christa Heinen und Maria Wolfgarten, die beim Jubiläums-Festzug in einer Kutsche durch das Dorf chauffiert wurden.

Karnevalistischer Abend

Schon am Abend zuvor hatten die Fidelen Burgfrauen einen karnevalistischen Abend in der Turnhalle vorbereitet, bei dem sämtliche Tanzgruppen mit extra einstudierten Darbietungen glänzten. Besonders drollig waren wieder einmal die „Tanzmäuse“, deren jüngster Tänzer gerade mal zwei drei Jahre alt ist, und die sich die Freiheit nahm, die Choreografie mitunter nach eigenem Gusto abzuwandeln. Mit Spaß bei der Sache waren auch die Kleinen Strolche, die Heinzelmännchen und die Tomburgspatzen. Aber auch eine Reihe befreundeter Karnevalsvereine gaben sich die Ehre, darunter das Stadtsoldatencorps Rheinbach mit seinem Kommandanten Willi Hohn. Für die passende Stimmungsmusik sorgten „Die Burgstürmer“: Dirk Zavelberg und Karl-Heinz Wendt; das Fanfarencorps der Landsknechte Wormersdorf unter der Leitung von Bernd (Dille) Klick wie das Duo „Harry und Chris“: Harald und Christel Bäurich. Den Höhepunkt des Abends bildete allerdings der Auftritt der Kölner Band „Echte Fründe“, die es sich nicht nehmen ließ, den holden Burgfrauen ein tolles Ständchen zu bringen.