Ein Handwerksmeister wurde aktiv
Eine Halle für Löhndorf entworfen
Das Ortsbeiratsmitglied Erwin Stahl plante in seiner Freizeit einen Hallenneubau für seinen Heimatort
Löhndorf. Erwin Stahl ist ein Rentner im Unruhestand, der Handwerksmeister hat sich während seines aktiven Berufslebens intensiv mit der Fachwerkkonstruktion von Häusern befasst und sogar ein anerkanntes Patent für diese Art des Baues von Gebäuden. Er kann als ein Experte auf diesem Gebiet gelten. Als er als Mitglied des Ortsbeirates seiner Heimatgemeinde mit den Plänen für den Neubau eines Gemeinschaftsraumes durch die Ortsgemeinschaft konfrontiert wurde, waren die Planungen aus seiner Sicht vor allem dadurch gekennzeichnet, dass für die eingesetzten finanziellen Mittel nur relativ wenig Platz entstehen wird. „Ich dachte mir, das kann man besser machen“, betont Stahl. Mit besser meint Stahl, dass man die Relation von eingesetztem Geld und dem dafür geschaffen Raum deutlich günstiger gestalten könne. Der Handwerksmeister beließ es aber nicht an bei einer Kritik an dem Anbaukonzept, er wurde aktiv und konstruierte einen Hallenneubau in Fachwerkbauweise. Die Pläne stellte er nun dem BLICK aktuell vor.
Impulse für die Dorfgemeinschaft im Fokus
Mit dem Bau einer Veranstaltungshalle nach den Plänen von Erwin Stahl würde ein Gebäude mit 615 Sitzplätzen entstehen. „Löhndorf hätte so endlich eine Halle, in der die Dorfgemeinschaft alle ihre Veranstaltungen und Feste feiern könnte“, betont Stahl, der darauf hinweist, dass dies bei den bisher verfolgten Anbauplänen nicht realisiert werden könnte. Der Anbau biete nur 60 Sitzplätze bei veranschlagten Kosten von rund 360 000 Euro, die als Zuschuss von der Stadt Sinzig gewährt werden. Der projektierte Hallenneubau von Erwin Stahl würde zwar rund 550 000 Euro kosten, böte der Dorfgemeinschaft aber dafür einen Raum für größere Veranstaltungen und Feste. Der Fachwerkbau garantiere zudem vorbildliche Wärmedammwerte. Zum konkreten Standort für dieses Projekt wollte Stahl keine Festlegung treffen. Dies müsse im kommunalpolitischen Beratungsprozess entschieden werden. Die bebaute Fläche der Halle gibt Stahl mit 496 Quadratmetern an. Die Traufhöhe des Gebäudes liegt bei 3,5 Metern und die Giebelhöhe bei sechs Metern.
Den Platzbedarf seines Hallenprojektes schätzt Stahl mit den notwendigen Parkflächen auf rund 1000 Quadratmeter.
Konkrete Alternative zu bestehenden Planungen
Die erarbeiteten Baupläne stellt Erwin Stahl der Ortsgemeinschaft unentgeltlich zur Verfügung. Wie bei dem bisher verfolgten Anbauprojekt könnten die Baukosten durch Eigenleistungen deutlich reduziert werden. „Ich bin mir sicher, dass eine solche Halle dem gesellschaftlichen Leben in Löhndorf neue Impulse verleihen könnte, zumal sie durch Schiebe-Falttüren beliebig abgetrennt werden kann“, betont der Schreinermeister. Seine Halle könne flexible an die verschiedenen Veranstaltungsformate des Ortes und der Bürgerschaft angepasst werden und sei als eine konkrete Alternative zu den bisher verfolgten Anbauplänen zu verstehen. Von den traditionellen Dorffesten bis hin zu Konzerten und Karnevalsveranstaltungen, Familienfeiern und Vereinsfesten und böte die Halle ein anpassungsfähiges Raumprogramm. Ob seine Idee, die zumindest als Baupläne Gestalt angenommen hat, Realität werden kann, bleibt abzuwarten, da sich die Dorfgemeinschaft schon für den Anbau an das bestehende Feuerwehrhaus ausgesprochen und dieses Projekt auf den Weg gebracht hat. Bemerkenswerte ist jedoch, dass ein erfahrener Handwerksmeister seine Zeit und Energie dafür verwendete, um zu zeigen, wie eine - aus seiner Sicht- bessere Lösung für seine Heimatgemeinde aussehen könnte. -hs-
Erwin Stahl (76) hat ein Mandat der Christdemokraten im Ortsbeirat von Löhndorf. Dort wurde über einen Anbau an das bestehende Feuerwehrhaus an der Alten Schule diskutiert und Beschlüsse zu diesem Thema gefasst. Dieser Anbau soll den Bürgern des Ortes als Raum für die Dorfgemeinschaft dienen. Erwin Stahl konnte sich mit diesen Plänen nicht anfreunden, die von der Ortsgemeinschaft realisiert und von der Stadt Sinzig bezuschusst werden. Aus seiner Sicht wird hier viel Geld für verhältnismäßig wenig Platz ausgegeben. Stahl beließ es jedoch nicht bei dieser Kritik. Der Schreinermeister und ausgewiesene Experte für Fachwerkbauten setzte sich hin und entwickelte Pläne für eine neue Dorfhalle in Löhndorf mit einer Kapazität von 615 Sitzplätzen. Seine Pläne erläuterte Stahl dem BLICK aktuell.
Die Veranstaltungshalle ist als Fachwerk-Konstruktion mit einer Kapazität von rund 600 Sitzplätzen konzipiert worden.
