Jubiläum im Schwerathletikverband Rheinland e.V.

ASV Rübenach wird 100 Jahre alt

ASV Rübenach wird 100 Jahre alt

Ringermannschaft des ASV Rübenach von 1925.Quelle: Schwerathletikverband Rheinland e.V.

Rübenach. Einer der großen Vereine des Schwerathletikverbandes Rheinland, der ASV Rübenach, wird in diesem Jahr 100 Jahre alt. Dieses Jubiläum feiert der Koblenzer Verein am 29. Juni mit einem großen Fest mit Sportvorführungen, aber auch einem gemütlichen Beisammensein.

Es war die Aufbruchszeit nach dem 1. Weltkrieg, in der sich die Schwerathleten in Rübenach zusammenschlossen. Und dies direkt in zwei Vereinen, „Heros Rübenach“ und „Rheinland Rübenach“, die beide 1919 gegründet wurden. Rasch schon zeigte sich aber, dass getrennte Wege nicht zu sportlichem Erfolg führen würden. So wurde noch im gleichen Jahr der ASV 1919 Rübenach gegründet, der bis heute besteht. Der erste Vorsitzende wurde Nikolaus Geiermann.

Der junge Verein kann sich rasch über die ersten sportlichen Erfolge freuen, so über die Meisterschaft der A-Klasse im Gau Köln-Aachen 1929. In der Zeit des Nationalsozialismus musste der ASV Rübenach zwangsweise eine Fusion mit dem Koblenzer Traditionsverein ASV Siegfried eingehen und fungierte in diesen Jahren als SA-Sportvereinigung Koblenz.

Nach dem 2. Weltkrieg wurde der Sportbetrieb rasch wieder aufgenommen, bereits 1946, und damit noch während des eigentlich geltenden Verbotes für den Ringersport durch die Alliierten, das erst 1948 aufgehoben werden sollte, kam es unter freiem Himmel zu einem ersten Mannschaftskampf gegen den AC Euskirchen.

1951 wurde der ASV Rübenach erster Rheinland-Meister in der wieder gebildeten Oberliga mit einem Sieg gegen den VfL Bad Kreuznach. 1957 folgte die Landesliga-Meisterschaft im Rheinland und 1966 die Meisterschaft in der neuen Oberliga Rheinland-Pfalz. Alles Ausdruck der guten sportlichen Arbeit in dem Koblenzer Verein. Von 1951 bis 1953 war zudem das Vereinsmitglied Jakob Ohlig Verbandsvorsitzender des 1949 gegründeten Schwerathletikverbandes Rheinland.

In den 1970er-Jahren kriselte es dann beim ASV. Es wurde eine Kampfgemeinschaft mit Eintracht 1974 Koblenz gebildet, doch 1977 musste der Sportbetrieb wegen Mangels an Aktiven und Nachwuchssportlern eingestellt werden. Erst 1979 erwachte das Ringen in Rübenach zu neuem Leben, 1981 entstand auch wieder eine Ringer-Mannschaft.

In den Folgejahren ging der ASV Rübenach immer wieder Kampfgemeinschaften ein, um den Ringersport aufrecht erhalten zu können. 1985 bildete sich eine Wettkampfgemeinschaft mit dem ASV „Deutsche Eiche“ Boden, die sogar zwei Teams in den Ligen stellte. 1991 folgte dann die WKG mit dem Nachverein ASV „Eiche“ Metternich und dem ASV „Siegfried“ Koblenz. Siegfried Koblenz schied hier 1994 aus der WKG aus.

Mit der Austragung des Großen Preises von Deutschland, einem der renommiertesten Ringer-Turniere weltweit, machten die Koblenzer Vereine auch überregional auf sich aufmerksam. Drei Mal wurde das Turnier mit Weltklasseathleten auf dem Oberwerth ausgetragen. Es folgten zudem die Austragung zahlreicher Deutscher Meisterschaften, die den beiden Koblenzer Vereinen bundesweit viel Anerkennung einbrachten.

Auch sportlich folgten erfolgreiche Jahre. 1997 und 1998 wurde die WKG Vize-Meister der Oberliga Rheinland-Pfalz, 1999 dann schließlich die Meisterschaft und 2000 der Aufstieg in die Regionalliga Rheinland-Pfalz/Saarland, wo sie 2006 sogar die Meisterschaft erringt, in den Aufstiegskämpfen allerdings den Sprung in die 2. Bundesliga verpasst. Im Folgejahr wechselt die Weltklasse-Ringerin Anita Schätzle zur WKG, sie gewinnt Bronze bei der EM in Tampere und belegt bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking den siebten Platz. 2012 folgt schließlich noch die Meisterschaft in der Verbandsliga Rheinland-Pfalz. Die erfolgreiche WKG mit Metternich wird 2016 um den ASV Boden erweitert, die 2016 in der Regionalliga Rheinland-Pfalz/Saar Vizemeister werden kann.

Neben dem Ringersport gibt es im ASV seit 1997 auch eine Volleyball-Abteilung, und die Rübenacher Ringer sind fester Bestandteil des Ortslebens im Koblenzer Stadtteil. Vorsitzender ist derzeit Günter Peifer, der seit mehr als 25 Jahren die Geschicke des ASV lenkt.

Am Samstag, 29. Juni steigt nun die große Jubiläumsfeier in der Turnhalle in Rübenach. Beginn ist um 16 Uhr. Es gibt Kaffee und Kuchen, Essen und Trinken, aber auch Ringersport. Daneben werden Ehrungen durchgeführt. Und dabei wird der ganze Schwerathletikverband Rheinland mit seinem Jubiläumsverein feiern.